Open Access Repository for Measurement Instruments

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Autoritäre Familienstruktur

  • Author: Lederer, G.
  • In ZIS since: 1997
  • DOI: https://doi.org/10.6102/zis117
  • Abstract: The instrument is one of eight item batteries that Lederer used as subscales to capture various aspects of attitudes to authority. This subscale is intended to record young people's attitudes to th ... moreeir own parents and to parental authority in general. less
  • Language Documentation: deutsch
  • Language Items: German
  • Number of Items: 12
  • Reliability: Cronbachs Alpha = .80
  • Validity: Hinweis auf die konvergente Validität
  • Construct: Autoritarismus
  • Catchwords: autoritäre Persönlichkeit, Familienstruktur, Gehorsam, Einstellungen | authoritarian personality, family structure, obedience, attitudes
  • Item(s) used in Representative Survey: nein
  • Status of Development: validiert
    • Instruktion

      Jetzt würden wir gern einige Fragen über Sie und Ihre Familie stellen sowie Ihre Meinung über damit im Zusammenhang stehende Themen kennenlernen.

       

      Items

      Nr.

      Item

      Polung

      1

      Meine Familie ist der Meinung, dass ein Jugendlicher die meisten Entscheidungen selbst treffen darf.

      -

      2

      Als ich Kind war, hat mir meine Mutter viel Liebe geschenkt und hat mich so akzeptiert, wie ich war.

      -

      3

      Selbst wenn ich als Kind etwas ganz Falsches getan hatte, haben mich meine Eltern nicht geschlagen.

      -

      4

      Meine Eltern haben mich nur dann bestraft, wenn ich es wirklich verdient hatte.

      -

      5

      Wenn bei uns zu Hause eine wichtige Entscheidung getroffen werden soll, wird die Ansicht aller Familienmitglieder einschließlich der Kinder berücksichtigt.

      -

      6

      Meine Eltern glauben, dass ein Kind niemals zu einer Handlung aufgefordert werden sollte, ohne dass ihm eine Begründung angegeben wird.

      -

      7

      Als ich Kind war, hat mir mein Vater viel Liebe geschenkt und mich so akzeptiert, wie ich war.

      -

      8

      Als Kind konnte ich kaum vorhersehen, ob meine Eltern sich freuen oder ärgern würden über etwas, was ich getan hatte.

      +

      9

      Meine Eltern sind der Meinung, dass ein Kind in strenger Disziplin erzogen werden muss, um einen guten, starken Charakter zu entwickeln.

      +

      10

      Manchmal bestraften mich meine Eltern für eine wirklich schlimme Tat überhaupt nicht, und dann wieder unvermutet ganz streng nur für eine Kleinigkeit.

      +

      11

      In den mir bekannten Familien wird erwartet, dass die älteren Brüder das Recht haben, den Jüngeren zu befehlen, und dass diese auch gehorchen.

      +

      12

      Ich wurde sehr streng erzogen.

      +

       

      Antwortvorgaben

      Das Antwortformat besteht aus Fünf-Punkte-Kategorialskalen mit folgenden Antwortoptionen: 1 = starke Zustimmung, 2 = Zustimmung, 3 = nicht entschieden, 4 = Ablehnung und 5 = starke Ablehnung.

       

      Auswertungshinweise

      Für die Lederer-Subskalen kann durch Addition aller Items ein ungewichteter Gesamtpunktwert gebildet werden. Der Autoritarismus einer Person sollte also umso höher sein, je niedriger ihr Punktwert auf der Gesamtskala ist.

       

      Anwendungsbereich

      Die Instruktion wird in schriftlich standardisierter Form vorgegeben.

       

    Lederer bezieht sich bei der Entwicklung der hier vorgestellten acht Subskalen auf die theoretischen Vorstellungen und Instrumente, die zusammenfassend von Adorno, Frenckel-Brunswik, Levinson und Sanford (1950) unter dem Titel "The Authoritarian Personality" publiziert wurden. Die Items der Subskala "Kernautoritarismus" wurden ferner unter Bezug auf die Dogmatismustheorie und entsprechende Instrumente von Rokeach (1960) entwickelt.

     

    Itemkonstruktion und Itemselektion

    Die Lederer Subskalen basieren auf einer englischen Allgemeinen Autoritarismusskala von Kagitcibasi (1967). Das Ausgangsmaterial für diese Skala bildeten Items aus der Ethnozentrismusskala und der F-Skala (Adorno et al., 1950; Levinson & Huffman, 1954) bzw. aus deren Weiterentwicklung durch Lee & Warr (1969; vgl. Christie, 1991). Der Fragebogen wurde von zwei Übersetzer-Teams ins Deutsche übertragen und mittels eines Pretests auf Gleichbedeutung mit der englischen Fassung untersucht. Auf der Basis des Pretests wurden einige Änderungen vorgenommen. Die Auswahl der Items erfolgte aufgrund ihrer interkulturellen Anwendungsmöglichkeit, ihrer ausreichenden Trennschärfe, ihrer hohen Faktorenladung und ihrer Ausgewogenheit bezüglich positiver und negativer Autoritarismusrichtung. Die Konstruktion des Instruments wird ausführlich in Lederer (1983) beschrieben.

     

    Stichproben

    Es wurde eine möglichst repräsentative, aber keine Zufallsstichprobe von 15 -18jährigen Jugendlichen befragt (siehe Tabelle 1). Insgesamt wurden 925 Befragungen an Schulen in 19 Orten und sieben Bundesländern durchgeführt. Die Schulen bzw. Orte wurden nach folgenden Kriterien ausgewählt:

    1.     Repräsentation aller sozialen Schichten

    2.     Repräsentation von Orten verschiedener Größenordnung

    3.     landwirtschaftliche sowie industrielle Gebiete


     

    Tabelle 1

    Die Zusammensetzung der Stichprobe nach Schichten, Geschlecht, Konfession, Nationalität, Alter der Probanden, Alter der Eltern

    Schichtzugehörigkeit

     

     

    Unterschicht

     

    2%

    untere Mittelschicht

     

    19%

    mittlere Mittelschicht

     

    54%

    obere Mittelschicht

     

    19%

    Oberschicht

     

    6%

    Geschlecht

     

     

    männlich

     

    46%

    weiblich

     

    54%

    Konfession

     

     

    katholisch

     

    28%

    evangelisch

     

    63%

    Nicht-Gläubige

     

    6%

    ohne Angaben

     

    2%

    Nationalität der Eltern

     

     

    Deutsche

     

    94%

    beide Eltern Ausländer

     

    2%

    ein Elternteil Ausländer

     

    2%

    keine Angaben

     

    2%

    Alter der Befragten

     

     

    14-jährige

     

    3%

    15-jährige

     

    22%

    16-jährige

     

    5%

    17-jährige

     

    4%

    18-jährige

     

    3%

    19-jährige

     

    1%

    20-jährige

     

    1%

    keine Angaben

     

    1%

    Alter der Eltern

    Vater

    Mutter

    33-36

    2%

    8%

    37-40

    14%

    25%

    41-44

    24%

    28%

    45-48

    20%

    6%

    49-52

    15%

    11%

    53-55

    6%

    3%

    älter

    9%

    2%

    verstorben

    4%

    1%

    keine Angaben

    6%

    6%

     

    Itemanalysen

    Eindimensionalität der Lederer-Subskalen wird vorausgesetzt.

     

    Itemkennwerte

    Für die Lederer-Subskala Autoritäre Familienstruktur werden Korrelationen zwischen den Items und den Gesamtpunktwerten in Tabelle 2 angegeben. Sie variieren in der Regel stark.

     

    Tabelle 2

    Item-Gesamt-Korrelationen (rit) Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD)

    Item

    rit

    M

    s

    1

    .57

    3.6

    1.0

    2

    .59

    3.9

    0.9

    3

    .57

    3.2

    1.1

    4

    .53

    3.8

    0.9

    5

    .69

    3.8

    1.1

    6

    .53

    3.3

    1.0

    7

    .57

    3.7

    1.0

    8

    .40

    3.3

    1.0

    9

    .65

    3.8

    0.9

    10

    .59

    3.7

    1.1

    11

    .37

    3.8

    1.0

    12

    .63

    4.1

    0.9

     

    In einer Studie von Ogawa wurden alle Items repliziert. Ihre Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle 3 denen von Lederer (1983) und Kagitcibasi (1967) gegenübergestellt.


     

    Tabelle 3

    Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD)

     

    USA, 1966

    USA, 1978

    BRD, 1979

    Japan, 1981

    Item

    M

    SD

    M

    SD

    M

    SD

    M

    SD

     1 

    3.39

    1.1

    3.6

    1.0

    3.5

    1.1

    3.5

    1.2

     2 

    3.72

    0.8

    3.9

    0.9

    4.2

    0.8

    4.1

    0.9

     3 

    1.82

    1.1

    3.2

    1.1

    2.2

    1.0

    1.9

    0.8

     4 

    3.37

    1.0

    3.8

    0.9

    3.6

    1.1

    3.7

    1.1

     5 

    3.39

    1.3

    3.8

    1.1

    3.7

    1.1

    3.4

    1.1

     6 

    2.99

    1.1

    3.3

    1.0

    2.5

    1.0

    2.2

    1.0

     7 

    3.56

    1.1

    3.7

    1.0

    3.8

    1.0

    3.7

    0.9

     8 

    2.75

    1.1

    3.3

    1.0

    3.4

    1.1

    3.3

    0.9

     9 

    2.97

    1.1

    3.8

    0.9

    3.3

    1.1

    3.0

    1.0

    10 

    3.51

    0.9

    3.7

    1.1

    4.0

    1.0

    4.1

    0.9

    11 

    3.86

    1.2

    3.8

    1.0

    3.1

    1.1

    3.0

    1.1

    12

    3.21

    1.1

    4.1

    0.9

    3.5

    1.1

    3.3

    1.0

    Anmerkung. USA, 1966 = veröffentlicht in Kagitcibasi, 1967; USA, 1978 = veröffentlicht in Lederer, 1980; BRD, 1979 = veröffentlicht in Lederer, 1980; Japan, 1981 = veröffentlicht in Ogawa, 1981.

     

    Reliabilität

    Die Reliabilität (Cronbachs Alpha) der Lederer-Subskala Autoritäre Familienstruktur beträgt α = .80

     

    Validität

    Für die Lederer-Subskalen liegen Skalen-Interkorrelationen in Tabelle 4 vor.

     

    Tabelle 4

    Pearson Korrelationskoeffizienten zwischen den Lederer-Subskalen

     

    NAS

    KAS

    RUA

    RSA

    REA

    ALS

    AFS

    Neuer Allgemeiner Autoritarismus

    1.00

     

     

     

     

     

     

    Kernautoritarismus

    .48

    1.00

     

     

     

     

     

    Respekt für unspezifische Autorität

    .69

    .40

    1.00

     

     

     

     

    Respekt für Staatsautorität

    .59

    .27

    .55

    1.00

     

     

     

    Respekt für elterliche Autorität

    .61

    .22

    .50

    .44

    1.00

     

     

    Ausländerablehnung

    .69

    .41

    .57

    .46

    .39

    1.00

     

    Autoritäre Familienstruktur

    .00

    .18

    .01

    .00

    -.35

    -.02

    1.00

    Anmerkung. NAS = Neuer Allgemeiner Autoritarismus, KAS = Kernautoritarismus, RUA = Respekt für unspezifische Autorität, RSA = Respekt für Staatsautorität, REA = Respekt für elterliche Autorität, ALS = Ausländerablehnung, AFS = Autoritäre Familienstruktur

     

    Deskriptive Statistiken

    Es werden Mittelwerte und Standardabweichungen für die Subskala Autoritäre Familienstruktur in Tabelle 2 angegeben. Der Mittelwert und die Standardabweichung der Subskala Autoritäre Familienstruktur betragen M=3.7 und s=6.6.

     

    Dr. phil. Gerda Lederer, E-Mail: 103430.1405@compuserve.com