Soziale Ungleichheit
Rollenkonflikt
Soziale Stressoren am Arbeitsplatz
Work-Family Conflict Scale (ISSP)

Soziale Ungleichheit

Autor/in: Mayer, K.U., Kraus, V., & Schmidt, P.
In ZIS seit: 1997
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Zusammenfassung:

Diese Skala erfasst mit acht Items die Einstellung gegenüber sozialer Ungleichheit. Diese spiegelt hier gesellschaftliche Wertorientierungen wider, bei denen die Anwendung normativer Standards zur Beurteilung gesellschaftlicher Nutzenkriterien im Vordergrund steht. Die Itembatterie wurde in Anlehnung an die Egalitarismus-Skala (Duke, 1967) entwickelt. Sie beinhaltet Rechtfertigungen bestehender ökonomischer und sozialer Ungleichheiten auf der Basis einer Leistungsideologie (Pappi und Laumann, 1974).

Abstract:

This scale measures the attitude towards social inequality with eight items. It reflects social value orientations in which the application of normative standards for the assessment of social benefit criteria is in the foreground. The item battery was developed on the basis of the Egalitarismus-Skala (Duke, 1967). It contains justifications for existing economic and social inequalities on the basis of a performance ideology (Pappi und Laumann, 1974).


Sprache Dokumentation: deutsch
Sprache Items: deutsch
Anzahl der Items: 8
Reliabilität: Es liegen keine Hinweise vor.
Validität: Es liegen keine Hinweise vor.
Konstrukt: Soziale Ungleichheit
Schlagwörter: Wertorientierungen, normative Standards, Ungleichverteilung, Leistungsideologie | value orientations, normative standards, unequal distribution, performance ideology
Item(s) in Bevölkerungsumfrage eingesetzt: ja
Skalenentwicklung: erprobt, normiert

Instruktion

Den Items ist folgende Einleitung vorangestellt, die vom Interviewer vorgelesen wird:

Hier ist eine Liste mit verschiedenen Auffassungen darüber, wie es in der Bundesrepublik mit den sozialen Unterschieden tatsächlich aussieht und wie es sein sollte. Bitte gehen Sie die Aussagen der Reihe nach durch und sagen Sie mir, ob Sie der jeweiligen Auffassung voll zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.

 

Items

Nr.

Item

1

In der Bundesrepublik bestehen noch die alten Gegensätze zwischen Besitzenden und Arbeitenden. Die persönliche Stellung hängt davon ab, ob man zu der oberen oder unteren Klasse gehört.

2

In der Bundesrepublik gibt es noch große Unterschiede zwischen den sozialen Schichten; und was man im Leben erreichen kann, hängt im Wesentlichen davon ab, aus welchem Elternhaus man kommt.

3

Die Bundesrepublik ist eine offene Gesellschaft. Was man im Leben erreicht, hängt nicht mehr vom Elternhaus ab, aus dem man kommt, sondern von den Fähigkeiten, die man hat, und der Bildung, die man erwirbt.

4

Was man im Leben bekommt, hängt gar nicht so sehr von den eigenen Anstrengungen ab, sondern von der Wirtschaftslage, der Lage auf dem Arbeitsmarkt, den Tarifabschlüssen und den Sozialleistungen des Staates.

5

Das Einkommen sollte sich nicht allein nach der Leistung des Einzelnen richten. Vielmehr sollte jeder das haben, was er mit seiner Familie für ein anständiges Leben braucht.

6

Nur wenn die Unterschiede im Einkommen und im sozialen Ansehen groß genug sind, gibt es auch einen Anreiz für persönliche Leistungen.

7

Die Rangunterschiede zwischen den Menschen sind akzeptabel, weil sie im Wesentlichen ausdrücken, was man aus den Chancen, die man hatte, gemacht hat.

8

Ich finde die sozialen Unterschiede in unserem Land im Großen und Ganzen gerecht.

 

Antwortvorgaben

Die Antwortvorgabe ist eine Vier-Punkte-Skala mit folgenden Antwortkategorien: „1 = stimme voll zu“, „2 = stimme eher zu“, „3 = stimme eher nicht zu“ und „4 = stimme überhaupt nicht zu“. Item 4 bis Item 8 wurden in mehreren ALLBUS-Erhebungen verwendet, gemeinsam mit den Items 4 bis 6 der Skala "Wohlfahrtsstaat". Über  Variationen der Instruktion und der Positionierung dieser Items in verschiedenen ALLBUS-Erhebungen liegen genauere Angaben vor.

 

Auswertungshinweise

Es liegen keine Angaben vor.

 

 

Soziale Ungleichheit spiegelt hier gesellschaftliche Wertorientierungen, bei denen die evaluative Orientierung im Vordergrund steht, d.h. die Anwendung normativer Standards zur Beurteilung der gesellschaftlichen Opportunitätskriterien. Ungleichheit in der Verteilung von "rewards" ist stets eine Quelle von politischer Instabilität. Die Itembatterie wurde in Anlehnung an die Egalitarismus-Skala (Duke, 1967) entwickelt. Sie beinhaltet Rechtfertigungen bestehender ökonomischer und sozialer Ungleichheiten auf der Basis einer Leistungsideologie (Pappi & Laumann, 1974).

 

 

Itemkonstruktion und Itemselektion

Die Skala wurde von K.U. Mayer und W. Müller in Anlehnung an die Egalitarismus-Skala von Duke (1967) entwickelt.

 

Stichproben

Die erste Erhebung erfolgte in einer allgemeinen Bevölkerungsumfrage (ZUMA-BUS 1976). Replikationen wurden  in späteren ALLBUS-Erhebungen vorgenommen. Die Grundgesamtheit umfasste in diesen alle während der Befragung in Privathaushalten der Bundesrepublik und West-Berlin lebenden deutschen Staatsangehörigen ab 18 Jahren. Aus dieser Grundgesamtheit wurden Zufallsstichproben gezogen, über die genauere Informationen vorliegen.

 

Itemanalysen

Eine Faktorenanalyse der Daten aus dem ZUMA-BUS 1976 mit schiefwinkliger Rotation ergab zwei Faktoren (Tabelle 1), für die jedoch keine inhaltlichen Benennungen angegeben werden. Die Korrelationen dieser Faktoren liegen in Tabelle 2 vor.

 

Tabelle 1

Faktorenladungen der Items mit N = 3004

Item

Faktor 1

Faktor 2

1

 

-.66

2

 

-.69

3

.53

 

4

 

-.41

5

 

-.40

6

.48

 

7

.61

 

8

.56

 

 

Tabelle 2

Korrelationen der schiefwinklig rotierten Faktoren N = 3004

 

Faktor 1

Faktor 2

Faktor 1

1.00

 

Faktor 2

-.41

1.00

 

Itemkennwerte

Es liegen keine Angaben vor.

 

 

Reliabilität

Die Ergebnisse der Test-Retest-Reliabilitäten sind einer Monographie (1986) zur Test-Retest-Studie des ALLBUS zu entnehmen.

 

Validität

Es liegen keine Angaben vor.

 

Deskriptive Statistiken (Normierung)

Die Verteilung der Antworten liegen in Tabelle 3 und die Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Items aus dem ZUMA-BUS 1976 in Tabelle 4 vor, ferner die Häufigkeitsverteilungen für die einzelnen Items aus allen ALLBUS-Erhebungen, in denen sie verwendet wurden (Tabelle 5 bis Tabelle 9). Sie können durch Anklicken der rot markierten Items im Fenster Items abgerufen werden.


 

Tabelle 3

Verteilung der Antworten in Prozent mit N = 3004

Item

stimme voll zu

stimme eher zu

stimme eher nicht zu

stimme überhaupt nicht zu

1

21.6

40.1

27.2

6.5

2

15.9

36.9

34.1

9.9

3

25.6

43.7

23.7

4.1

4

12.3

44.3

30.5

7.6

5

14.7

29.1

32.8

18.3

6

15.2

36.8

29.2

13.0

7

10.9

35.8

30.7

15.9

8

9.9

36.2

33.5

15.8

 

Tabelle 4

Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Items mit N = 3004

Item

M

SD

1

3.05

1.38

2

2.79

1.30

3

3.11

1.22

4

2.93

1.44

5

2.71

1.56

6

2.89

1.56

7

2.82

1.65

8

2.68

1.47

 

Tabelle 5

Häufigkeitsverteilungen des Items 4 (Was man im Leben bekommt, hängt gar nicht so sehr von den eigenen Anstrengungen ab, sondern von der Wirtschaftslage, der Lage auf dem Arbeitsmarkt, den Tarifabschlüssen und den Soziallleistungen des Staates.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen

Item

1984

1988

1991 ‑ W

1991 ‑ O

1992 ‑ W

1992 ‑ O

1

13.0

0.0

13.4

28.3

10.9

21.2

2

46.8

0.0

41.9

45.3

40.6

43.7

3

32.2

0.0

37.3

21.5

37.5

28.3

4

8.0

0.0

7.5

4.9

10.9

6.8

N gesamt

2846

0

1421

1476

2104

1057


 

Tabelle 6

Häufigkeitsverteilungen des Items 5 (Das Einkommen sollte sich nicht allein nach der Leistung des Einzelnen richten. Vielmehr sollte jeder das haben, was er mit seiner Familie für ein anständiges Leben braucht.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen

Item

1984

1988

1991 ‑ W

1991 ‑ O

1992 ‑ W

1992 ‑ O

1

15.5

0.0

14.7

19.5

11.3

16.2

2

30.6

0.0

31.8

29.4

28.4

25.9

3

34.6

0.0

36.9

34.8

36.9

37.3

4

19.3

0.0

16.6

16.3

23.5

20.6

N gesamt

2851

0

1440

1507

2105

1062

 

Tabelle 7

Häufigkeitsverteilungen des Items 6 (Nur wenn die Unterschiede im Einkommen und im sozialen Ansehen groß genug sind, gibt es auch einen Anreiz für persönliche Leistungen.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen

Item

1984

1988

1991 ‑ W

1991 ‑ O

1992 ‑ W

1992 ‑ O

1

16.2

14.6

16.8

17.3

19.4

10.1

2

39.1

41.9

47.2

41.2

43.0

33.9

3

31.0

27.7

27.6

28.8

28.0

34.5

4

13.8

15.8

8.4

12.7

9.6

21.4

N gesamt

2829

2868

1426

1460

2066

1037

 

Tabelle 8

Häufigkeitsverteilungen des Items 7 (Die Rangunterschiede zwischen den Menschen sind akzeptabel, weil sie im Wesentlichen ausdrücken, was man aus den Chancen, die man hatte, gemacht hat.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen

Item

1984

1988

1991 ‑ W

1991 ‑ O

1992 ‑ W

1992 ‑ O

1

11.7

12.2

11.0

10.5

14.7

9.3

2

38.4

37.4

41.5

34.9

42.5

25.2

3

32.9

31.5

34.1

35.3

30.8

39.4

4

17.0

18.9

13.4

19.3

11.9

26.2

N gesamt

2802

2869

1422

1456

2052

1047


 

Tabelle 9

Häufigkeitsverteilungen des Items 8 (Ich finde die sozialen Unterschiede in unserem Land im Großen und Ganzen gerecht.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen

Item

1984

1988

1991 ‑ W

1991 ‑ O

1992 ‑ W

1992 ‑ O

1

10.4

8.8

8.5

2.6

9.2

1.6

2

38.0

32.6

39.3

12.6

35.9

9.9

3

35.1

34.8

35.6

43.5

38.9

42.5

4

16.5

23.8

16.6

41.3

16.0

46.0

N gesamt

2865

2882

1419

1482

2087

1076

 

Mayer, K.U., Kraus, V., & Schmidt, P.