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Soziale Erwünschtheit SDS-CM

  • Autor/in: Lück, H. & Timaeus, E.
  • In ZIS seit: 1997
  • DOI: https://doi.org/10.6102/zis170
  • Zusammenfassung: Die Skala dient der Erhebung von Sozialer Erwünschtheit. Diese stellt einen Fehlereinfluss bei Befragungen dar, bei dem Personen ihre Antworten dahingegen abstimmen, dass sie glauben, auf die ... mehr Zustimmung anderer zu treffen. Die Skala stellt eine Überarbeitung der SDS-E-Skala dar und beinhaltet 23 Items (Kurzform: 4 Items). weniger
    Abstract: The scale is used to measure social desirability. This is an error influence in surveys in which people vote their responses to believe they are meeting the approval of others. The scale represents ... mehr a revision of the SDS-E scale and contains 23 items (short form: 4 items). weniger
  • Sprache Dokumentation: deutsch
  • Sprache Items: deutsch
  • Anzahl der Items: 4 bis 23
  • Reliabilität: Split-half-Reliabilität = .63 bis .77
  • Validität: Es liegen Hinweise für die konvergente Validität vor.
  • Konstrukt: Soziale Erwünschtheit
  • Schlagwörter: Soziale Erwünschtheit, Selbstdarstellung, Selbstpräsentation, Täuschung | social desirability, self-expression, self-presentation, deception
  • Item(s) in Bevölkerungsumfrage eingesetzt: ja
  • URL Datenarchiv: http://dx.doi.org/10.4232/1.10832
  • Entwicklungsstand: validiert
    • Instruktion

      -       Hier ist eine Anzahl von Behauptungen aufgeführt, die persönliche Eigenschaften und Einstellungen betreffen. Lesen Sie bitte jeden Satz und bestimmen Sie, ob die Behauptung in Bezug auf Sie selbst richtig oder falsch ist, und machen Sie jeweils einen Kreis um "richtig" oder "falsch".

      -       In Anlehnung an diese Skala wurde für den ALLBUS 1980 eine Kurzform entwickelt. Die Instruktion hat folgenden Wortlaut: Auf dieser Liste stehen noch einige Aussagen, mit denen Leute sich selbst beschreiben, also Aussagen über Eigenschaften und Verhaltensweisen. Sagen Sie mir bitte zu jedem Satz, ob er auch in Bezug auf SIE SELBST ZUTRIFFT oder NICHT ZUTRIFFT.

       

      Items

      Nr.

      Item

      Auswertungs-schablone

      1

      Ich zögere niemals, jemandem, der in Schwierigkeiten ist, zu helfen, auch wenn ich dadurch mitten in meiner Arbeit aufhören muss.

      R

      2

      Es fällt mir manchmal schwer, in meiner Arbeit fortzufahren, wenn ich nicht ermutigt werde.

      F

      3

      Ich habe gelegentlich Zweifel, ob ich im Leben Erfolg haben werde.

      F

      4

      Ich bin manchmal ärgerlich, wenn ich nicht meinen Willen bekomme.

      F

      5

      Ich bin immer sorgfältig angezogen.

      R

      6

      Ich "klatsche" manchmal gern über andere Leute.

      F

      7

      Es gab Zeiten, wo ich gegen Autoritätspersonen war, auch wenn ich wusste, dass sie Recht hatten.

      F

      8

      Ganz gleich, mit wem ich mich unterhalte, ich bin immer ein guter Zuhörer.

      R

      9

      Ich habe gelegentlich mal jemanden übervorteilt.

      F

      10

      Ich bin immer gewillt, einen Fehler, den ich mache, auch zuzugeben.

      R

      11

      Ich versuche immer, nach dem was ich sage, auch zu handeln.

      R

      12

      Ich finde es nicht besonders schwierig, mit lauter unangenehmen Leuten auszukommen.

      R

      13

      Manchmal bestehe ich auf Genugtuung und kann nicht vergeben und vergessen.

      F

      14

      Wenn ich etwas nicht weiß, gebe ich es ohne Zögern zu.

      R

      15

      Ich bin immer höflich, auch zu unangenehmen Leuten.

      R

      16

      Gelegentlich hatte ich Lust, alles zu zerschlagen.

      F

      17

      Ich würde niemals zulassen, dass jemand für meine Vergehen bestraft wird.

      R

      18

      Ich bin niemals ärgerlich, wenn ich um eine Gefälligkeit gebeten werde.

      R

      19

      Ich bin niemals ärgerlich gewesen, wenn andere Leute Ansichten äußerten, die von meinen sehr abwichen.

      R

      20

      Manchmal bin ich neidisch, wenn andere Glück haben.

      F

      21

      Ich hatte niemals das Gefühl, ohne Grund bestraft zu werden.

      R

      22

      Ich denke manchmal, dass die Leute, die ein Unglück trifft, es auch verdient haben.

      F

      23

      Ich habe niemals mit Absicht etwas gesagt, was die Gefühle des anderen verletzen könnte.

      R

       

      In Anlehnung an diese Skala wurde für den ALLBUS 1980 folgende Kurzform entwickelt:

      Nr.

      Item

      Antwort-schablone

      1

      Ich sage immer, was ich denke.

      R

      2

      Ich bin manchmal ärgerlich, wenn ich meinen Willen nicht bekomme.

      F

      3

      Ich bin immer gewillt, einen Fehler, den ich mache, auch zuzugeben.

      R

      4

      Ich habe gelegentlich mit Absicht etwas gesagt, was die Gefühle des anderen verletzen könnte.

      F

       

      Antwortvorgaben

      Das Antwortformat besteht aus den Kategorien „richtig“ und „falsch“.

       

      Auswertungshinweise

      Jede Beantwortung im Sinne der Skala wird mit einem Punkt bewertet

      -       F = bei Ankreuzen der Antwortalternative "falsch" erhält die Person einen Punkt im Sinne sozial erwünschten Antwortverhaltens;

      -       R = bei Ankreuzen der Antwortalternative "richtig" erhält  die Person einen  Punkt im Sinne sozial erwünschten Antwortverhaltens.

      Zur Berechnung der Rohwerte werden diese Punkte aufsummiert. Maximal sind 24 Punkte zu erreichen.

       

       

    Ausgangspunkt für die Entwicklung der SDS-CM-Skala durch Crowne und Marlowe (1960) war die Kritik an der von Edwards (1957a. b) entwickelten SDS- E-Skala: Die Zurückweisung bestimmter Behauptungen im SDS-E-Fragebogen muss nicht notwendigerweise die Tendenz zur sozialen Wünschbarkeit ausdrücken, da eine Reihe von Items (relativ seltene) physiologische Symptome kennzeichnet.  Diese Überlegung hat Crowne und Marlowe veranlasst, eine Skala zu entwickeln, die von sozial erwünschten, d.h. kulturell akzeptierten Verhaltensweisen ausgeht, deren beständige Ausübung aber unglaubwürdig ist. Das Grundkonzept der Skalenkonstruktion ähnelte also stark dem, welches der Skala "Lügen und Leugnen" zugrunde liegt.

     

     

    Itemkonstruktion und Itemselektion

    Die Skala wurde von Crowne und Marlowe (1960) entwickelt. In die deutsche Version dieser Skala nahmen Lück und Timaeus 10 Items jedoch nicht auf, weil sie keinen Schwierigkeitsgrad von 0 bis 15% bzw. 85% bis 100% erreichten oder eine Trennschärfe besaßen, die das Signifikanzniveau von p = 0.005 nicht erreichte.

     

    Stichproben

    Die Stichprobe beinhaltet insgesamt n = 110 Studenten. Weitere Angaben liegen nicht vor.

     

    Itemanalysen

    Die Eindimensionalität der Items wurde vorausgesetzt. Weitere Angaben liegen nicht vor.

     

    Itemkennwerte

    Es liegen Item-Gesamt-Korrelationen der Items in Tabelle 1 vor.

     

    Tabelle 1

    Item-Gesamt-Korrelationen(rit-i) und prozentuale Häufigkeiten

     

    rit-i

    Antworten im Sinne der Skala

    01

    .31

    66.4

    02

    .38

    28.2

    03

    .41

    28.2

    04

    .39

    19.1

    05

    .36

    26.4

    06

    .37

    44.5

    07

    .43

    39.1

    08

    .44

    49.1

    09

    .48

    23.6

    10

    .44

    56.4

    11

    .46

    70.9

    12

    .31

    46.4

    13

    .45

    60.9

    14

    .46

    62.7

    15

    .38

    49.1

    16

    .31

    31.8

    17

    .32

    80.9

    18

    .49

    41.8

    19

    49.1

    49.1

    20

    35.5

    35.5

    21

    17.3

    17.3

    22

    63.6

    63.6

    23

    34.5

    34.5

     

     

    Reliabilität

    Split-half-Reliabilität: r(12) = .63. Nach Testlängenkorrektur Spearman-Brown r(2) = .77.

     

    Validität

    Als vorläufiges Validitätsmaß kann unter Umständen die Pearson- Interkorrelation der Rohwerte für die SDS-CM und die SDS-E Skala (Social Desirability Scale von Edwards, 1957a, b) von r = .43 (deutsche Studenten) gelten (Produkt-Moment-Korrelation für amerikanische Studenten: r = .35 nach Crowne & Marlowe, 1969.) Die Korrelation zwischen SDS-CM und MAS (Manifest Anxiety Scale, Taylor, 1953) beträgt r = -.53 (für amerikanische Studenten r = -.25). Die Korrelation zwischen dem MMPI und SDS-CM ist niedriger als die des MMPI und SDS-E, d.h. die letzte Skala misst auch psychopathologische Symptome.

     

    Deskriptive Statistiken (Normierung)

    Es liegen prozentuale Häufigkeiten von Antworten in Tabelle 1 vor, wie sie im Sinne der Skala zu verstehen sind (z.B. beim ersten Item die Antwort "falsch", beim fünften Item die Antwort "richtig").

     

    •       Prof. Dr. Helmut E. Lück, Fernuniversität Hagen, GHS, FB Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Lehrgebiet Psychologie, Feithstr. 140, Postfach 940, D-58097 Hagen, E-Mail: helmut.lueck@fernuni-hagen.de
    •       Prof. Dr. Ernst Timaeus, Gesamthochschule Essen, FB 02 Erziehungswissenschaften, Psychologie, Leibeserziehung, Fachgebiet Psychologie, Universitätsstr. 11, D-45141 Essen

    Die Skala wurde unter anderem in folgenden Studien eingesetzt:

    -       Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften ALLBUS 2006 (ZA4500), ähnliche Formulierung eines Items