Auswahl typischer Interaktionen

 

Hilfreich ist dafür die Annahme einer Interaktionshierarchie, nach der sich Interaktionen von punktuell-funktionalen hin zu kontinuierlich-emotionalen Beziehungen vertiefen können. Funktionale Interaktionen dienen der Erhebung ausschließlich punktueller situationsbezogener Kontakte von Ego. Um der Dynamik sozialer Beziehungen zu entsprechen können affektive Beziehungen als Mischtyp eingeführt werden. Ein Wechsel in der Beziehungszuordnung ist in alle Richtungen möglich. Analysen über die Kombinationen von Interaktionen führen zum Multiplexitätsindex, definiert als mehrfache Interaktionen mit der gleichen Netzperson.

Funktionale Beziehungen sind deshalb relevant, weil ihre Aktivierung Ego in sein Leben dauerhaft prägende soziale Systeme vermittelt wird ("Stärke schwacher Beziehungen", Granovetter, z.B. Jobvermittlung) oder durch regelmäßige Kontakte und soziale Anpassung seine Einstellung beeinflußt wird. Funktionale Beziehungen können definiert werden als symmetrische Interaktion für Hilfestellungen und Austauschorientierung. Affektive Beziehungen entsprechen einer Interaktionsdimension von Geselligkeit und emotionale Beziehungen können am ehesten durch Interaktionen auf der Ebene Vertrauen/Vertrautheit/Intimität erhoben werden.