Studentische Probleme
Rollenkonflikt
Soziale Stressoren am Arbeitsplatz
Work-Family Conflict Scale (ISSP)

Studentische Probleme

Autor/in: Sander, K. & Lück, H.
In ZIS seit: 1997
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Zusammenfassung:

Der Fragebogen erfasst studentische Probleme in den Bereichen (1) eingeschränkte Studienfähigkeit, (2) depressiv getönte vegetative Störungen und (3) Gefühl sozialer Ablehnung.

Abstract:

The questionnaire covers student problems in the areas of (1) limited study ability, (2) depression-like vegetative disorders and (3) feeling of social rejection.


Sprache Dokumentation: deutsch
Sprache Items: deutsch
Anzahl der Items: 44
Reliabilität: Retestreliabilität = .87 bis .92
Validität: Hinweise auf die Konstruktvalidität
Konstrukt: Selbsterleben
Schlagwörter: Studierfähigkeit, Studienfähigkeit, soziale Ablehnung, Depression | study ability, social rejection, depression
Item(s) in Bevölkerungsumfrage eingesetzt: nein
Skalenentwicklung: validiert

Instruktion

Wir bitten Sie darum, die folgenden Fragen zu psychischen und körperlichen Beschwerden wahrheitsgemäß zu beantworten. Wir können Ihnen dann am besten helfen, wenn wir auch Ihre Schwierigkeiten und Probleme vollständig kennen. Darüber hinaus dienen Ihre Angaben - zusammen mit den Angaben anderer Studenten - der in Forschungsvorhaben zu untersuchenden Frage nach den speziellen Schwierigkeiten, die Studenten in ihrer Universitätsumwelt haben. Kreuzen Sie bitte im Folgenden an, in welchem Ausmaß in der letzten Zeit Sie diese Schwierigkeiten, Gedanken, Probleme, Gefühle usw. hatten

-       überhaupt nicht (1)

-       etwas (2)

-       ziemlich (3)

-       sehr (4).

 

Items

Subskalen

-       STU = eingeschränkte Studienfähigkeit  (n=15)

-       VEG = depressiv getönte vegetative Störungen  (n=17)

-       ABL = Gefühl sozialer Ablehnung  (n=12)

 

Nr.

Item

Kurz-Skala

Sub-Skala

1

Kopfschmerzen

 

VEG

2

Nervosität und innere Spannung

 

VEG

3

Unfähigkeit, von schlechten Gedanken und Ideen loszukommen

 

VEG

4

Schwindelgefühle und Schwäche

 

VEG

5

Verlust sexuellen Interesses und Vermögens

 

VEG

6

Überkritische Einstellung anderen gegenüber

 

ABL

7

Unangenehme Träume

 

VEG

8

Sprachschwierigkeiten bei Aufregung

 

STU

9

Schwierigkeiten, sich an Dinge erinnern zu können

 

STU

10

Angst vor Prüfungen

 

STU

11

Leicht ärgerlich und verletzt zu sein

X

ABL

12

Schwierigkeiten, sich an das Universitätsleben anzupassen

 

STU

13

Langsam und ohne Energie zu sein

X

STU

14

Gedanken an Selbstmord

 

VEG

15

Hemmungen, seine Gedanken und sein Wissen vor anderen zu zeigen

 

ABL

16

Religiöse und weltanschauliche Konflikte

 

VEG

17

Gefühl der Verwirrtheit

X

VEG

18

Appetitlosigkeit

 

VEG

19

Neigung zu Tränenausbruch

 

VEG

20

Schwierigkeiten oder Unsicherheit im Umgang mit dem anderen Geschlecht

 

ABL

21

Gefühl, ertappt oder durchschaut zu werden

 

ABL

22

Plötzliche Verärgerung ohne angemessenen Grund

 

ABL

23

Probleme, in Seminaren und Vorlesungen folgen zu können

 

STU

24

Probleme in der Familie

 

VEG

25

Unsicherheit, wo Schwerpunkt der Begabung liegt

 

STU

26

Unfähigkeit, sich zu bestimmten Entscheidungen durchzuringen

X

STU

27

Schwierigkeiten, Kontakt zu finden

 

ABL

28

Gefühl der Schwermütigkeit

X

VEG

29

Über ärgerliche Dinge lange nicht hinwegkommen

 

ABL

30

Den meisten Dingen gleichgültig gegenüberstehen

 

STU

31

Sich fragen, ob die Fähigkeiten für das gewählte Studium ausreichen

 

STU

32

In den Gefühlen leicht verletzt sein

X

ABL

33

Hilflos und unselbständig sein

X

STU

34

Das Gefühl haben, daß andere einen nicht verstehen und unsympathisch finden

X

ABL

35

Das Gefühl haben, Dinge sehr langsam verrichten zu müssen, um wirklich sicher zu sein

 

STU

36

Sich anderen gegenüber minderwertig fühlen

X

ABL

37

Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten

 

VEG

38

Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen

X

STU

39

Wunsch, alleine zu sein

 

STU

40

Vermeidung bestimmter Dinge, Plätze oder Tätigkeiten, weil diese einen ängstigen

 

ABL

41

Der Gedanke, unausgefüllt zu sein

 

STU

42

Hoffnungslos in die Zukunft blicken

X

VEG

43

Sich um die Gesundheit sorgen

 

VEG

44

Sich abgespannt und gerädert fühlen

X

VEG

 

Antwortvorgaben

4-stufige Kategorialskalen mit den Vorgaben "überhaupt nicht (1)", "etwas (2)", "ziemlich (3)", "sehr (4)".

 

Auswertungshinweise

Über alle Items einer Subskala wird ein ungewichteter Summenindex gebildet. Alternativ kann auch ein Gesamtindex über alle Items des Instruments gebildet werden.

Der Fragebogen dient der Messung von Erlebens- und Verhaltensstörungen, Störungen der Studientätigkeit und konkretem Studienverhalten. Drei Subskalen sollen im Einzelnen erfassen:

1.     Eingeschränkte Studienfähigkeit: Unsicherheit über Begabungsschwerpunkt, Entscheidungsschwierigkeit, Konzentrationsstörungen, Sprechangst im Seminar etc..

2.     Depressiv getönte vegetative Störungen: Nervosität, Spannung, Schwäche, Schwermütigkeit, "sich abgespannt und gerädert fühlen".

3.     Gefühl sozialer Ablehnung: Verletztsein, Kontaktschwierigkeiten, Gefühl des Unverstandenseins durch andere, Gefühl unsympathisch zu sein, Minderwertigkeitsgefühle.

 

 

Itemkonstruktion und Itemselektion

Alle Items der Problem-Checkliste von Mooney und Gordon (1950) , die sich auf differenzierte Aspekte wie Motivationsbereich, negative Störungen, Kontaktbereich sowie Stimmungs- und Erlebensstörungen bezogen, wurden von Sander und Lück ins Deutsche übersetzt und in die Langform ihres Instrumment zur Erfassung "Studentischer Probleme" aufgenommen. Weitere Items zu Studienverhalten und Studienstörungen wurden hinzugefügt, die bei der Erstanmeldung in psychologichen Beratungsstellen Verwendung finden. Nach einem Expertenrating wurden 44 Items in die Vorform übernommen. Eine weitere Itemselektion wurde nicht vorgenommen, da eine Itemanalyse nach Anwendung des Instruments alle Items als zufriedenstellend trennscharf und in einem mittleren Schwierigkeitsgrad liegend auswies. Aus dieser 44-Item-Form wurde eine Kurzform entwickelt, die die 12 Items mit den höchsten Trennschärfen beinhaltet. Die Korrelation mit der Langform beträgt r = .93.

 

Stichproben

Das Instrument wurde 504 Studenten und Studentinnen zur Beantwortung vorgelegt, die von Mitte 1970 bis Anfang 1973 die Beratungsstelle der Universität zu Köln aufgesucht hatten.

 

Itemanalysen

Nach einer Faktorenanalyse (Hauptkomponentenmethode mit Varimax Rotation) wurden drei Subskalen nach den jeweils höchsten Faktorladungen gebildet: "Eingeschränkte Studienfähigkeit", "Depressiv getönte vegetative Störungen" und "Gefühl sozialer Ablehnung". Die Interkorrelationen der drei Subskalen betragen: r1,2 = .53; r1,3 = .56; r2,3 = .57.


 

Tabelle 1

Faktormatrix (rotiert) und Trennschärfen (rit)

 

 

Faktor

 

 

Item

I

II

II

 

 

STU

VEG

ABL

rit

01

.22

.45

-.04

.33

02

.14

.55

.21

.48

03

.17

.52

.20

.47

04

.16

.58

.04

.42

05

.17

.22

.16

.29

06

.00

.17

.45

.33

07

.05

.48

.17

.33

08

.37

.05

.35

.41

09

.50

.16

-.02

.34

10

.46

.18

.15

.42

11

.01

.27

.68

.51

12

.47

.10

.36

.50

13

.62

.16

.23

.54

14

.13

.50

.30

.49

15

.36

.03

.49

.43

16

.09

.23

.23

.29

17

.32

.46

.27

.56

18

.08

.46

-.05

.26

19

.07

.61

.05

.39

20

.18

.01

.59

.40

21

.28

.03

.53

.44

22

.08

.27

.53

.39

23

.53

.10

.10

.40

24

.04

.29

.15

.26

25

.62

.02

.03

.33

26

.65

.22

.18

.56

27

.36

.06

.62

.49

28

.17

.62

.34

.60

29

.04

.40

.41

.45

30

.40

.04

-.03

.21

31

.65

.03

-.05

.34

32

.01

.32

.63

.51

33

.53

.28

.31

.59

34

.20

.18

.68

.57

35

.48

.17

.23

.46

36

.34

.16

.57

.57

37

.09

.51

.09

.36

38

.61

.28

.25

.61

39

.26

.08

.14

.25

40

.18

.31

.40

.47

41

.42

.24

.19

.45

42

.39

.48

.24

.59

43

.08

.52

.06

.35

44

.20

.70

.08

.53

Anmerkungen. STU = eingeschränkte Studienfähigkeit, VEG = depressiv getönte vegetative Störungen, ABL = Gefühl sozialer Ablehnung

 

Itemkennwerte

Alle Item-Gesamt-Korrelationen liegen über rit = .20, die Item-Gesamt-Korrelationen der Kurzfassung liegen zwischen rit = .51 bis rit = .61. Die Ladungen der Items auf den Zielfaktoren zeigen eine zufriedenstellende formale Gültigkeit.

 

 

Reliabilität

Die varianzanalytisch (nach Hoydt) berechnete Zuverlässigkeit beträgt r tt = .92 für Langfassung und rtt = . 87 für die Kurzfassung.

 

Validität

Für 67 der 504 Vpn lagen neben den Werten für "Studentische Probleme" auch Daten zu den 12 Subskalen des Freiburger Persönlichkeitsinventars (FPI) vor, für 38 Vpn Daten zu den MMPI-Standard-Subskalen (Spreen, 1963). Die Produkt-Moment-Korrelationen zwischen diesen Skalen sind Sander und Lück (1974, S. 255 f.) zu entnehmen, die ihre Itembatterie zusammenfassend folgendendermaßen in "das Bezugsnetz bewährter Persönlichkeitsskalen" einordnen: Die Lang- und die Kurzfassung erfassen einen allgemeinen Neurotizismusbereich im Sinne dysthymischer Verstimmung (z.B. Eysenck), d.h. eher introvertiertes Neurotizismusverhalten mit ausgeprägter vegetativer Symptomatik und depressiven Einstellungen. Die Subskala "Eingeschränkte Studienfähigkeit" entspricht einer spezifischen Ausprägungsform mit Situationsbezug. Sie scheint weniger für Darstellungstendenzen anfällig. Die Subskala "Gefühl sozialer Ablehnung" erfasst den sozialen Störbereich dieses allgemeinen Neurotizismus (hohe Korrelationen zu Schizophrenie, Psychasthenie, d.h. mit Angst und Zwangsvorstellungen verbundene seelische Schwäche, sowie sozialer Introversion). Die Subskala "Vegetative Störungen" erfasst zusätzlich den körperlichen Bereich über vegetative Spannungen und weist hohe Korrelationen zu Hysterie, Hypochondrie und Psychasthenie auf.

 

Deskriptive Statistiken

Der Mittelwert für die Langfassung beträgt M = 101.2, die Streuung s = 20.7.

 

 

Sander, K. & Lück, H.