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Wohlfahrtsstaat

  • Autor/in: Mayer, K. U., Kraus, V., & Schmidt, P.
  • In ZIS seit: 1997
  • DOI: https://doi.org/10.6102/zis192
  • Zusammenfassung: Diese Skala erfasst mit acht Items die Einstellung zu Leistungen und Funktionen des Wohlfahrts- und Sozialstaats. Die Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat sind als Indikatoren für ... mehr gesellschaftliche Wertorientierungen anzusehen, die als subjektive Bewertung der Gesellschaftsstruktur gesehen werden können. weniger
    Abstract: With eight items, this scale measures attitudes to the services and functions of the welfare and welfare state. The attitudes towards the welfare state are to be regarded as indicators for social v ... mehralue orientations, which can be seen as a subjective evaluation of the social structure. weniger
  • Sprache Dokumentation: deutsch
  • Sprache Items: deutsch
  • Anzahl der Items: 8
  • Reliabilität: Es liegen keine Hinweise vor.
  • Validität: Es liegen keine Hinweise vor.
  • Konstrukt: Wohlfahrtsstaat
  • Schlagwörter: gerechte Verteilung, Leistung, Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Gewinne, Sozialstaat, gesellschaftliche Werteorientierungen, Gesellschaftsstruktur, Demokratie | equitable distribution, performance, unemployment, economic gains, welfare state, social values, social structure, democracy
  • Item(s) in Bevölkerungsumfrage eingesetzt: ja
  • URL Datenarchiv: http://dx.doi.org/10.4232/1.11898
  • Entwicklungsstand: erprobt, normiert
    • Instruktion

      Ich habe hier einige Meinungen über Staat und Wirtschaft der Bundesrepublik. Sagen Sie mir bitte zu jeder Meinung, ob Sie ihr voll zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder überhaupt nicht zustimmen.

       

      Items

      Nr.

      Item

      1

      In unserer Gesellschaft muss jeder für sich schauen, dass er auf einen grünen Zweig kommt. Es hilft nicht viel, sich mit anderen zusammenzuschließen, um politisch oder gewerkschaftlich für eine Sache zu kämpfen.

      2

      Die Wirtschaft funktioniert nur, wenn die Unternehmer gute Gewinne machen. Und das kommt letzten Endes allen zugute.

      3

      Der Staat muss dafür sorgen, dass jeder Arbeit hat und die Preise stabil bleiben, auch wenn deswegen die Freiheiten der Unternehmer eingeschränkt werden müssen.

      4

      Der Staat muss dafür sorgen, dass man auch bei Krankheit, Not, Arbeitslosigkeit und im Alter ein gutes Auskommen hat.

      5

      Wenn die Leistungen der sozialen Sicherung, wie Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, Arbeitslosenunterstützung und Frührenten so hoch sind wie jetzt, führt dies nur dazu, dass die Leute nicht mehr arbeiten wollen.

      6

      Alles in allem gesehen, kann man in einem Land wie der Bundesrepublik sehr gut leben.

      7

      Die wirtschaftlichen Gewinne werden heute in der Bundesrepublik im Großen und Ganzen gerecht verteilt.

      8

      Selbst wenn man es wollte, könnte man die sozialen Ungleichheiten kaum geringer machen, als sie bei uns in der Bundesrepublik sind.

       

      Antwortvorgaben

      Die Antwortvorgabe ist eine Vier-Punkte-Skala mit folgenden Antwortkategorien: „1 = stimme voll zu“, „2 = stimme eher zu“, „3 = stimme eher nicht zu“ und „4 = stimme überhaupt nicht zu“.

       

      Auswertungshinweise

      Es legen keine Angaben vor.

      Item 4 und Item 6 wurden in mehreren ALLBUS-Erhebungen verwendet, gemeinsam mit Item 4 bis Item 8 der Skala "Soziale Ungleichheit".

      Über  Variationen der Instruktion und der Positionierung dieser Items in verschiedenen ALLBUS-Erhebungen liegen genauere Angaben vor.

       

    Die Items sollen Einstellungen zu Leistungen und Funktionen des Wohlfahrts- und Sozialstaats erfassen. Die Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat sind als Indikatoren für gesellschaftliche

    Wertorientierungen anzusehen. Diese Werteorientierungen stellen subjektive Spiegelungen und Bewertungen der objektiven Gesellschaftsstruktur dar. Die Item-Batterie basiert auf theoretischen Überlegungen zum Demokratieverständnis, als dessen Indikatoren die Anerkennung der Legitimität von Konflikten (Dahrendorf, 1966; Kaase, 1971) und der Glaube an politische Gleichheit (McClosky, 1964) angesehen werden.

     

     

    Itemkonstruktion und Itemselektion

    Die Skala wurde von K.U. Mayer und W. Müller entwickelt.

     

    Stichproben

    Die erste Erhebung erfolgte in einer allgemeinen Bevölkerungsumfrage (ZUMA-BUS 1976). Replikationen wurden  in späteren ALLBUS-Erhebungen vorgenommen. Die Grundgesamtheit umfasste in diesen alle während der Befragung in Privathaushalten der Bundesrepublik und West-Berlin lebenden deutschen Staatsangehörigen ab 18 Jahren. Aus dieser Grundgesamtheit wurden Zufallsstichproben gezogen, über die genauere Informationen vorliegen.

     

    Itemanalysen

    Eine Faktorenanalyse der Daten aus dem ZUMA-BUS 1976 mit schiefwinkliger Rotation ergab drei Faktoren (siehe Tabelle 1), für die jedoch keine inhaltlichen Benennungen angegeben werden. Die Korrelationen dieser Faktoren liegen in Tabelle 2 vor.

     

    Tabelle 1

    Faktorenladungen der Items mit N = 3004

    Item

    Faktor 1

    Faktor 2

    Faktor 3

    1

     

     

    -.65

    2

    .45

     

     

    3

     

    .58

     

    4

     

    .74

     

    5

     

     

     

    6

    .57

     

     

    7

    .61

     

     

    8

    .47

     

     

    Eigenwert

    2.30

    1.43

    1.01

     

    Tabelle 2

    Korrelationen der schiefwinklig rotierten Faktoren N = 3004

     

    Faktor 1

    Faktor 2

    Faktor 3

    Faktor 1

    1.00

     

     

    Faktor 2

    -.21

    1.00

     

    Faktor 3

    -.38

    .08

    1.00

     

    Itemkennwerte

    Es liegen keine Angaben vor.

     

     

    Reliabilität

    Es liegen keine Angaben vor.

     

    Validität

    Es liegen keine Angaben vor.

     

    Deskriptive Statistiken (Normierung)

    Es liegen Antwortverteilungen in Tabelle 3 und Mittelwerte und Streuungen in Tabelle 4 aus dem ZUMA-BUS 1976 vor und Häufigkeitsverteilungen für die einzelnen Items aus allen ALLBUS-Erhebungen in Tabelle 5 und Tabelle 6, in denen sie verwendet wurden.

     

    Tabelle 3

    Verteilungen der Antworten in Prozent mit N = 3004

     

    stimme voll zu

    stimme eher zu

    stimme eher nicht zu

    stimme überhaupt nicht zu

    1

    25.2

    32.1

    22.7

    16.0

    2

    27.2

    38.4

    20.1

    9.7

    3

    34.9

    35.9

    19.1

    6.5

    4

    55.1

    34.7

    7.1

    1.9

    5

    10.6

    23.0

    34.4

    27.7

    6

    44.5

    45.7

    7.2

    0.9

    7

    6.7

    28.0

    40.0

    17.4

    8

    14.5

    36.0

    29.0

    11.4


     

    Tabelle 4

    Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) mit N = 3004

     

    stimme voll zu

    stimme eher zu

    1

    2.69

    1.04

    2

    2.88

    .94

    3

    3.03

    .91

    4

    3.45

    .71

    5

    2.17

    .97

    6

    3.36

    .66

    7

    2.26

    .85

    8

    2.59

    .90

     

    Tabelle 5

    Häufigkeitsverteilungen des Items 4 aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen

     

    1984

    1988

    1991 ‑ W

    1991 ‑ O

    1992 ‑ W

    1992 ‑ O

    1

    55.8

    0.0

    51.2

    79.4

    46.7

    75.5

    2

    35.1

    0.0

    39.2

    19.4

    40.2

    21.3

    3

    7.2

    0.0

    8.0

    0.9

    10.6

    2.5

    4

    1.9

    0.0

    1.6

    0.3

    2.5

    0.8

    N gesamt

    2963

    0

    1456

    1532

    2159

    1100

     

    Tabelle 6

    Häufigkeitsverteilungen des Items 6 aus verschiedenen ALLBUS-Erhebungen

     

    1984

    1988

    1991 ‑ W

    1991 ‑ O

    1992 ‑ W

    1992 ‑ O

    1

    45.3

    52.7

    0.0

    0.0

    47.2

    24.1

    2

    46.5

    43.5

    0.0

    0.0

    46.4

    55.8

    3

    7.3

    3.3

    0.0

    0.0

    5.6

    16.2

    4

    0.9

    0.4

    0.0

    0.0

    0.9

    3.9

    N gesamt

    2952

    3009

    0

    0

    2165

    1080

     

    •       Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Lentzeallee 94, D-14195 Berlin 33;
    •       Prof. Dr. Walter Müller, Universität Mannheim, Institut für Sozialwissenschaften, A5, D-68159 Mannhei