Das kognitiv-verhaltenstherapeutische Training

 

Aufbau: Das kognitiv-verhaltenstherapeutische Training (KVTT) umfasst zwei Module mit jeweils zwei Sitzungen und einer anschließenden Abschlusssitzung.

-       Modul A übt Techniken zum pünktlichen Beginnen ein. In Sitzung I werden zunächst die individuellen Lernprobleme erfragt und dann grundlegende theoretische Kenntnisse zur Prokrastination vermittelt. Zentrales Element ist die anschließende Vorstellung der Techniken zum pünktlichen Beginnen, die die Einführung eines Rituals zum Lernbeginn und die Besprechung von Möglichkeiten, sich an den geplanten Beginn zu erinnern, umfasst. Am Ende der Sitzung unterschreiben die Teilnehmer einen Selbstvertrag, in dem sie sich verpflichten, sich an den für sich erstellten Plan zu halten. In der zweiten Sitzung des Moduls werden die Erfahrungen mit den neuen Techniken besprochen und in Kleingruppen Lösungen für aufgetretene Probleme mit der Technik gesucht.

-       Modul B befasst sich mit einem realistischen Planen von Arbeitseinheiten. In der ersten Sitzung tauschen die Teilnehmer ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Planen von Arbeitseinheiten aus. Anschließend stellen die Trainer die Techniken zum realistischen Planen vor, die vor allem das Setzen realistischer Ziele, das Festlegen konkreter Handlungsschritte und die Einplanung von Pausen umfasst. In der zweiten Sitzung werden die Erfahrungen mit den neuen Techniken besprochen und in der Gruppe Lösungsvorschläge für spezifische Probleme gesammelt.

In der Abschlusssitzung zu jedem Modul werden gelernte Inhalte und der Planung besprochen, wie das Gelernte in der Zukunft umgesetzt werden soll.

Wirksamkeit: Samberg (2004) konnte belegen, dass das KVTT die Stärke des Prokrastinierens signifikant reduziert. Die Effektstärken liegen mit .72 für die Aitken Procrastination Scale (APS) und .93 für das Academic Procrastination State Inventory (APSI) im mittleren bis hohen Bereich. Die Effekte des Trainings konnten in den letzten Jahren mehrfach auch mit größeren Stichproben bestätigt werden (z. B. Menke, 2006; Höcker, Engberding, Beißner & Rist, 2008).