Instruktion
Menschen reagieren in unfairen Situationen sehr unterschiedlich. Im Folgenden möchten wir wissen,
wie Sie selbst in unfairen Situationen reagieren. In den folgenden Aussagen werden verschiedene
unfaire Situationen angesprochen. Bitte geben Sie an, wie sehr die jeweilige Aussage auf Sie zutrifft.
Sollten Sie eine Situation noch nicht selbst erlebt haben, antworten Sie bitte so, wie Sie Ihrer Erwartung nach reagieren würden.
- Instruktion vor den Items zu der Opferperspektive: „Zunächst geht es um Situationen, die zum Vorteil anderer und zu Ihrem Nachteil ausgehen.“
- Instruktion vor den Items zu der Beobachterperspektive: „Nun geht es um Situationen, in denen Sie mitbekommen oder erfahren, dass jemand anderes unfair behandelt, benachteiligt oder ausgenutzt wird.“
- Instruktion vor den Items zu der Nutznießerperspektive: „Hier geht es um Situationen, die zu Ihren Gunsten und zum Nachteil anderer ausgehen.“
- Instruktion vor den Items zu der Täterperspektive: „Zuletzt geht es um Situationen, in denen Sie selbst jemanden unfair behandeln, benachteiligen oder ausnutzen.“
Items
Subskalen:
O = Opfersensibilität
B = Beobachtersensibilität
T = Tätersensibilität
N = Nutznießersensibilität
Nr. |
Items (deutsch) |
Items (englisch) |
Sub-skalen |
1 |
Es ärgert mich, wenn es anderen unverdient besser geht als mir. |
It makes me angry when others are undeservingly better off than me. |
O |
2 |
Es macht mir zu schaffen, wenn ich mich für Dinge abrackern muss, die anderen in den Schoß fallen. |
It worries me when I have to work hard for things that come easily to others. |
O |
3 |
Ich bin empört, wenn es jemandem unverdient schlechter geht als anderen. |
I am upset when someone is undeservingly worse off than others. |
B |
4 |
Es macht mir zu schaffen, wenn sich jemand für Dinge abrackern muss, die anderen in den Schoß fallen. |
It worries me when someone has to work hard for things that come easily to others. |
B |
5 |
Ich habe Schuldgefühle, wenn es mir unverdient besser geht als anderen. |
I feel guilty when I am better off than others for no reason. |
N |
6 |
Es macht mir zu schaffen, wenn mir Dinge in den Schoß fallen, für die andere sich abrackern müssen. |
It bothers me when things come easily to me that others have to work hard for. |
N |
7 |
Ich habe Schuldgefühle, wenn ich mich auf Kosten anderer bereichere. |
I feel guilty when I enrich myself at the cost of others. |
T |
8 |
Es macht mir zu schaffen, wenn ich mir durch Tricks Dinge verschaffe, für die sich andere abrackern müssen. |
It bothers me when I use tricks to achieve something while others have to struggle for it. |
T |
Antwortvorgaben
Für die Antworten der Befragungsperson steht eine sechsstufige Ratingskala zur Verfügung. Die Antwortkategorien der USS-8 reichen von „trifft überhaupt nicht zu“ (1) bis „trifft voll und ganz zu“ (6). Die Originalskalen mit 10 Items pro Perspektive von Schmitt et al. (2005; 2010) wurden mit einer Antwortskala von „trifft überhaupt nicht zu“ (0) bis „trifft voll und ganz zu“ (5) verwendet. Ist ein Vergleich von Ergebnissen mit unterschiedlichen Antwortskalen vorgesehen, so muss eine Transformation vorgenommen werden, bei der zu allen Werten, die mit der Antwortskala von 0 bis 5 gewonnen wurden, eine 1 addiert wird.
Auswertungshinweise
Die beiden Items pro Perspektive werden zur Bildung eines Messwerts (Skalenwerts) herangezogen, so dass insgesamt vier Skalenwerte gebildet werden (Opfer-, Beobachter-, Täter- und Nutznießersensibilität). Um die individuelle Ausprägung der Befragungsperson in den vier Perspektiven der Ungerechtigkeitssensibilität zu erhalten, werden deren Antworten auf den beiden Items der jeweiligen Perspektive zu einem Summenwert aggregiert. Um den Skalenmittelwert zu erhalten, wird der Summenwert durch die Anzahl der Items, d.h. durch 2 geteilt. Der Skalenmittelwert für die jeweilige Perspektive kann folglich zwischen 1 und 6 variieren (für Referenzwerte siehe in Tabelle 4 – Tabelle 7).
Anwendungsbereich
Die USS-8 wurden als Forschungsinstrument für sozialwissenschaftliche Untersuchungen und Fragestellung unterschiedlichster Art entwickelt. Als Zielgruppe wurde dabei die deutschsprachige Allgemeinbevölkerung ab 18 Jahren gewählt. Ausgenommen sind Personen, deren sprachliche oder kognitive Fähigkeiten oder deren Wahrnehmungsfähigkeiten, z. B. durch Seh- oder Hörschwäche, unzureichend sind, um die Items zu verstehen. Auch die empirisch ermittelten Gütekriterien beziehen sich auf diese Zielgruppe.
Die USS-8 können prinzipiell in unterschiedlichen Erhebungsmodi eingesetzt werden. Im Rahmen unserer Validierung haben wir die Skalen im CAPI-Modus (Computer Assisted Personal Interviewing) und in Papierform (Selbstausfüller) eingesetzt. Vor einem Einsatz der USS-8 in Mixed-Mode-Designs sollte allerdings eine Prüfung der Invarianz erfolgen.
Die Durchführungszeit der USS-8 im CAPI-Modus setzt sich aus dem Vorlesen der Items durch den Interviewer oder die Interviewerin und der Beantwortung durch die Befragungsperson zusammen. In 75% der CAPI-Interviews dauert die Durchführung 2,5 Minuten oder weniger (Perzentil75 = 153 Sekunden). Die Durchführungsdauer im zweiten getesteten Erhebungsmodus war vergleichbar.
Seit Mitte der 1990er Jahre werden in der Sozialpsychologie zunehmend Persönlichkeitsunterschiede im Erleben von und in Reaktionen auf Ungerechtigkeit erforscht (vgl. Schmitt, 1996). Das Konstrukt der Ungerechtigkeitssensibilität spiegelt diese dispositionellen Unterschiede wider: Menschen unterscheiden sich systematisch darin, wie leicht sie Ungerechtigkeit wahrnehmen und wie stark sie darauf reagieren (Schmitt, Baumert, Fetchenhauer, Gollwitzer, Rothmund & Schlösser, 2009). Diese Unterschiede sind stabil und lassen sich über ungerechte Situationen hinweg generalisieren (Schmitt, Gollwitzer, Maes & Arbach, 2005). Ungerechtigkeit kann aus vier Perspektiven wahrgenommen werden: aus der Opfer-, der Beobachter-, der Nutznießer- und der Täterperspektive. Die vier Perspektiven der Ungerechtigkeitssensibilität konnten in Studien empirisch voneinander getrennt werden (z. B. Schmitt, Baumert, Gollwitzer & Maes, 2010; Schmitt et al., 2005). Gleichzeitig zeigten sich theoretisch erwartete Beziehungen der vier Perspektiven untereinander (vgl. Schmitt et al., 2010): Nutznießer- und Tätersensibilität wiesen den stärksten Zusammenhang auf; den geringsten Anteil an gemeinsamer Varianz zeigte dagegen die Opfersensibilität mit den zuvor genannten Perspektiven. Empirische Studien belegen, dass die Persönlichkeitsunterschiede in der Ungerechtigkeitssensibilität systematisch mit sozialwissenschaftlichen und psychologischen Variablen variieren. Die vier Perspektiven leisten einen substanziellen Beitrag zur Erklärung sozialer Phänomene, z.B. politische Protestbereitschaft, Altruismus, Zivilcourage und solidarisches Verhalten (Gollwitzer, Schmitt, Schalke, Maes & Baer, 2005). Darüber hinaus steht die Ungerechtigkeitssensibilität in Zusammenhang mit Phänomenen des Erlebens und Verhaltens in der Arbeitswelt, z. B. Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber oder Racheintentionen infolge von Kündigung des Arbeitsplatzes (Schmitt, Rebele, Bennecke & Förster, 2008).
Itemkonstruktion und Itemselektion
Schmitt, Neumann und Montada legten 1995 erste Selbstberichtsskalen vor, um die Sensibilität für widerfahrende Ungerechtigkeit anhand von vier Indikatoren zu messen: Häufigkeit erinnerter Ungerechtigkeitserlebnisse, Stärke der emotionalen Reaktion auf erfahrene Ungerechtigkeit, Penetranz von Gedanken an eine widerfahrene Ungerechtigkeit sowie Bestrafungs- und Vergeltungswünsche gegenüber dem Täter. Diese ersten Skalen beschränkten sich auf die Messung von Opfersensibilität. In einem zweiten Entwicklungsschritt wurde aus dieser ersten Langfassung eine kürzere Fassung erstellt, die 10 Items umfasste. Die Items beinhalten drei Indikatoren, (a) die spezifische emotionale Reaktion auf widerfahrene Ungerechtigkeit (Beispiel: Es ärgert mich, wenn es anderen unverdient besser geht als mir.), (b) die unspezifische emotionale Belastung durch widerfahrene Ungerechtigkeit (Beispiel: Es macht mir zu schaffen, wenn ich mich für Dinge abrackern muss, die anderen in den Schoß fallen.) sowie (c) die Penetranz von Gedanken an eine widerfahrene Ungerechtigkeit (Beispiel: Wenn andere ohne Grund freundlicher behandelt werden als ich, geht mir das lange durch den Kopf.).
Die von Schmitt et al. (1995) vorgeschlagenen Indikatoren der Häufigkeit erinnerter Ungerechtigkeitserlebnisse und der Bestrafungs- und Vergeltungswünsche wurden nicht einbezogen, weil diese Indikatoren eine geringere konvergente Validität aufwiesen als die anderen Indikatoren. Gleichzeitig wurden 10-Item-Skalen zur Messung von Beobachtersensibilität und von Nutznießersensibilität entwickelt (Schmitt et al., 2005). Diesen drei Skalen wurde später eine 10-Item-Skala zur Messung von Tätersensibilität hinzugefügt (Schmitt et al., 2010). Alle vier 10-Item-Skalen verwenden die oben genannten Indikatoren, wobei die spezifische emotionale Reaktion über die Skalen variiert (Ärger bei Opfersensibilität, Empörung bei Beobachtersensibilität, Schuldgefühle bei Nutznießer- und Tätersensibilität).
Für die Entwicklung der Kurzskalen USS-8 wurden jeweils zwei Items dieser 10-Item-Originalskalen ausgewählt. Dabei musste entschieden werden, welche zwei der drei Indikatoren (spezifische emotionale Reaktion, unspezifische emotionale Belastung, Penetranz von Gedanken an eine widerfahrene Ungerechtigkeit) aufgenommen und welcher ausgeschlossen werden sollte. Als Kriterien dienten Höhe und Ähnlichkeit der Faktorladungen sich entsprechender Items der vier Skalen sowie der Grad der Einfachstruktur der Faktorladungsmatrix als Indikator faktorieller Validität. Auf der Grundlage der Daten von Schmitt et al. (2005) und Schmitt et al. (2010) wurden diese beiden Kriterien in einem iterativen Prozess angestrebt. Am besten ließ sich diese mit jeweils einem Item der spezifischen emotionalen Reaktion und der unspezifischen emotionalen Belastung erreichen. Bei Verwendung dieser beiden Indikatoren war die faktorielle Validität der vier Kurzskalen optimal.
Die Instruktion der Originalskalen wurde infolge eines Expertenreviews verändert. Im Vergleich zu den Originalskalen wurden die kognitiven Anforderungen der Instruktion so reduziert, dass die Skalen in allgemeinen Bevölkerungsumfragen einsetzbar sind. Die neu entwickelten Kurzskalen wurden anschließend in Stichprobe 1 und 3 (siehe Tabelle 2) empirisch geprüft und validiert. Im Abschnitt „Stichproben“ werden die Stichproben näher beschrieben.
Um die Nutzung der Skala für englischsprachige Untersuchungen zu ermöglichen, wurde diese ins Englische übersetzt. Die International Test Commission (2010) empfiehlt hierbei ein zweistufiges Verfahren. Zunächst haben zwei hauptberufliche, muttersprachliche Übersetzer die Items unabhängig voneinander übersetzt. Dabei wurden eine Übersetzung in britischem Englisch und die andere in amerikanischem Englisch angefertigt. In der zweiten Phase des Übersetzungsprozesses fand ein Rekonziliationstreffen statt, in dessen Verlauf die Übersetzungsvorschläge in einer Gruppe von Experten für die psychologischen Merkmale, den Übersetzern und einem weiteren Experten für Fragebogenübersetzung diskutiert und überarbeitet wurden. Die Güte der Übersetzungen wurde bislang allerdings noch nicht empirisch geprüft.
Stichproben
Stichprobe 1 (siehe Tabelle 1) ist eine Quotenstichprobe, geschichtet nach den Merkmalen Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland (N = 539). Die Grundgesamtheit war definiert als „alle in der Bundesrepublik Deutschland in Privathaushalten lebenden deutschsprachigen Personen ab 18 Jahren“. Die Erhebung erfolgte in zwei Wellen mit einem zeitlichen Abstand von 6 bis 10 Wochen. An Welle 2 nahmen N = 338 Befragungspersonen der Welle 1 teil. Die Daten wurden im Rahmen eines persönlich-mündlichen Interviews (CAPI) oder durch die Vorgabe eines Papierfragebogens erhoben. Die gesamte Befragung, die neben USS-8 weitere Merkmale umfasst (siehe unten), dauerte im Mittel 53 Minuten (SD = 12). Stichprobe 2 mit N = 1134 Befragungspersonen ist eine Zufallsstichprobe, die repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland über einem Alter von 18 Jahren ist. Sie wurde mithilfe des ADM-Stichprobensystem F2F (Random Route) der Arbeitsgemeinschaft deutscher Marktforschungsinstitute gezogen. Die Daten dieser Interviews wurden vollständig im CAPI-Modus erhoben (Dauer: M = 43 min, SD = 13).
Tabelle 1
Charakteristika der drei Stichproben
|
Stichprobe 1 |
Stichprobe 1 |
Stichprobe 2 |
|
Stichprobe |
|
|||
Umfang [N] |
539 |
338 |
1134 |
|
Art |
Quote |
Quote |
Zufall |
|
Modus |
CAPI, Papier |
CAPI, Papier |
CAPI |
|
Zusammensetzung |
|
|||
Geschlecht [% Frauen] |
52.5 |
52.1 |
55.6 |
|
Alter [M (SD)] |
47.2 (15.2) |
46.7 (15.1) |
53.3 (18.4) |
|
Bildung ≤ 9 Jahre |
44.7 |
45.3 |
37.2 |
|
10 Jahre |
30.2 |
27.9 |
37.0 |
|
≥ 11 Jahre |
23.7 |
25.4 |
25.8 |
Anm.: CAPI = Computer Assisted Personal Interviewing, Papier = Papierversion (Selbstausfüller)
Variablen und Auswertungsmethode
Die Fragebogenbatterie beinhaltete neben den USS-8 umfangreiche soziodemografische Angaben, weitere psychologische Maße und einige sozialwissenschaftliche Validierungsmaße. Die Items zu den soziodemografischen Angaben wurden größtenteils den demografischen Standards des Statistischen Bundesamtes entnommen (2010). Für die Validierung kamen etablierte Standardinstrumente, z. B. zur Erfassung von Lebenszufriedenheit (SWLS; Diener, Emmons, Larsen & Griffin, 1985; nur in Stichprobe 1), Allgemeinen Selbstwirksamkeit (SWE; Schwarzer & Jerusalem, 1999; nur in Stichprobe 1), Interpersonelles Vertrauen (SOEP-trust; vgl. Naef & Schupp, 2009), Kontrollüberzeugungen (Jakoby & Jacob, 1999), Optimismus und Pessimismus (LOT-R, Glaesmer, Hoyer, Klotsche & Herzberg, 2008; nur in Stichprobe 1), den Hauptdimensionen der Persönlichkeit nach dem Fünf-Faktoren-Modell (BFI-10, Rammstedt & John, 2007), und eigens entwickelte Skalen zum Einsatz (siehe Publikationen). An für die sozialwissenschaftliche Forschung relevanten Maßen wurde unter anderem Netzwerkgröße, Belastungen am Arbeitsplatz und Effort-Reward-Imbalance (Siegrist et al., 2004), Gesundheitszustand, Parteipräferenz, Einkommen, Wertanlagen und Devianz erhoben. Alle Erhebungen wurden von unabhängigen kommerziellen Anbietern durchgeführt. Die Fragebögen der Erhebungen können bei den Autoren abgefragt werden. Um die psychometrische Güte der konstruierten Skala zu überprüfen, wurden auf der Grundlage der oben beschriebenen Stichproben Kennwerte für die Reliabilität und verschiedene Aspekte der Validität berechnet (für Details zur Validierung von Persönlichkeitsskalen siehe Bühner, 2011; Lienert & Raatz, 1998).
Itemanalysen
Die USS-8 enthalten jeweils zwei Items zur Messung der Opfer-, Beobachter-, Nutznießer- und der Tätersensibilität. Die Faktorstruktur der Skalen kann belegt werden (siehe Validität).
Itemkennwerte
In Tabelle 2 sind die Formulierungen der insgesamt acht Items sowie ihre deskriptiven Statistiken dargestellt. Letztere basieren auf Daten einer umfangreichen, bevölkerungsrepräsentativen Zufallsstichprobe (Stichprobe 2, siehe Tabelle 1).
Tabelle 2
Items und deskriptive Statistiken der USS-8 aus Stichprobe 3
Item |
M |
SD |
Sch |
Kurt |
Skalenmittelwert Opfersensibilität |
2.95 |
1.58 |
.44 |
-0.89 |
Es ärgert mich, wenn es anderen unverdient besser geht als mir. |
2.87 |
1.75 |
.50 |
-1.12 |
Es macht mir zu schaffen, wenn ich mich für Dinge abrackern muss, die anderen in den Schoß fallen. |
3.03 |
1.68 |
.37 |
-1.09 |
Skalenmittelwert Beobachtersensibilität |
3.46 |
1.37 |
-.05 |
-.72 |
Ich bin empört, wenn es jemandem unverdient schlechter geht als anderen. |
3.65 |
1.57 |
-.15 |
-1.01 |
Es macht mir zu schaffen, wenn sich jemand für Dinge abrackern muss, die anderen in den Schoß fallen. |
3.29 |
1.49 |
.90 |
-.85 |
Skalenmittelwert Nutznießersensibilität |
2.28 |
1.25 |
.84 |
.02 |
Ich habe Schuldgefühle, wenn es mir unverdient besser geht als anderen. |
2.27 |
1.37 |
.96 |
.60 |
Es macht mir zu schaffen, wenn mir Dinge in den Schoß fallen, für die andere sich abrackern müssen. |
2.27 |
1.30 |
.90 |
.12 |
Skalenmittelwert Tätersensibilität |
4.07 |
1.65 |
-.48 |
-.98 |
Ich habe Schuldgefühle, wenn ich mich auf Kosten anderer bereichere. |
4.23 |
1.71 |
-.64 |
-.89 |
Es macht mir zu schaffen, wenn ich mir durch Tricks Dinge verschaffe, für die sich andere abrackern müssen. |
3.90 |
1.80 |
-.33 |
-1.26 |
Anm.: Sch = Schiefe, Kurt = Kurtosis, N = 1134
Objektivität
Unter Objektivität wird der Grad verstanden, in dem eine Messung unabhängig vom Untersucher ist (vgl. Lienert & Raatz, 1998). Diese bezieht sich auf verschiedene Phasen einer Untersuchung: Durchführung, Auswertung und Interpretation. Im Falle eines Face-to-face-Interviews hängt die Durchführungsobjektivität von dem Interviewer bzw. der Interviewerin ab, der bzw. die die Daten erhebt. Sie ist gegeben, wenn diese/r sich bei der Vorgabe der Skala an die genauen Instruktionen und den Wortlaut der Items hält. Bei entsprechend geschulten Interviewern/Interviewerinnen ist die Durchführungsobjektivität üblicherweise gewährleistet (Rammstedt, 2010b). Auswertungsobjektivität betrifft die numerische und kategoriale Auswertung des Antwortverhaltens der Befragten nach festgelegten Regeln (vgl. Lienert & Raatz, 1998). Diese ist bei den USS-8 vollständig gegeben, da die Verrechnungsvorschriften der Werte auf den Items klar festgelegt sind und keinen Interpretationsspielraum zulassen. Interpretationsobjektivität ist gegeben, wenn die aus den Befragungsergebnissen gezogenen Schlüsse über verschiedene Forscher und Forscherinnen vergleichbar sind. Zur Maximierung der Interpretationsobjektivität sollte das Wissen der Forscher und Forscherinnen über die Messintention der Skala und über die Interpretation der quantitativen Messwerte vergleichbar sein (Rammstedt, 2010b). Durch die Standardisierung der Auswertung und die Zuweisung eines numerischen Messwerts, der die Ausprägung der Befragten in den vier Perspektiven der Ungerechtigkeitssensibilität beschreibt (siehe Befunde zur Validität unten), kann auch die Auswertungsobjektivität der USS-8 als gegeben angesehen werden.
Reliabilität
Unter der Reliabilität oder Messgenauigkeit einer Skala versteht man den Grad der Genauigkeit, mit dem ein bestimmtes Merkmal erfasst wird (vgl. Lienert & Raatz, 1998). Die Reliabilität der USS-8 wurde im Rahmen von Strukturgleichungsmodellen (SEM; Jöreskog, 1969) auf Grundlage der Ladungen und Fehlervarianzen aus den Messmodellen in drei Stichproben geschätzt. Als Schätzer wurde der Koeffizient ω von McDonald (1999, S. 90) verwendet. Der Koeffizient gibt das Ausmaß an, in dem eine latente Variable (Konstrukt) von den Items geteilte Varianz reflektiert (Krohne & Hock, 2007). Laut Schweizer (2011) ist dieser Schätzer der Reliabilität besser geeignet als Cronbach α. Die Interpretation der Höhe von McDonald ω ist analog zu Cronbach α. Die Schätzer der Reliabilität für die vier Skalen der USS-8 wurden anhand der Ladungen der jeweils zwei Items auf dem gemeinsamen Faktor ermittelt. In Stichprobe 1 erreichten die Koeffizienten für Welle 1 und Welle 2 für die Opfersensibilität ω = .86 und ω = .90, für die Beobachtersensibilität ω = .85 und ω = .88, für die Nutznießersensibilität ω = .89 und ω = .86 sowie für die Tätersensibilität ω = .92 und ω = .90. In Stichprobe 3 erreichten die Koeffizienten für die Opfersensibilität ω = .82, für die Beobachtersensibilität ω = .78, für die Nutznießersensibilität ω = .85 sowie für die Tätersensibilität ω = .88. Neben McDonald ω wurde auch die Stabilität der USS-8-Skalenwerte durch eine Korrelation in den beiden Wellen von Stichprobe 1 ermittelt. Die Stabilität liegt für die Opfersensibilität bei rtt = .56, für die Beobachtersensibilität bei rtt = .44, für die Nutznießersensibilität bei rtt = .54 sowie für die Tätersensibilität bei rtt = .47. Weitere Belege der Reliabilität lieferte eine Latent-State-Trait-Analyse (Baumert, Beierlein, Schmitt, Kemper, Kovaleva & Rammstedt, in Druck). Der Reliabilitätskoeffizient kann im Rahmen dieser Analysen in verschiedene Varianzbestandteile ausdifferenziert werden. Dabei entspricht die Traitkonsistenz dem Varianzanteil, der durch das stabile latente Persönlichkeitsmerkmal erklärt wird. Die Situationsspezifität bezieht sich auf den Varianzanteil, der über die Situationen bzw. Zeitpunkte hinweg variiert. Die Methodenspezifität ist definiert als der Anteil der Varianz, der auf Unterschiedlichkeiten zwischen Indikatoren eines Konstrukts zurückgeht. Die Methodenspezifität erwies sich bei der Skala als niedrig. Im Vergleich zur Langskala zeigte sich allerdings, dass die Traitkonsistenz bei der Messung durch die Kurzskala niedriger ausfiel. Gleichzeitig wurde in der Studie mit der Kurzskala ungefähr der gleiche Anteil an stabiler und (zeitlich/situationsspezifisch) instabiler Varianz erfasst. Die Autor/-innen interpretieren das Ergebnis so, dass die Kurzskalen im Vergleich zu den Langskalen änderungssensitiver sind.
Validität
Inhaltliche Validität ist gegeben, wenn ein Item das zu messende Konstrukt wirklich bzw. hinreichend präzise abbildet (Bühner, 2011). Eine empirische Prüfung der Inhaltsvalidität ist meist nicht möglich. Um zu überprüfen, ob ein Verfahren inhaltlich valide ist, wird üblicherweise dessen Konstruktion detailliert beleuchtet (Rammstedt, 2010b). Die inhaltliche Validität ist gegeben, wenn das zu messende Konstrukt a priori hinreichend definiert und die Items von einem Expertengremium im Hinblick auf ihre Gültigkeit beurteilt werden. Die inhaltliche Validität der USS-8 wurde sichergestellt, indem die Formulierung der Items eng an der Definition des Konstrukts orientiert war. Außerdem wurden die Itemformulierungen von einem Expertengremium begutachtet und, wenn nötig, optimiert.
Faktorielle Validität kann als gegeben angesehen werden, wenn die Annahmen über die dimensionale Struktur des zu erfassenden Konstrukts überprüfbar sind und belegt werden können. Wie oben beschrieben, gehen Schmitt et al. (2010) von vier Dimensionen der Ungerechtigkeitssensibilität aus. Abbildung 1 stellt die Ergebnisse der Prüfung auf faktorielle Validität der Skala dar. Ein vierfaktorielles Modell konnte in Stichprobe 3 die empirischen Daten angemessen beschreiben (χ² = 113.57, df = 18, p = .01, RMSEA = .07, SRMR = .03, CFI = .98). Die unstandardisierten Faktorladungen der beiden Items pro Faktor wurden dabei gleichgesetzt (siehe auch Baumert et al., in Druck).
Abbildung 1. Faktorenmodell der Ungerechtigkeitssensibilitätsskalen (USS-8) in Stichprobe 2 (N = 1.134). In der Abbildung ist die standardisierte Lösung angegeben (OS = Opfersensibilität; BS = Beobachtersensibilität; NS = Nutznießersensibilität; TS = Tätersensibilität). e bezeichnet die Residuen (entnommen aus Beierlein et al., 2013).
Bei der Konstruktvalidierung werden anhand theoretischer Überlegungen positive, negative und Nullbeziehungen einer zu validierenden Skala mit anderen empirischen Indikatoren postuliert (Einbettung in ein nomologisches Netzwerk) und getestet, ob sich das vorhergesagte Muster empirisch belegen lässt (Krohne & Hock, 2007). Im Rahmen der Validierung der USS-8 wurde überprüft, ob aus der Fachliteratur bekannte typische Korrelate der Ungerechtigkeitssensibilität mit der USS-8 zu replizieren sind (siehe Tabelle 3). Die praktische Bedeutsamkeit der im Folgenden berichteten empirisch ermittelten Validitätskoeffizienten wird nach den Richtlinien von Cohen (1992) vorgenommen: kleiner Effekt (r = .10), mittlerer Effekt (r = .30), starker Effekt (r = .50).
Die vier Skalen wiesen unterschiedliche Zusammenhänge mit den Validitätskriterien auf: Die Skala Opfersensibilität zeigte erwartungsgemäß einen mittleren bis schwachen positiven Zusammenhang mit Pessimismus und externaler Kontrollüberzeugung. Mit verschiedenen Maßen der Zufriedenheit, dem zwischenmenschlichen Vertrauen, Optimismus sowie den Big-Five-Dimensionen Verträglichkeit und Offenheit zeigten sich negative Korrelationen. Schwach positiv assoziiert war die Beobachtersensibilität mit der Dimension Offenheit. Demgegenüber wurden frühere Befunde hinsichtlich eines positiven Zusammenhangs von Beobachtersensibilität und Extraversion nicht repliziert. Wie die Opfersensibilität wies auch die Nutznießersensibilität substanzielle negative Zusammenhänge mit verschiedenen Maßen der Zufriedenheit, mit Optimismus sowie der Persönlichkeitsdimension Extraversion auf. Die Nutznießersensibilität war in den Studien des Weiteren positiv mit Neurotizismus sowie der External Political Efficacy assoziiert. Die Tätersensibilität zeigte schwache, jedoch substanzielle positive Zusammenhänge mit der Arbeitszufriedenheit und der External Political Efficacy auf. Als einzige der vier Skalen wies die Tätersensibilität darüber hinaus eine statistisch signifikante Beziehung zur Persönlichkeitsdimension Gewissenhaftigkeit auf. Die Interkorrelationen der Skalen wurden auf der Basis von Stichprobe 3 berechnet. In Übereinstimmung mit früheren Befunden waren Nutznießer- und Beobachtersensibilität (r = .44) sowie Opfer- und Beobachtersensibilität (r = .40) korreliert (vgl. Schmitt et al., 2010). Entgegen den Erwartungen ergab sich für die Nutznießer- und die Tätersensibilität nur eine Korrelation in moderater Stärke (r = .26).
Validitätskoeffizienten der vier Skalen der USS-8 in Stichprobe 1 bzw. 3.
|
Ungerechtigkeitssensibilität |
||||
Opfer-sensibilität |
Beobachter-sensibilität |
Nutznießer-sensibilität |
Täter-sensibilität |
||
Soziodemografische Variablen |
Alter |
-.24** |
-.09** |
-.09** |
-.04 |
Geschlecht |
-.03 |
.08* |
.05 |
.09** |
|
Einkommen |
-.14** |
-.05 |
-.02 |
-.02 |
|
Bildung: Schuljahre |
-.02 |
.10** |
.10** |
.12** |
|
Bildung: Bücher |
-.05 |
.12** |
.11** |
.10** |
|
Zufriedenheit |
Leben |
-.23** |
-.07* |
-.12** |
.06 |
Arbeit |
-.18** |
.04 |
-.10* |
.11* |
|
Partner |
-.10** |
-.03 |
-.09* |
-.01 |
|
Gesundheit |
-.01 |
-.03 |
-.05 |
.08* |
|
Gesundheitsstatus |
physisch |
.01 |
.04 |
.05 |
.01 |
psychisch |
.15** |
.12** |
.16** |
-.01 |
|
Optimismus |
LOT-R |
-.22** |
.01 |
-.11* |
-.10* |
Pessimismus |
LOT-R |
.27** |
.09* |
.07 |
.02 |
Vertrauen |
SOEP - trust |
-.25** |
-.05 |
-.04 |
.02 |
Delinquentes Verhalten |
ALLBUS 2008 |
.17** |
-.05 |
.01 |
-.10** |
Effort-Reward-Imbalance |
Siegrist et al. (2004) |
.12** |
.03 |
.04 |
.06* |
Politisches Interesse |
Eigenentwicklung |
-.21** |
.06 |
.04 |
.06 |
Politische Partizipation |
Eigenentwicklung |
-.01 |
.14** |
.12** |
.13** |
Selbstwirksamkeit |
SWE |
-.04 |
-.05 |
-.07 |
-.12* |
Kontrollüberzeugungen |
Internal |
-.15** |
.01 |
-.06* |
.03 |
External |
.18** |
.05 |
.11** |
-.08* |
|
Political Efficacy |
Internal |
-.22** |
-.01 |
-.06 |
0.4 |
External |
-.05 |
.01 |
.16** |
.15** |
|
Persönlichkeit |
Neurozitismus |
.07* |
.04 |
.10** |
.01 |
Extraversion |
-.05 |
-.01 |
-.14** |
-.04 |
|
Offenheit |
-.10** |
.12** |
.07* |
.08* |
|
Verträglichkeit |
-.13** |
-.02 |
.05 |
.06 |
|
Gewissenhaftig-keit |
-.10 |
.03 |
-.01 |
.08** |
Anm.: LOT-R = Life Orientation Test-Revised. ALLBUS 2008 = Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften, Jahr 2010. Das verwendete Item aus dem ALLBUS wurde umkodiert. Politisches Interesse: Wie stark interessieren Sie sich im Allgemeinen für Politik? 1) überhaupt nicht, 2) weniger stark, 3) mittelmäßig, 4) stark, 5) sehr stark. Politische Partizipation: Der / die Befragte wurde hier aufgefordert anzugeben, welche von 11 politischen Aktivitäten er / sie in den letzten 12 Monaten ausgeführt hat. Nähere Informationen zur Skala können bei den Autorinnen angefordert werden. Geschlecht: 1 = Männlich, 2 = Weiblich; N = 539 in Welle 1, ²N = 741, ³N = 1134. * p < .05, ** p < .01.
Für die sozialwissenschaftliche Forschung sind insbesondere die Zusammenhänge der USS-8 mit soziodemografischen Variablen und sozioökonomischen Variablen von Interesse. Mit letzteren weist die USS-8 zwar schwache, aber noch immer substanzielle Zusammenhänge auf. Ein bedeutsamer Zusammenhang mit dem Alter zeigte sich insbesondere bei der Opfersensibilität. In Übereinstimmung mit vorherigen Befunden (Schmitt et al., 2010) war die Opfersensibilität umso niedriger, je höher das Alter einer Person war. Darüber hinaus war die Opfersensibilität negativ mit dem persönlichen Nettoeinkommen assoziiert. Demgegenüber zeigte sich, dass eine hohe Bildung, gemessen über die Anzahl der Schuljahre und die Anzahl der Bücher im Elternhaus, mit einer hohen Beobachter-, Nutznießer- und Tätersensibilität einherging. Für das Geschlecht ergaben sich lediglich für zwei der vier Perspektiven schwache, aber substanzielle Korrelationen. Frauen hatten eher eine stärker ausgeprägte Beobachter- und Tätersensibilität als Männer. Opfer-, Beobachter- und Nutznießersensibilität zeigten in den Studien ähnlich ausgeprägte, schwache Zusammenhänge mit der selbstberichteten psychischen Gesundheit. Zusammenhänge der Skalen zeigten sich auch zum Sozialverhalten: Die Opfersensibilität stand erwartungsgemäß in positivem Zusammenhang mit delinquenten Verhaltensweisen (z. B. Schwarzfahren, Steuerhinterziehung). Hoch Tätersensible wiesen dagegen eine geringe Neigung zu diesen kriminellen Verhaltensweisen auf. Auch im Bereich politischen Erlebens und Verhaltens zeigten sich empirische Unterschiede zwischen den vier Perspektiven. Während das politische Interesse negativ mit der Opfersensibilität korreliert war, wiesen die drei anderen Perspektiven keine Beziehung zum politischen Interesse auf. Demgegenüber zeigten sich bei der Beobachter-, der Täter- sowie der Nutznießersensibilität schwache Zusammenhänge mit dem eigenen politischen Engagement. Opfersensible hatten in den Studien theoriekonform eher den Eindruck, dass ihre Verausgabung am Arbeitsplatz unzureichend belohnt wird (Effort-Reward-Imbalance). Entgegen den Erwartungen korrelierte das Ausmaß in den Merkmalen Opfer-, Beobachter- und Nutznießersensibilität negativ mit dem psychischen Gesundheitszustand, d. h. eine hohe Sensibilität ging mit einer hohen selbstberichteten psychischen Beeinträchtigung einher. Zum körperlichen Gesundheitsstatus zeigten sich jedoch keine Beziehungen.
Deskriptive Statistiken (Normierung)
In Tabelle 4 – Tabelle 7 sind Referenzwerte in Form von Gruppenmittelwerten und Standardabweichungen für die USS-8 abgedruckt. Diese wurden anhand der Zufallsstichprobe (Stichprobe 2) ermittelt und erlauben dem Anwender bzw. der Anwenderin einen Vergleich der USS-8-Werte aus eigenen Untersuchungen mit denen relevanter Subgruppen aus einer bevölkerungsrepräsentativen Zufallsstichprobe, zum Beispiel von Männern oder Frauen, von Personen mit unterschiedlicher Schulbildung oder unterschiedlichen Alters. Die Altersgruppen in Tabelle 4 – Tabelle 7 wurden den Lebensphasen der bundesdeutschen Gesellschaft angepasst. Die Zeit von 18 bis 35 Jahren ist die der beruflichen Ausbildung und Familiengründung. Die Zeit der beruflichen Festigung, Karriere, Betreuung von heranwachsenden Kindern und Pflege von älteren Angehörigen, fällt in die Zeit zwischen 36 und 65 Jahren. Die dritte Lebensphase beginnt im Alter von 65 Jahren, wenn die berufliche Tätigkeit in den meisten Fällen abgeschlossen ist. Die Aufteilung der Bildungsstufen wurde nach der Dauer der schulischen Allgemeinbildung vorgenommen. Dabei gilt die Dauer der schulischen Bildung bis einschließlich 9 Jahren als geringes Bildungsniveau. Bei einer Schuldauer von 10 oder 11 Jahren handelt es sich um ein mittleres Bildungsniveau und bei mehr als 11 Jahren um ein hohes Bildungsniveau.
Referenzwerte für die Opfersensibilitätsskala der USS-8
Geschlecht |
Bildung |
Altersgruppen |
Gesamt (Alter) |
||||||
|
|
18 - 35 |
36 - 65 |
> 65 |
|
|
|||
|
|
M |
SD |
M |
SD |
M |
SD |
M |
SD |
Männlich |
gering |
3.67 |
1.66 |
3.22 |
1.73 |
2.44 |
1.43 |
2.88 |
1.64 |
mittel |
3.86 |
1.64 |
3.37 |
1.57 |
2.72 |
1.62 |
3.27 |
1.63 |
|
hoch |
3.27 |
1.38 |
2.90 |
1.41 |
2.47 |
1.64 |
2.91 |
1.47 |
|
Gesamt |
3.56 |
1.54 |
3.18 |
1.59 |
2.51 |
1.51 |
3.01 |
1.60 |
|
Weiblich |
gering |
3.79 |
1.81 |
3.36 |
1.74 |
2.42 |
1.34 |
2.90 |
1.62 |
mittel |
3.44 |
1.61 |
3.07 |
1.57 |
2.29 |
1.31 |
3.04 |
1.58 |
|
hoch |
3.01 |
1.56 |
2.59 |
1.32 |
2.16 |
1.50 |
2.68 |
1.46 |
|
Gesamt |
3.31 |
1.62 |
3.03 |
1.58 |
2.35 |
1.35 |
2.90 |
1.57 |
|
Gesamt (Geschlecht) |
gering |
3.72 |
1.70 |
3.29 |
1.73 |
2.43 |
1.38 |
2.89 |
1.63 |
mittel |
3.56 |
1.62 |
3.18 |
1.57 |
2.51 |
1.48 |
3.13 |
1.60 |
|
hoch |
3.12 |
1.48 |
2.74 |
1.37 |
2.33 |
1.57 |
2.79 |
1.46 |
|
Gesamt |
3.41 |
1.59 |
3.10 |
1.58 |
2.43 |
1.43 |
2.95 |
1.58 |
Anm.: N = 1134
Tabelle 5
Referenzwerte für die Beobachtersensibilitätsskala der USS-8
Geschlecht |
Bildung |
Altersgruppen |
Gesamt (Alter) |
||||||
|
|
18 - 35 |
36 - 65 |
> 65 |
|
|
|||
|
|
M |
SD |
M |
SD |
M |
SD |
M |
SD |
Männlich |
gering |
3.48 |
1.37 |
3.28 |
1.37 |
3.11 |
1.34 |
3.22 |
1.36 |
mittel |
3.65 |
1.49 |
3.61 |
1.23 |
3.36 |
1.32 |
3.55 |
1.30 |
|
hoch |
3.22 |
1.34 |
3.51 |
1.21 |
2.95 |
1.48 |
3.30 |
1.32 |
|
Gesamt |
3.42 |
1.39 |
3.47 |
1.28 |
3.15 |
1.36 |
3.35 |
1.33 |
|
Weiblich |
gering |
3.81 |
1.48 |
3.17 |
1.49 |
3.24 |
1.27 |
3.26 |
1.38 |
mittel |
3.67 |
1.41 |
3.66 |
1.37 |
3.64 |
1.49 |
3.66 |
1.40 |
|
hoch |
3.73 |
1.19 |
3.74 |
1.84 |
4.27 |
1.33 |
3.81 |
1.31 |
|
Gesamt |
3.71 |
1.33 |
3.55 |
1.42 |
3.46 |
1.37 |
3.56 |
1.39 |
|
Gesamt (Geschlecht) |
gering |
3.61 |
1.41 |
3.22 |
1.43 |
3.18 |
1.30 |
3.24 |
1.37 |
mittel |
3.67 |
1.42 |
3.64 |
1.32 |
3.50 |
1.40 |
3.62 |
1.36 |
|
hoch |
3.51 |
1.27 |
3.63 |
1.31 |
3.52 |
1.55 |
3.57 |
1.34 |
|
Gesamt |
3.59 |
1.36 |
3.51 |
1.36 |
3.31 |
1.37 |
3.50 |
1.37 |
Anm.: N = 1134
Tabelle 6
Referenzwerte für die Nutznießersensibilitätsskala der USS-8
Geschlecht |
Bildung |
Altersgruppen |
Gesamt (Alter) |
||||||
|
|
18 - 35 |
36 - 65 |
> 65 |
|
|
|||
|
|
M |
SD |
M |
SD |
M |
SD |
M |
|
Männlich |
gering |
2.09 |
1.37 |
2.12 |
1.13 |
2.06 |
1.04 |
2.08 |
1.11 |
mittel |
2.16 |
1.20 |
2.34 |
1.35 |
2.41 |
1.28 |
2.32 |
1.30 |
|
hoch |
2.11 |
0.99 |
2.38 |
1.24 |
2.18 |
1.25 |
2.26 |
1.17 |
|
Gesamt |
2.12 |
1.15 |
2.28 |
1.25 |
2.16 |
1.14 |
2.21 |
1.19 |
|
Weiblich |
gering |
2.53 |
1.69 |
2.09 |
1.25 |
2.04 |
1.12 |
2.10 |
1.23 |
mittel |
2.57 |
1.32 |
2.43 |
1.26 |
2.23 |
1.38 |
2.43 |
1.30 |
|
hoch |
2.51 |
1.32 |
2.53 |
1.32 |
2.27 |
1.54 |
2.48 |
1.35 |
|
Gesamt |
2.54 |
1.36 |
2.36 |
1.28 |
2.11 |
1.24 |
2.33 |
1.30 |
|
Gesamt (Geschlecht) |
gering |
2.26 |
1.50 |
2.10 |
1.19 |
2.05 |
1.08 |
2.09 |
1.17 |
mittel |
2.45 |
1.30 |
2.40 |
1.29 |
2.32 |
1.32 |
2.39 |
1.30 |
|
hoch |
2.35 |
1.20 |
2.46 |
1.28 |
2.22 |
1.37 |
2.22 |
1.37 |
|
Gesamt |
2.37 |
1.30 |
2.32 |
1.27 |
2.14 |
1.19 |
2.28 |
1.25 |
Anm.: N = 1134
Tabelle 7
Referenzwerte für die Tätersensibilitätsskala der USS-8
Geschlecht |
Bildung |
Altersgruppen |
Gesamt (Alter) |
||||||
|
|
18 - 35 |
36 - 65 |
> 65 |
|
|
|||
|
|
M |
SD |
M |
SD |
M |
SD |
M |
|
Männlich |
gering |
3.17 |
1.68 |
4.06 |
1.66 |
3.77 |
1.71 |
3.80 |
1.70 |
mittel |
3.65 |
1.63 |
3.75 |
1.65 |
3.84 |
1.79 |
3.76 |
1.68 |
|
hoch |
3.89 |
1.49 |
4.52 |
1.35 |
4.08 |
1.35 |
4.23 |
1.41 |
|
Gesamt |
3.61 |
1.60 |
4.08 |
1.59 |
3.84 |
1.67 |
3.90 |
1.63 |
|
Weiblich |
gering |
3.66 |
1.58 |
4.13 |
1.62 |
3.84 |
1.77 |
3.93 |
1.70 |
mittel |
4.41 |
1.60 |
4.24 |
1.62 |
4.14 |
1.75 |
4.27 |
1.63 |
|
hoch |
4.63 |
1.47 |
4.47 |
1.62 |
4.23 |
1.90 |
4.49 |
1.61 |
|
Gesamt |
4.40 |
1.57 |
4.26 |
1.62 |
3.96 |
1.78 |
4.21 |
1.66 |
|
Gesamt (Geschlecht) |
gering |
3.36 |
1.64 |
4.10 |
1.63 |
3.81 |
1.74 |
3.86 |
1.70 |
mittel |
4.19 |
1.63 |
4.07 |
1.64 |
3.98 |
1.77 |
4.08 |
1.67 |
|
hoch |
4.30 |
1.52 |
4.49 |
1.49 |
4.14 |
1.57 |
4.36 |
1.51 |
|
Gesamt |
4.07 |
1.62 |
4.18 |
1.61 |
3.90 |
1.72 |
4.07 |
1.65 |
Anm.: N = 1134
Prof. Dr. Constanze Beierlein, Hochschule Hamm-Lippstadt, E-Mail: constanze.beierlein@hshl.de