Diese Dokumentation wurde archiviert
Archivierte Dokumentationen enthalten keine aktuellen oder nur wenige Informationen über die Güte eines Erhebungsinstruments
Instruktion
Den Items ist folgende Einleitung vorangestellt, die vom Interviewer vorgelesen wird:
Hier ist eine Liste mit verschiedenen Auffassungen darüber, wie es in der Bundesrepublik mit den sozialen Unterschieden tatsächlich aussieht und wie es sein sollte. Bitte gehen Sie die Aussagen der Reihe nach durch und sagen Sie mir, ob Sie der jeweiligen Auffassung voll zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.
Items
Nr. |
Item |
1 |
In der Bundesrepublik bestehen noch die alten Gegensätze zwischen Besitzenden und Arbeitenden. Die persönliche Stellung hängt davon ab, ob man zu der oberen oder unteren Klasse gehört. |
2 |
In der Bundesrepublik gibt es noch große Unterschiede zwischen den sozialen Schichten; und was man im Leben erreichen kann, hängt im Wesentlichen davon ab, aus welchem Elternhaus man kommt. |
3 |
Die Bundesrepublik ist eine offene Gesellschaft. Was man im Leben erreicht, hängt nicht mehr vom Elternhaus ab, aus dem man kommt, sondern von den Fähigkeiten, die man hat, und der Bildung, die man erwirbt. |
4 |
Was man im Leben bekommt, hängt gar nicht so sehr von den eigenen Anstrengungen ab, sondern von der Wirtschaftslage, der Lage auf dem Arbeitsmarkt, den Tarifabschlüssen und den Sozialleistungen des Staates. |
5 |
Das Einkommen sollte sich nicht allein nach der Leistung des Einzelnen richten. Vielmehr sollte jeder das haben, was er mit seiner Familie für ein anständiges Leben braucht. |
6 |
Nur wenn die Unterschiede im Einkommen und im sozialen Ansehen groß genug sind, gibt es auch einen Anreiz für persönliche Leistungen. |
7 |
Die Rangunterschiede zwischen den Menschen sind akzeptabel, weil sie im Wesentlichen ausdrücken, was man aus den Chancen, die man hatte, gemacht hat. |
8 |
Ich finde die sozialen Unterschiede in unserem Land im Großen und Ganzen gerecht. |
Antwortvorgaben
Die Antwortvorgabe ist eine Vier-Punkte-Skala mit folgenden Antwortkategorien: „1 = stimme voll zu“, „2 = stimme eher zu“, „3 = stimme eher nicht zu“ und „4 = stimme überhaupt nicht zu“. Item 4 bis Item 8 wurden in mehreren ALLBUS-Erhebungen verwendet, gemeinsam mit den Items 4 bis 6 der Skala "Wohlfahrtsstaat". Über Variationen der Instruktion und der Positionierung dieser Items in verschiedenen ALLBUS-Erhebungen liegen genauere Angaben vor.
Auswertungshinweise
Es liegen keine Angaben vor.
Soziale Ungleichheit spiegelt hier gesellschaftliche Wertorientierungen, bei denen die evaluative Orientierung im Vordergrund steht, d.h. die Anwendung normativer Standards zur Beurteilung der gesellschaftlichen Opportunitätskriterien. Ungleichheit in der Verteilung von "rewards" ist stets eine Quelle von politischer Instabilität. Die Itembatterie wurde in Anlehnung an die Egalitarismus-Skala (Duke, 1967) entwickelt. Sie beinhaltet Rechtfertigungen bestehender ökonomischer und sozialer Ungleichheiten auf der Basis einer Leistungsideologie (Pappi & Laumann, 1974).
Itemkonstruktion und Itemselektion
Die Skala wurde von K.U. Mayer und W. Müller in Anlehnung an die Egalitarismus-Skala von Duke (1967) entwickelt.
Stichproben
Die erste Erhebung erfolgte in einer allgemeinen Bevölkerungsumfrage (ZUMA-BUS 1976). Replikationen wurden in späteren ALLBUS-Erhebungen vorgenommen. Die Grundgesamtheit umfasste in diesen alle während der Befragung in Privathaushalten der Bundesrepublik und West-Berlin lebenden deutschen Staatsangehörigen ab 18 Jahren. Aus dieser Grundgesamtheit wurden Zufallsstichproben gezogen, über die genauere Informationen vorliegen.
Itemanalysen
Eine Faktorenanalyse der Daten aus dem ZUMA-BUS 1976 mit schiefwinkliger Rotation ergab zwei Faktoren (Tabelle 1), für die jedoch keine inhaltlichen Benennungen angegeben werden. Die Korrelationen dieser Faktoren liegen in Tabelle 2 vor.
Faktorenladungen der Items mit N = 3004
Item |
Faktor 1 |
Faktor 2 |
1 |
|
-.66 |
2 |
|
-.69 |
3 |
.53 |
|
4 |
|
-.41 |
5 |
|
-.40 |
6 |
.48 |
|
7 |
.61 |
|
8 |
.56 |
|
Korrelationen der schiefwinklig rotierten Faktoren N = 3004
|
Faktor 1 |
Faktor 2 |
Faktor 1 |
1.00 |
|
Faktor 2 |
-.41 |
1.00 |
Itemkennwerte
Es liegen keine Angaben vor.
Reliabilität
Die Ergebnisse der Test-Retest-Reliabilitäten sind einer Monographie (1986) zur Test-Retest-Studie des ALLBUS zu entnehmen.
Validität
Es liegen keine Angaben vor.
Deskriptive Statistiken (Normierung)
Die Verteilung der Antworten liegen in Tabelle 3 und die Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Items aus dem ZUMA-BUS 1976 in Tabelle 4 vor, ferner die Häufigkeitsverteilungen für die einzelnen Items aus allen ALLBUS-Erhebungen, in denen sie verwendet wurden (Tabelle 5 bis Tabelle 9). Sie können durch Anklicken der rot markierten Items im Fenster Items abgerufen werden.
Verteilung der Antworten in Prozent mit N = 3004
Item |
stimme voll zu |
stimme eher zu |
stimme eher nicht zu |
stimme überhaupt nicht zu |
1 |
21.6 |
40.1 |
27.2 |
6.5 |
2 |
15.9 |
36.9 |
34.1 |
9.9 |
3 |
25.6 |
43.7 |
23.7 |
4.1 |
4 |
12.3 |
44.3 |
30.5 |
7.6 |
5 |
14.7 |
29.1 |
32.8 |
18.3 |
6 |
15.2 |
36.8 |
29.2 |
13.0 |
7 |
10.9 |
35.8 |
30.7 |
15.9 |
8 |
9.9 |
36.2 |
33.5 |
15.8 |
Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Items mit N = 3004
Item |
M |
SD |
1 |
3.05 |
1.38 |
2 |
2.79 |
1.30 |
3 |
3.11 |
1.22 |
4 |
2.93 |
1.44 |
5 |
2.71 |
1.56 |
6 |
2.89 |
1.56 |
7 |
2.82 |
1.65 |
8 |
2.68 |
1.47 |
Häufigkeitsverteilungen des Items 4 (Was man im Leben bekommt, hängt gar nicht so sehr von den eigenen Anstrengungen ab, sondern von der Wirtschaftslage, der Lage auf dem Arbeitsmarkt, den Tarifabschlüssen und den Soziallleistungen des Staates.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen
Item |
1984 |
1988 |
1991 ‑ W |
1991 ‑ O |
1992 ‑ W |
1992 ‑ O |
1 |
13.0 |
0.0 |
13.4 |
28.3 |
10.9 |
21.2 |
2 |
46.8 |
0.0 |
41.9 |
45.3 |
40.6 |
43.7 |
3 |
32.2 |
0.0 |
37.3 |
21.5 |
37.5 |
28.3 |
4 |
8.0 |
0.0 |
7.5 |
4.9 |
10.9 |
6.8 |
N gesamt |
2846 |
0 |
1421 |
1476 |
2104 |
1057 |
Häufigkeitsverteilungen des Items 5 (Das Einkommen sollte sich nicht allein nach der Leistung des Einzelnen richten. Vielmehr sollte jeder das haben, was er mit seiner Familie für ein anständiges Leben braucht.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen
Item |
1984 |
1988 |
1991 ‑ W |
1991 ‑ O |
1992 ‑ W |
1992 ‑ O |
1 |
15.5 |
0.0 |
14.7 |
19.5 |
11.3 |
16.2 |
2 |
30.6 |
0.0 |
31.8 |
29.4 |
28.4 |
25.9 |
3 |
34.6 |
0.0 |
36.9 |
34.8 |
36.9 |
37.3 |
4 |
19.3 |
0.0 |
16.6 |
16.3 |
23.5 |
20.6 |
N gesamt |
2851 |
0 |
1440 |
1507 |
2105 |
1062 |
Häufigkeitsverteilungen des Items 6 (Nur wenn die Unterschiede im Einkommen und im sozialen Ansehen groß genug sind, gibt es auch einen Anreiz für persönliche Leistungen.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen
Item |
1984 |
1988 |
1991 ‑ W |
1991 ‑ O |
1992 ‑ W |
1992 ‑ O |
1 |
16.2 |
14.6 |
16.8 |
17.3 |
19.4 |
10.1 |
2 |
39.1 |
41.9 |
47.2 |
41.2 |
43.0 |
33.9 |
3 |
31.0 |
27.7 |
27.6 |
28.8 |
28.0 |
34.5 |
4 |
13.8 |
15.8 |
8.4 |
12.7 |
9.6 |
21.4 |
N gesamt |
2829 |
2868 |
1426 |
1460 |
2066 |
1037 |
Häufigkeitsverteilungen des Items 7 (Die Rangunterschiede zwischen den Menschen sind akzeptabel, weil sie im Wesentlichen ausdrücken, was man aus den Chancen, die man hatte, gemacht hat.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen
Item |
1984 |
1988 |
1991 ‑ W |
1991 ‑ O |
1992 ‑ W |
1992 ‑ O |
1 |
11.7 |
12.2 |
11.0 |
10.5 |
14.7 |
9.3 |
2 |
38.4 |
37.4 |
41.5 |
34.9 |
42.5 |
25.2 |
3 |
32.9 |
31.5 |
34.1 |
35.3 |
30.8 |
39.4 |
4 |
17.0 |
18.9 |
13.4 |
19.3 |
11.9 |
26.2 |
N gesamt |
2802 |
2869 |
1422 |
1456 |
2052 |
1047 |
Häufigkeitsverteilungen des Items 8 (Ich finde die sozialen Unterschiede in unserem Land im Großen und Ganzen gerecht.) aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen
Item |
1984 |
1988 |
1991 ‑ W |
1991 ‑ O |
1992 ‑ W |
1992 ‑ O |
1 |
10.4 |
8.8 |
8.5 |
2.6 |
9.2 |
1.6 |
2 |
38.0 |
32.6 |
39.3 |
12.6 |
35.9 |
9.9 |
3 |
35.1 |
34.8 |
35.6 |
43.5 |
38.9 |
42.5 |
4 |
16.5 |
23.8 |
16.6 |
41.3 |
16.0 |
46.0 |
N gesamt |
2865 |
2882 |
1419 |
1482 |
2087 |
1076 |
Die Skala wurde unter anderem in folgenden Studien eingesetzt: