Wichtigkeit verschiedener Berufsmerkmale (ALLBUS)
Rollenkonflikt
Soziale Stressoren am Arbeitsplatz
Work-Family Conflict Scale (ISSP)

Wichtigkeit verschiedener Berufsmerkmale (ALLBUS)

Autor/in: Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) & Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) e.V.
In ZIS seit: 1997
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Zusammenfassung: Die Skala erfasst die Wichtigkeit verschiedener Berufsmerkmale und wird regelmäßig in der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage ALLBUS eingesetzt. Die Entwicklung der Skala basiert auf der Theory of Planned Behavior von Ajzen und Fishbein (1980).
Abstract: The scale measures the importance of different occupational characteristics and is regularly used in a general population survey called Allgemeinen Bevölkerungsumfrage (ALLBUS). The development of the scale is based on the Theory of Planned Behavior by Ajzen and Fishbein (1980).

Sprache Dokumentation: deutsch
Sprache Items: deutsch
Anzahl der Items: 13
Reliabilität: Cronbachs Alpha = .85
Validität: keine Hinweise dokumentiert
Konstrukt: Wichtigkeit Berufsmerkmale
Schlagwörter: Beruf, Berufsmerkmale | occupation, job characteristics
Item(s) in Bevölkerungsumfrage eingesetzt: ja
URL Webseite:

http://www.gesis.org/allbus/

URL Datenarchiv:

http://dx.doi.org/10.4232/1.11898

Skalenentwicklung: erprobt, normiert

Instruktion

Auf diesen Kärtchen steht Verschiedenes über die berufliche Arbeit und den Beruf. Für wie wichtig halten Sie persönlich diese Merkmale für die berufliche Arbeit und den Beruf? Benutzen Sie bitte auch diesmal die Skala von 1 bis 7 für Ihre Antwort. 

 

Items

Nr.

Item

1

Sichere Berufsstellung

2

Hohes Einkommen

3

Gute Aufstiegsmöglichkeiten

4

Ein Beruf, der anerkannt und geachtet wird

5

Ein Beruf, der einem viel Freizeit lässt

6

Interessante Tätigkeit

7

Eine Tätigkeit, bei der man selbständig arbeiten kann

8

Aufgaben, die viel Verantwortungsbewusstsein erfordern

9

Viel Kontakt zu anderen Menschen

10

Ein Beruf, bei dem man anderen helfen kann

11

Ein Beruf, der für die Gesellschaft nützlich ist

12

Gibt einem das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun

13

Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen

 

Antwortvorgaben

Antwortvorgaben: 7-stufige Antwortskala von 1 = unwichtig bis 7 = sehr wichtig.

 

Auswertungshinweise

Um die unterschiedlichen Gewichte der Items, die Dimensionalität der Skala und das Ausmaß des zufälligen und systematischen Messfehlers zu berücksichtigen, wird die Verwendung von Strukturgleichungsmodellen statt dem Gebrauch von Indizes empfohlen.

 

Anwendungsbereich

Diese Fragen wurden in den einzelnen ALLBUS-Erhebungen in verschiedenen Fragebogenkontexten gestellt: Die Fragen 1 -10 wurden im ALLBUS 1980 erstmals im Rahmen einer thematischen Listenabfrage erhoben. 1982 und 1991 wurden die Fragen 1 bis 13 in erweiterter Form repliziert. Die Frage 2, 3, 6, 7, 10 und 11 wurden als Fragensubset auch im ALLBUS 1992 gestellt.

 

Die Skala soll Arbeitsorientierungen erfassen. Nach der Theorie von Ajzen und Fishbein (1980) drücken die Items die relative Wichtigkeit einer Attitüde aus.

 

Itemkonstruktion und Itemselektion

Die Items 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10 wurden aus einer Repräsentativbefragung (N = 2041) der Forschungsgruppe Hochschulsozialisation (Peisert et al., 1973) der Universität Konstanz wörtlich erstmals in die ALLBUS-Befragungen 1980 und 1982 übernommen, Item 5 in leicht modifizierter Form (Forschungsgruppe Hochschulsozialisation: "Geregelte Freizeit"; ALLBUS 1982: "Ein Beruf, der mir viel Freizeit lässt."). Die Forschungsgruppe replizierte diese Items 1976 mit einigen Modifikationen. Die Daten dieser Untersuchungen sind jedoch den ALLBUS-Daten nicht gegenüberzustellen, da unterschiedliche Antwortskalen angewendet wurden: Bei der Erhebung der Forschungsgruppe Hochschulsozialisation werden dichotome Skalen (wichtig - nicht wichtig) eingesetzt, im ALLBUS eine 7-stufige Kategorialskala.

Im ALLBUS 1982 wurden alle Items aus dem ALLBUS 1980 repliziert, hinzugefügt wurden die Items 11 - 13. Neben der vorliegenden Skala wurde eine weitere Skala "Arbeitsorientierung" eingesetzt . Deshalb wurden die Befragten (N = 2991) in zwei Gruppen aufgeteilt und der einen Gruppe die hier vorliegende Skala (Split A), der anderen die Skala "Arbeitsorientierung" (Split B) vorgelegt.

 

Stichproben

Die Grundgesamtheit umfasste alle während der Befragung in Privathaushalten der Bundesrepublik und West-Berlin lebenden deutschen Staatsangehörigen ab 18 Jahren. Aus dieser Grundgesamtheit wurden Zufallsstichproben gezogen, über die genauere Informationen (siehe ALLBUS Homepage) vorliegen.

 

Itemanalysen

Eine exploratorische Faktorenanalyse (Tabelle 1) für die Daten aus dem ALLBUS 1980 ergab drei Faktoren. Der Terminologie von Rosenberg (1957) folgend werden sie als "Intrinsische Arbeitsorientierung", "Extrinsische Arbeitsorientierung" und "Sozialorientierte Arbeitsorientierung" bezeichnet.

Tabelle1

Faktorenladungen der Items (ALLBUS 1980), getrennt nach Altersgruppen

Item

Faktor

 

1

2

3

Gesamt

 

 

 

01

.12

.61

-.05

02

-.14

.79

-.03

03

-.05

.88

-.00

04

.10

.61

.05

05

.08

.37

.07

06

.60

.15

.04

07

.96

-.08

-.03

08

.53

.08

.21

09

.03

-.02

.72

10

-.05

.00

.80

18-29 Jahre

 

 

 

01

-.03

.71

.01

02

-.08

.82

-.02

03

.04

.88

-.07

04

.11

.65

-.05

05

-.19

.25

.29

06

.13

.14

.41

07

.24

.08

.41

08

.98

.00

.05

09

-.06

-.07

.82

10

-.01

-.15

.71

30-44 Jahre

 

 

 

01

.05

.02

.59

02

-.06

-.15

.80

03

-.04

-.02

.84

04

.03

.14

.55

05

.04

.10

.31

06

-.05

.67

.09

07

-.12

.98

-.11

08

.11

.66

.06

09

.44

.26

.03

10

.07

-.09

-.05

45-59 Jahre

 

 

 

01

.26

.42

-.04

02

-.13

.77

-.05

03

-.06

.86

.00

04

.09

.54

.11

05

.01

.40

.05

06

.57

.14

.02

07

.97

-.10

-.02

08

.51

.08

.29

09

.02

.06

.72

10

-.05

.05

.78

60-74 Jahre

 

 

 

01

.19

.65

-.15

02

-.14

.67

.04

03

.04

.87

.08

04

.24

.64

-.00

05

-.02

.56

.06

06

.56

.29

.03

07

.93

-.01

-.00

08

.59

.08

.19

09

-.03

-.02

.85

10

.12

.09

.56

75 Jahre und älter

 

 

 

01

.12

-.03

.86

02

-.11

.01

-.01

03

.05

.31

.58

04

.53

.23

.22

05

.24

.40

.15

06

.62

-.01

.35

07

.80

-.12

.21

08

.86

-.11

.14

09

.75

.08

-.25

10

.59

.09

.05

 

Nach den Faktorkorrelationen (Tabelle 2) der vergleichbaren, d.h. von der Faktorenstruktur her weitgehend identischen Gruppen, schließen sich intrinsische und extrinsische Arbeitsorientierungen offensichtlich nicht aus. Nur bei den 30- bis 40jährigen besteht ein geringfügig schwächerer Zusammenhang. Auch intrinsische und sozialorientierte Arbeitsorientierungen sind miteinander vereinbar, allerdings insgesamt, und vor allem bei den 30- bis 40jährigen, in einem etwas schwächeren Zusammenhang. Die Faktorenkorrelationen der beiden anderen Altersgruppen sind aufgrund deutlicher Unterschiede in der Faktorenstruktur mit den bisher genannten nicht vergleichbar. Porst und Schmidt (1982) verzichten deshalb auf eine inhaltliche Interpretation, werten dieses Ergebnis aber als Hinweis auf systematische Unterschiede im Antwortverhalten unterschiedlicher Altersgruppen.

 

Tabelle 2

Arbeitsorientierungen - Faktorenkorrelationen (ALLBUS 1980)

 

Altersgruppe

 

Gesamt

30-44

45-59

60-74

Intrinsische x extrinsische Arbeitsorientierung

.60

.53

.61

.64

Intrinsische x sozialorientierte Arbeitsorientierung

.63

.56

.60

.57

Extrinsische x sozialorientierte Arbeitsorientierung

.43

.37

.42

.50

 

Nach Chi-Quadrat- und ihren p-Werten (Tabelle 3) gilt das dreifaktorielle Modell aber nicht für die Gesamtstichprobe und  die ersten drei Altersgruppen, sondern nur für die beiden ältesten Altersgruppen.  Porst und Schmidt (1982) weisen in diesem Zusammenhang daraufhin, daß hohe Reliabilitätswerte noch nichts über die formale Gültigkeit oder die Faktorenstruktur bei faktorenanalytischen Lösungen aussagen.

 

Tabelle 3

Arbeitsorientierungen (ALLBUS 1980)

 

c² (df = 18)

p

Gesamt

291.37

0.00

18-29 Jahre

102.94

0.00

30-44 Jahre

118.07

0.00

45-59 Jahre

105.69

0.00

60-74 Jahre

32.28

0.02

75 und älter

32.57

0.02

 

Itemkennwerte

Für den ALLBUS 1980 und 1982 werden Reliabilitätskoeffizienten in Tabelle 4 angegeben, für den ALLBUS 1980 liegen außerdem die Faktorenladungen der Items (Tabelle 1) vor.

 

Tabelle 4

Item-Reliabilitäten im ALLBUS 1980 und 1982

Item

Reliabilität

 

1980

1982

1

.55

.64

2

.50

.53

3

.64

.67

4

.61

.69

5

.43

.52

6

.63

.73

7

.63

.68

8

.62

.70

9

.48

.52

10

.46

.56

11

-

.58

12

-

.67

13

-

.68

 

 

Reliabilität

Die Reliabilität des Gesamttests beträgt Cronbachs Alpha = .85. Das spricht für eine hohe Konsistenz des Antwortverhaltens. Um die Stabilität der Reliabilität zu überprüfen, berechneten Porst und Schmidt (1982)  für folgende Subgruppen der Stichprobe Differenzen (Alphamax - Alphamin) zwischen dem höchsten und niedrigsten Reliabilitätswert: "Subjektive Schicht (5 Ausprägungen), politisches Interesse (5 Ausprägungen), soziale Wünschbarkeit (4 Items mit jeweils 2 Ausprägungen), Schulabschluß (5), Alter (5), Häufigkeit Kirchgang (5), dritte Person beim Interview anwesend (2), Eingriffe Dritter in das Interview (3), Antwortbereitschaft (5) und Zuverlässigkeit der Antworten" definiert. Die Analyse zeigt, dass lediglich Soziale Schicht (.11) und Alter (.14) systematische Differenzen in der Konsistenz ihres Antwortverhaltens aufweisen.

 

Validität

Validierungshinweise werden nicht gegeben.

 

Deskriptive Statistiken (Normierung)

Aus dem ALLBUS 1980 und 1982 liegen Mittelwerte und Streuungen vor (Tabelle 5).

 

Tabelle 5

Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) (ALLBUS 1980 und 1982)

Item

M

M

SD

SD

Nr.

1980

1982

1980

1982

1

6.26

6.10

1.34

1.57

2

5.70

5.40

1.31

1.43

3

5.48

5.19

1.55

1.66

4

5.61

5.41

1.51

1.64

5

5.19

5.02

1.58

1.59

6

6.09

5.95

1.22

1.36

7

6.04

5.00

1.26

1.37

8

5.66

5.55

1.42

1.48

9

5.56

5.47

1.51

1.50

10

5.26

5.11

1.63

1.59

11

-

5.15

-

1.57

12

-

5.88

-

1.34

13

-

6.10

-

1.36

 


 

Zentralarchiv für empirische Sozialforschung (ZA) & Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) e.V.