Arbeit als Mittel der Existenzsicherung
Rollenkonflikt
Soziale Stressoren am Arbeitsplatz
Work-Family Conflict Scale (ISSP)

Arbeit als Mittel der Existenzsicherung

Autor/in: Fischer, A. & Kohr, H.
In ZIS seit: 1997
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Zusammenfassung: Die Skala "Arbeit als Mittel der Existenzsicherung" erfasst mit 9 Items, inwiefern Arbeit unter dem Gesichtspunkt des Gelderwerbs betrachtet wird.
Abstract: The scale "Work as a means of securing one's livelihood" contains 9 items that show the extent to which work is viewed under the aspect of money acquisition.

Sprache Dokumentation: deutsch
Sprache Items: deutsch
Anzahl der Items: 9
Reliabilität: Cronbachs Alpha = .75
Validität: Validierungshinweise werden nicht gegeben.
Konstrukt: Existenzsicherung
Schlagwörter: Existenzsicherung, Arbeit, Geld | safeguarding one's livelihood, money acquisition
Item(s) in Bevölkerungsumfrage eingesetzt: nein
Skalenentwicklung: erprobt

Instruktion

Anweisungen nicht vorhanden

 

Items

Fischer und Kohr (1980) erfassen "Zentrale Arbeitsperzeptionen Berufstätiger" mit Hilfe verschiedener Subskalen. Sie wurden als Ergänzung zu den Skalen "Sozio-politische Einstellungen" entwickelt, speziell in Anlehnung an die Items der Skala "Verfügungsgewalt".

Die Testanweisung liegt nicht vor.

 

(-) = negativ  im Sinne der Skala formuliert,

(+) = positiv  im Sinne der Skala formuliert

 

Nr.

Item

Polung

Kurz-skala

1

Ich halte es für schlecht, nur ans Geld zu denken.

-

 

2

Für gute Bezahlung arbeite ich fast alles.

+

X

3

Eine gute Bezahlung ist die beste Anerkennung für meine Arbeit.

+

X

4

Ich bin zufrieden, wenn ich einen gut bezahlten Job habe.

+

X

5

Je mehr Geld ich mit meiner Arbeit verdiene, desto zufriedener bin ich.

+

X

6

Manche Arbeit würde ich auch für viel Geld nicht machen.

-

 

7

Im Grunde arbeite ich nur, um Geld zu verdienen.

+

X

8

Meine Arbeitsbedingungen sind mir wichtiger als die Bezahlung.

-

 

9

Mich interessiert bei meiner Arbeit eigentlich nur, wie viel Geld ich verdiene.

+

X

 

Antwortvorgaben

Es wurden 5-stufige Likert-Skalen mit den Antwortvorgaben zutreffend (1), eher zutreffend (2), weder/noch (3), eher unzutreffend (4), unzutreffend (5) verwendet.

 

Auswertungshinweise

Bei der Auswertung werden die Antworten über die Items addiert. "Zutreffend" erhielt den Wert 5, "eher zutreffend" den Wert 4, "weder/noch" den Wert 3, "eher unzutreffend" den Wert 2 und "unzutreffend" den Wert 1.

 

Fischer und Kohr (1980) entwickelten fünf Skalen zur Erfassung zentraler Arbeitsperzeptionen Berufstätiger in Zusammenarbeit mit Ekkehart Lippert, Roland Wakenhut, Fritz-Felix Zelinka und Ralf Zoll. Sie sollen die Skalen Sozio-politische Einstellungen dieser Autoren ergänzen.

Die Autoren gehen dabei von der Annahme aus, dass sich das Verhalten des Menschen im sozio-politischen Kontext ohne Berücksichtigung des Arbeitsbereiches nicht adäquat beschreiben lässt: Für den erwerbstätigen Menschen ist die Arbeit ein Kernbereich, in dem Interaktionen mit anderen Menschen und damit Lern- und Anpassungsprozesse stattfinden, die das Verhalten, die Kognitionen und Emotionen des arbeitenden Menschen betreffen.

Zwei Skalen sollen deshalb erfassen, inwieweit Befragte von sich selbst meinen, Untergebenen- bzw. Vorgesetztenfunktionen zu erfüllen. Eine dritte Skala bezieht sich auf die "Internalisierung von Arbeitsnormen": "Diese Skala betrifft die Verinnerlichung der traditionellen Normen wie Pflichterfüllung und Engagement. Da sie sich auf gesellschaftlich-ideologische Normen bezieht, indiziert der Skalenwert den Grad, in dem der einzelne diese Normen übernommen hat bzw. sich von diesen distanziert. Diese Normen überschneiden sich zumindest teilweise mit denen, die für die Tätigkeit des Vorgesetzten maßgeblich sind. Deshalb ist eine substantielle Korrelation zwischen dem der Internalisierung der Arbeitsanforderungen und dem der Perzeption in der Vorgesetztenfunktion zu erwarten." (Fischer & Kohr, 1980, S. 122).

Eine vierte Skala ist mit "Arbeit als Mittel zur Existenzsicherung" überschrieben: "Mit dieser Skala soll erfasst werden, inwieweit die Arbeit unter dem Gesichtspunkt des Gelderwerbs betrachtet wird und das Motiv des "gut Verdienens" bei der Beurteilung der eigenen Arbeit zentral ist. Es ist zu erwarten, dass diese Einstellung zur Arbeit bedeutsam mit der Perzeption in der Funktion des Untergebenen korreliert, da die Wahrnehmung der Abhängigkeit, Weisungsgebundenheit und Fremdbestimmtheit zumindest partiell als Ursache dafür gelten kann, dass eine Person ihre Arbeit tendenziell unter dem Aspekt der Existenzsicherung betrachtet" (Fischer & Kohr, 1980, S. 123). Die fünfte Skala schließlich thematisiert  "Entfremdung von der Arbeit". Sie soll erfassen, ob Personen ihrer Arbeit einen Sinn zuschreiben oder diese als eigentlich sinnfrei betrachten.

 

Itemkonstruktion und Itemselektion

Die fünf Skalen zur Erfassung zentraler Arbeitsperzeptionen Berufstätiger wurden von Fischer und Kohr (1980) in Zusammenarbeit mit Ekkehart Lippert, Roland Wakenhut, Fritz-Felix Zelinka und Ralf Zoll als Ergänzung der Skalen zur Erfassung sozio-politischer Einstellungen entwickelt, speziell in Anlehnung an die Items der Skala "Verfügungsgewalt".


Stichproben

Die Daten basieren auf einer für die Bevölkerung der Erwachsenen der BRD repräsentativen Umfrage (N = 2505 Befragte; März 1976).

 

Itemanalysen

Die Eindimensionalität wurde nicht geprüft. Für die Kurzformen wurde jedoch eine simultane Faktorenanalyse durchgeführt. Nach dieser laden nahezu alle Items nicht nur auf ihrer Zieldimension, sondern auch auf Fremddimensionen nicht unbedeutend.

 

Itemkennwerte

Die korrigierten Trennschärfekoeffizienten (Tabelle 1) liegen zwischen .15 und .58.

 

Tabelle 1

Korrigierte Trennschärfekoeffizienten der Items für die fünf Subskalen zu "Zentrale Arbeitsperzeptionen"

Item

Arbeit als Existenzsicherung

1

.32

2

.52

3

.46

4

.47

5

.54

6

.15

7

.54

8

.27

9

.58

 

Reliabilität

Die internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) der Skala "Arbeit als Mittel der Existenzsicherung" beträgt .75.

 

Validität

Validierungshinweise werden nicht gegeben.

 

Deskriptive Statistiken (Normierung)

Die Verteilung der Skalenwerte (Tabelle 2), die relativen Antworthäufigkeiten (Tabelle 3) und die Mittelwerte und Standardabweichungen (Tabelle 4) der Items liegen vor.

 

Tabelle 2

Verteilung der Skalenwerte für die Subskala "Arbeit als Mittel der Existenzsicherung"

Arbeit als Existenzsicherung

Skalenwert

Häufigkeit

9 - 24

ca. 25 %

25 - 28

ca. 24 %

29 - 32

ca. 25 %

33 - 45

ca. 26 %

 

Tabelle 3

Relative Antworthäufigkeiten für die Subskala "Arbeit als Mittel der Existenzsicherung"

 

Antwort (%)

Item

1

2

3

4

5

Arbeit als Mittel der Existenzsicherung:

1

21

21

30

16

12

2

17

20

21

19

23

3

39

36

13

5

7

4

31

30

18

11

10

5

33

38

16

6

7

6

42

25

17

8

8

7

23

28

22

15

12

8

13

25

33

16

13

9

8

24

27

22

19

 

Tabelle 4

Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Items für die Subskala "Arbeit als Mittel der Existenzsicherung"

Arbeit als Mittel der Existenzsicherung

Item

M

SD

1

2.78

1.28

2

2.88

1.40

3

3.95

1.15

4

3.60

1.31

5

3.84

1.15

6

2.15

1.27

7

3.35

1.31

8

2.92

1.20

9

2.82

1.22

 

 

Fischer, A. & Kohr, H.