The instrument is intended to capture achievement motivation according to Atkinson and to discriminate against high and low achievers.
This documentation was archived
Archived documentations contain no current or only little information about the quality of a survey instrument
Instruktion
Die Testanweisung liegt nicht vor.
Items
F = Fülleritem (N=7)
Nr. |
Item |
Antwortalternativen |
Polung |
|
1 |
Wenn ich von anderen im Gespräch unterbrochen werde |
a) |
setze ich mich dagegen zur Wehr |
F |
|
b) |
macht mir das nur wenig aus. |
F |
|
2 |
Wenn ich mit Freunden eine Party veranstalte |
a) |
organisiere ich das am liebsten selbst |
+ |
|
b) |
überlasse ich die Organisation den anderen |
- |
|
3 |
Wenn ich zwei Arbeiten nicht erledigt habe und ich habe nur für eine Zeit, dann |
a) |
entscheide ich mich für die leichtere Aufgabe |
- |
|
b) |
entscheide ich mich für die schwerere Aufgabe |
+ |
|
4 |
Wenn ich in eine neue Gesellschaft komme |
a) |
halte ich mich eher im Hintergrund |
F |
|
b) |
bemühe ich mich, viele Leute kennenzulernen |
F |
|
5 |
In meiner Freizeit |
a) |
lese ich lieber Bücher, aus denen ich etwas lernen kann |
+ |
|
b) |
gehe ich lieber ins Kino |
- |
|
6 |
Ich verwende meine Zeit lieber |
a) |
für mehrere Sachen, die schnell getan sind |
- |
|
b) |
für eine einzige Sache, die genauso lange dauert |
+ |
|
7 |
Ich mache mir im allgemeinen mehr Gedanken über Menschen |
a) |
die ich gern habe |
F |
|
b) |
die ich nicht gern mag |
F |
|
8 |
Mir ist eine Arbeit lieber |
a) |
bei der ich selbst entscheide, was zu tun ist |
+ |
|
b) |
bei der mir genau vorgeschrieben wird, was ich zu tun habe |
- |
|
9 |
Wenn mich jemand auf einen Fehler aufmerksam macht |
a) |
bin ich ihm dankbar |
F |
|
b) |
ist mir das unangenehm |
F |
|
10 |
Wenn ich etwas nicht gut kann |
a) |
strenge ich mich an, um es doch zu schaffen |
+ |
|
b) |
lasse ich es sein und mache etwas anderes |
- |
|
11 |
Mir sind Kartenspiele lieber |
a) |
bei denen man viel nachdenken muss |
+ |
|
b) |
bei denen es lustig zugeht |
- |
|
12 |
Wenn mir jemand seine Probleme erzählt |
a) |
freue ich mich über sein Vertrauen |
F |
|
b) |
ist mir das peinlich |
F |
|
13 |
In meiner Freizeit |
a) |
lerne ich gern etwas Neues dazu |
+ |
|
b) |
will ich mich einfach erholen |
- |
|
14 |
Ich arbeite lieber an einer Aufgabe |
a) |
für die ich allein verantwortlich bin |
+ |
|
b) |
für die neben mir auch andere die Verantwortung tragen |
- |
|
15 |
Ich würde eher etwas tun |
a) |
was mir Freude macht, aber nicht sehr schwierig ist |
- |
|
b) |
was wichtig ist, mir aber weniger Freude macht |
+ |
|
16 |
Wenn mir jemand vorgestellt wird, beurteile ich ihn eher |
a) |
nach seinem Äußeren |
F |
|
b) |
nach seinem Verhalten |
F |
|
17 |
Ich bevorzuge Tätigkeiten |
a) |
die anspruchslos sind und mir leicht von der Hand gehen |
- |
|
b) |
die anspruchsvoll sind und wo ich mich ganz einsetzen muss |
+ |
|
18 |
Wenn ich Besuch bekomme |
a) |
freue ich mich über die Abwechslung |
F |
|
b) |
fühle ich mich in meiner Ruhe gestört |
F |
|
19 |
Wenn ich gleich viel verdiene, würde ich lieber |
a) |
als Selbständiger arbeiten |
+ |
|
b) |
als Angestellter arbeiten |
- |
|
20 |
Ich arbeite lieber |
a) |
an schweren Aufgaben |
+ |
|
b) |
an leichten Aufgaben |
- |
Auswertungshinweise
Es wird ein einfacher Summenindex gebildet.
Das Instrument soll Leistungsmotivation nach Atkinson erfassen und hoch und niedrig Leistungsmotivierte diskriminieren.
Itemkonstruktion und Itemselektion
Die Itembatterie von Mikula, Uray und Schwinger (1976) basiert auf der "Achievement Risk Preference Scale" von Mehrabian (1969), die Leistungsmotivation nach der Theorie von Atkinson (1964/1975) erfassen soll und deshalb "... discriminate high achievers (i.e., individuals whose motive to achieve is stronger than their motive to avoid failure) from low achievers (i.e., individuals whose motive to avoid failure is stronger than their motive to achieve)" (Mehrabian 1969, S. 445).
Die deutsche Form weist gegenüber der amerikanischen Originalfassung einige grundsätzliche Änderungen auf: Die amerikanische Version besteht aus einer Subskala für männliche und weibliche Personen. Ein Großteil der Items dieser beiden Subskalen ist jedoch identisch. Mikula, Uray und Schwinger (1976) verzichteten deshalb auf die Entwicklung getrennter Skalen für die beiden Geschlechter. Ferner wurden die Formulierung der Items und die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten geändert, weil die ursprüngliche Form (9-stufige Ratingskalen) zu hohe Anforderungen stellt. Schließlich wurden noch alle jene Items von vornherein ausgeschieden, die zwar für amerikanische, nicht aber für deutschsprachige Probanden geeignet erschienen.
Am Beginn der Testentwicklung standen insgesamt 30 Items zur Verfügung. Diese wurden zwei Stichproben zur Beantwortung vorgelegt. Anschließend wurden für die beiden Stichproben Trennschärfeanalysen durchgeführt. Als Kriterium wurde jeweils der Gesamtwert aus jenen Items herangezogen, die sich im vorangegangenen Analysedurchgang als trennscharf erwiesen hatten (p < .06). So verblieben für eine Studentenstichprobe 18 und für eine Soldatenstichprobe15 Items. Für die Endform des Leistungsmotivationsfragebogens wurden jene 13 Items ausgewählt, die in beiden Analysestichproben signifikante Trennschärfekoeffizienten erzielten. Zu diesen 13 Items kommen 7 Fülleritems hinzu, die nicht ausgewertet werden.
Stichproben
Der Leistungsmotivationsfragebogen wurde bisher folgenden Stichproben vorgelegt:
1. männlich
Stichprobe A (N = 78) Präsenzdiener des österr. Bundesheeres
Stichprobe B (N = 29) Sportstudenten
Stichprobe C (N = 96) Präsenzdiener des österr. Bundesheeres
Stichprobe D (N = 60) Studenten verschiedener Fachrichtungen
Stichprobe E (N = 20) Psychologiestudenten
Stichprobe F (N = 26) Psychologiestudenten
Stichprobe G (N = 42) Studenten verschiedener Fachrichtungen
Stichprobe H (N = 40) Studenten verschiedener Fachrichtungen
1. weiblich
Stichprobe I (N = 49) Sportstudenten
Stichprobe J (N = 26) Psychologiestudenten
Stichprobe K (N = 22) Psychologiestudenten
Itemanalysen
Eindimensionalität wird vorausgesetzt.
Reliabilität
Es wurden Konsistenzanalysen nach Kuder-Richardson (Formel 20) für verschiedene Stichproben berechnet (Tabelle 1)
Tabelle 1
Innere Konsistenz (KR20) der Gesamtskala
|
KR20 |
Stichprobe A |
.66 |
Stichprobe B |
.73 |
Stichprobe C |
.71 |
Stichprobe D |
.61 |
Stichprobe I |
.62 |
Die Testwiederholungsreliabilität wurde an einer sehr kleinen Stichprobe von 46 Psychologiestudenten (E und J) für ein Zeitintervall von etwa 1 Monat bestimmt. Sie ergab einen Koeffizienten von .78. Getrennte Analysen für die männlichen und die weiblichen Studenten erbrachten Werte von .79 bzw. .76.
Validität
Die Werte des Leistungsmotivations-Fragebogens wurden mit mehreren anderen für Persönlichkeitsmerkmale korreliert, die ebenfalls durch Fragebogen erfasst werden. Über die verschiedenen Stichproben konsistente statistische Zusammenhänge zeigten sich nur 1) für Kontrollerwartungen nach Rotter (1966) und 2) die Aufgabenorientiertheit nach Bass (1962; unveröffentlicht):
zu 1) Die Leistungsmotivation korrelierte dabei positiv mit interner und negativ mit externer Kontrollerwartung. Diese Beobachtung bestätigt die Ergebnisse von Mehrabian (1969) und die Erwartungen, die aus den Konstrukten der "internen vs. externen Kontrolle" und der Leistungsmotivation abgeleitet werden können (vgl. Rotter, 1966).
zu 2) Die Aufgabenorientiertheit wurde gemeinsam mit Interaktions- und Selbstorientiertheit durch eine unveröffentlichte deutsche Form des "Orientation Inventory" von Bass (1962; unveröffentlicht) erfasst. Die Skala zur Aufgabenorientiertheit und der Fragebogen zur Leistungsmotivation erfassen teilweise identische Merkmalsbereiche. Von den vier Korrelationskoeffizienten für die Interaktionsorientiertheit sind zwar nur zwei statistisch gesichert., die beiden anderen weisen aber eine ähnliche Höhe und Richtung auf. Leistungsmotivation und Interaktionsorientiertheit kovariieren also eher negativ. Ein Zusammenhang zwischen Leistungsmotivation und Selbstorientiertheit konnte statistisch nur für eine Stichprobe bestätigt werden.
Deskriptive Statistiken
Die Mittelwerte und Streuungen für die Gesamtskala liegen in Tabelle 2 vor.
Tabelle 2
Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) für die Gesamtskala
|
M |
SD |
Stichprobe A |
7.23 |
2.97 |
Stichprobe B |
7.89 |
3.29 |
Stichprobe C |
7.78 |
3.13 |
Stichprobe D |
8.11 |
2.49 |
Stichprobe E |
8.65 |
2.36 |
Stichprobe F |
9.08 |
2.13 |
Stichprobe G |
7.12 |
2.74 |
Stichprobe H |
8.20 |
2.12 |
Stichprobe I |
6.71 |
2.67 |
Stichprobe J |
8.03 |
2.50 |
Stichprobe K |
9.45 |
2.50 |
Prof. Dr. Gernold Mikula, Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Psychologie, Abt. für Sozialpsychologie, Universitätsplatz 2, A-8010 Graz, E-Mail: gerold.mikula@uni-graz.at