Soziale Erwünschtheit (SDS-E)
Rollenkonflikt
Soziale Stressoren am Arbeitsplatz
Work-Family Conflict Scale (ISSP)

Soziale Erwünschtheit (SDS-E)

Autor/in: Lück, H. & Timaeus, E.
In ZIS seit: 1997
Downloads

Aktionen
Nutzungsbedingungen
Zur Nutzung für andere Zwecke kontaktieren Sie die Autor*innen
Diese Dokumentation wurde archiviert

Zusammenfassung:

Die Skala dient der Erhebung von Sozialer Erwünschtheit. Diese stellt einen Fehlereinfluss bei Befragungen dar, bei dem Personen ihre Antworten dahingegen abstimmen, dass sie glauben,  auf die Zustimmung anderer zu treffen. Die Skala beinhaltet 24 Items, die auf der Basis verschiedener Skalen des Minnnesota Multiphasic Personality Inventory und der Manifest Anxiety Scale entwickelt.

Abstract:

The scale is used to measure social desirability. This is an error influence in surveys in which people vote their responses to believe they are meeting the approval of others. The scale contains 24 items developed on the basis of different scales of the Minnnesota Multiphasic Personality Inventory and the Manifest Anxiety Scale.


Sprache Dokumentation: deutsch
Sprache Items: deutsch
Anzahl der Items: 24
Reliabilität: Split-half-Reliabilität = .63 bis .77
Validität: Es liegen Hinweise für die konvergente Validität vor
Konstrukt: Soziale Erwünschtheit
Schlagwörter: Soziale Erwünschtheit, Selbstdarstellung, Selbstpräsentation, Täuschung | social desirability, self-expression, self-presentation, deception
Item(s) in Bevölkerungsumfrage eingesetzt: nein
Skalenentwicklung: <p>Eine Studie von Drazic &amp; Schermuly (2023) verwendete die Skala als Kontrollvariable. Es wurde eine nicht-probabilistische Stichprobe von 186 Arbeitnehmern in Deutschland herangezogen. Soziale Erw&uuml;nschtheit korrelierte lediglich mit der selbst eingesch&auml;tzten Kontaktqualit&auml;t zu &auml;lteren Kollegen. Weitere Informationen finden Sie unter <a href="https://doi.org/10.1177/23970022231195061" target="_blank" rel="noopener">https://doi.org/10.1177/23970022231195061</a></p>

Instruktion

Hier ist eine Anzahl von Behauptungen aufgeführt, die persönliche Eigenschaften und Einstellungen betreffen. Lesen Sie bitte jeden Satz und bestimmen Sie, ob die Behauptung in Bezug auf Sie selbst richtig oder falsch ist und machen Sie jeweils einen Kreis um "richtig" oder "falsch".

 

Items

Nr.

Item

Auswertungs-schablone

1

Es fällt mir schwer, meine Gedanken bei einer Aufgabe oder einer Arbeit zu behalten.

F

2

Meistens würde ich lieber dasitzen und in den Tag träumen als irgendetwas anderes tun.

F

3

Ich schlafe unruhig und werde oft wach.

F

4

Ich bin meistens glücklich.

F

5

Kritik oder Schelten verletzen mich stark.

F

6

Ich habe Zeiten gehabt, in denen ich etwas tat, ohne später zu wissen, was ich getan hatte.

F

7

Ich ermüde nicht schnell.

R

8

Ich bemerke oft, dass meine Hand zittert, wenn ich etwas tun will.

F

9

Ich habe oft Träume, die ich am besten für mich behalte.

F

10

Meine Eltern und meine Familie haben mehr an mir auszusetzen, als nötig ist.

F

11

Gewöhnlich rechne ich bei dem, was ich mache, mit Erfolg.

R

12

Ich schwitze leicht, selbst an kühlen Tagen.

F

13

In Gesellschaft habe ich Mühe, den richtigen Gesprächsstoff zu finden.

F

14

Ich kann anderen Leuten leicht Angst vor mir einjagen, und ich tue es auch manchmal aus Spaß.

F

15

Das Leben ist oft eine Last für mich.

F

16

Ich werde leicht verlegen.

F

17

Ich kann meine Gedanken nicht bei einer Sache behalten.

F

18

Ich habe fast immer Angst um irgendetwas oder irgendjemanden.

F

19

Ich bin nicht besonders befangen.

R

20

Die Menschen enttäuschen mich oft.

F

21

Ich mache mir ziemlich viel Sorgen über mögliches Missgeschick.

F

22

Ich werde nervös, wenn ich warten muss.

F

23

Ich erröte nicht öfter als andere.

R

24

Ich scheue mich, einer kritischen Situation oder Schwierigkeit gegenüberzutreten.

F

 

Antwortvorgaben

Das Antwortformat besteht aus den Kategorien „richtig“ und „falsch“.

 

Auswertungshinweise

Jedes im Sinne der Skala beantwortete Item wird mit einem Punkt bewertet:

-       F = bei Ankreuzen der Antwortalternative "falsch" erhält die Person einen Punkt im Sinne sozial erwünschten Antwortverhaltens;

-       R = bei Ankreuzen der Antwortalternative "richtig" erhält  die Person einen  Punkt im Sinne sozial erwünschten Antwortverhaltens.

Zur Berechnung der Rohwerte werden diese Punkte aufsummiert. Maximal sind 24 Punkte zu erreichen.

 

 

Edwards (1957a) ging von der Beobachtung aus, dass einzelne Feststellungen oder Fragen in üblicherweise verwendeten Fragebogen seltener von den Befragten zustimmend beantwortet werden, wenn sie sozial unerwünschte Inhalte haben.

 

 

Itemkonstruktion und Itemselektion

Die Skala wurde auf der Grundlage der Items verschiedener MMPI (Minnnesota Multiphasic Personality Inventory) Skalen und des MAS (Manifest Anxiety Scale, Taylor, 1953) von Edwards (1957a, b) entwickelt. Die Auswahl der Items für den SDS-E Fragebogen erfolgte nach der Beurteilung durch zehn Experten.

Auf dieser Grundlage entwickelten Lück und Timaeus die deutsche Version dieser Skala. Aus dieser wurden alle Items (n = 15) ausgeschlossen, die einen Schwierigkeitsgrad von 0 bis 15 % bzw. 85 bis 100 % aufwiesen oder eine Trennschärfe besaßen, die das Signifikanzniveau von p = 0.005 nicht erreichte.

 

Stichproben

Die Stichprobe besteht aus n = 110 Studenten. Weitere Angaben liegen nicht vor.

 

Itemanalysen

Die Eindimensionalität der Items wurde vorausgesetzt. Weitere Angaben liegen nicht vor.

 

Itemkennwerte

Es liegen Item-Gesamt-Korrelationen der Items in Tabelle 1 vor.

 

Tabelle 1

Item-Gesamt-Korrelationen(rit-i) und prozentuale Häufigkeiten

 

rit-i

Antworten im Sinne der Skala

01

.50

Antworten im Sinne der Skala

02

.34

40.9

03

.27

67.3

04

.51

82.8

05

.52

59.1

06

.44

69.1

07

.37

60.0

08

.34

56.4

09

.37

62.7

10

.32

65.5

11

.55

80.9

12

.42

78.2

13

.39

59.1

14

.23

71.8

15

.54

69.1

16

.56

70.0

17

.58

62.7

18

.39

56.4

19

.47

81.8

20

.33

67.3

21

.45

77.3

22

.42

58.2

23

.31

51.8

24

.35

78.2

 

 

Reliabilität

Die Split-half Reliabilität beträgt r(12) = .63, nach Testlängenkorrektur der Spearman-Brown Koeffizient rc = .77.

 

Validität

Als vorläufiges Validitätsmaß kann unter Umständen die Pearson-Interkorrelation der Rohwerte für die SDS-E und die SDS-CM (Social Desirability Scale von Crowne & Marlowe) Skala von r = .43 (deutsche Studenten) gelten (Produkt-Moment-Korrelationen für amerikanische Studenten: r = .35 nach Crowne & Marlowe). Die Korrelation zwischen SDS-E und MAS (Manifest Anxiety Scale, Taylor, 1953) beträgt für deutsche Studenten r = -.83, für amerikanische Studenten r = -.75 nach Crowne und Marlowe. Diese hohe Korrelation zwischen SDS-E und MAS Werten lässt sich daraus erklären, dass der MAS-Fragebogen wichtigstes Ausgangsmaterial für die Entwicklung des SDS-E-Fragebogens war.

 

Deskriptive Statistiken

Es liegen prozentuale Häufigkeiten von Antworten in Tabelle 1 vor, wie sie im Sinne der Skala zu verstehen sind (z.B. beim ersten Item die Antwort "falsch", beim fünften Item die Antwort "richtig").

 

 

Lück, H. & Timaeus, E.