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AkkordeonDetailedScaleViews

Interne-Externe Kontrolle

  • Autor/in: Rost-Schaude, E., Kumpf, M., & Frey, D.
  • In ZIS seit: 1997
  • DOI: https://doi.org/10.6102/zis128
  • Zusammenfassung: Die Skala erfasst, ob Personen eher zu interner oder externer Kontrollerwartung neigen. Interne Kontrollerwartung liegt vor, wenn Personen glauben, dass ihr eigenes Verhalten den Verlauf Ihres Lebens ... mehr bestimmt. Externe Kontrollüberzeugung liegt vor, wenn Personen glauben, durch ihr eigenes Verhalten die Ereignisse in ihrem Leben kaum oder gar nicht beeinflussen zu können. weniger
    Abstract: The scale measures whether individuals are more likely to have internal or external control expectations. Internal control expectation occurs when people believe that their own behavior determines the ... mehr course of their lives. External control conviction exists when people believe that their own behaviour has little or no influence on the events in their lives. weniger
  • Sprache Dokumentation: deutsch
  • Sprache Items: deutsch
  • Anzahl der Items: 28
  • Reliabilität: Interne Konsistenz nach Hoydt-Stunkard = .75
  • Validität: Hinweis auf die Kriteriumsvalidität
  • Konstrukt: Kontrolle
  • Schlagwörter: Kontrollerwartung, Verhalten | control expectation, behavior
  • Item(s) in Bevölkerungsumfrage eingesetzt: nein
  • Entwicklungsstand: validiert
    • Instruktion

      Die Instruktion wird in schriftlicher und standardisierter Form in folgendem Wortlaut vorgegeben:

      In diesem Fragebogen finden sich Paare von Aussagen. Diese Aussagen sind jeweils mit a) und b) gekennzeichnet. Wählen Sie bei jedem Paar diejenige Aussage, der Sie eher zustimmen und machen Sie einen Kreis um den dazugehörigen Buchstaben. Entscheiden Sie sich bei jedem Paar und lassen Sie keine Antwort aus.

       

      Items

      a=Antwort a im Sinne der Merkmalsausprägung

      b=Antwort b im Sinne der Merkmalsausprägung

      0=Filler-Item

       

      Nr.

      Item

      Polung

      1

      a)     Kinder haben Schwierigkeiten, weil sie von ihren Eltern zu hart bestraft werden.

      b)     Das Problem der meisten Kinder heutzutage ist, dass sie von ihren Eltern zu nachlässig behandelt werden.

      0

      2

      a)     Viel Unglück im Leben der Menschen ist z.T. auf Pech zurückzuführen.

      b)     Unglück ist die Folge von Fehlern, die man selbst gemacht hat.

      b

      3

      a)     Einer der Hauptgründe, warum es Krieg gibt, ist, dass sich die Menschen nicht genug um Politik kümmern.

      b)     Es wird immer Kriege geben, auch wenn sich die Menschen noch so sehr Mühe geben, sie zu verhindern.

      a

      4

      a)     Auf die Dauer bekommen die Menschen die Anerkennung, die sie in dieser Welt verdienen.

      b)     Unglücklicherweise bleiben die Werte eines Menschen oft unerkannt, wie sehr er sich auch bemüht.

      a

      5

      a)     Die Vorstellung, Lehrer seien ungerecht gegenüber ihren Schülern, ist unsinnig.

      b)     Die meisten Schüler merken nicht, wie sehr ihre Noten vom Zufall abhängen.

      a

      6

      a)     Ohne Glück kann man kein guter Führer werden.

      b)     Menschen, die trotz ihrer Fähigkeiten keine Führerposition erlangen, nützen ihre Gelegenheiten nicht voll aus.

      b

      7

      a)     Wie sehr man sich auch bemüht, es gibt immer Leute, die einen nicht leiden mögen.

      b)     Wer es nicht schafft, andere für sich einzunehmen, versteht es einfach nicht, mit ihnen umzugehen.

      b

      8

      a)     Die Erbmasse bestimmt in erster Linie den Charakter.

      b)     Es sind die eigenen Erfahrungen, die einen zu dem machen, was man ist.

      0

      9

      a)     Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass die Dinge kommen, wie sie kommen müssen.

      b)     Es hat sich für mich als gut erwiesen, selbst Entscheidungen zu treffen, anstatt mich auf das Schicksal zu verlassen.

      b

      10

      a)     Für gut vorbereitete Schüler gibt es selten oder nie eine ungerechte Prüfung.

      b)     Oft beziehen sich die Prüfungsfragen so wenig auf den Unterrichtsstoff, dass Vorbereitung wirklich nutzlos ist.

      a

      11

      a)     Nur harte Arbeit führt zum Erfolg. Glück hat so gut wie nichts damit zu tun.

      b)     Um eine gute Stellung zu bekommen, muss man nur zur rechten Zeit am rechten Platz sein.

      a

      12

      a)     Auch der Durchschnittsbürger kann Einfluss auf Entscheidungen der Regierung nehmen.

      b)     Die Welt wird von einigen wenigen Mächtigen beherrscht, der kleine Mann kann nur wenig daran ändern.

      a

      13

      a)     Wenn ich Pläne mache, bin ich meist sicher, dass ich sie auch verwirklichen kann.

      b)     Es lohnt sich nicht immer zu weit vorauszuplanen, weil viele Dinge schließlich doch vom Zufall bestimmt werden.

      a

      14

      a)     Es gibt Leute, die einfach nichts taugen.

      b)     In jedem Menschen steckt irgendetwas Gutes.

      0

      15

      a)     Ob ich das bekomme, was ich will, hat bei mir so gut wie nichts mit Glück zu tun.

      b)     Häufig könnte man Entscheidungen treffen, indem man eine Münze wirft.

      a

      16

      a)     Wenn einer Chef wird, hängt das oft davon ab, dass er das Glück hatte, als erster am richtigen Platz zu sein.

      b)     Ob man Leute dazu bringt, das Richtige zu tun, ist eine Frage der Befähigung; Glück spielt dabei kaum eine Rolle.

      b

      17

      a)     Bei dem, was auf der Welt geschieht, sind die meisten von uns Opfer von Kräften, die wir weder verstehen noch beeinflussen können.

      b)     Durch aktive Beteiligung im politischen und gesellschaftlichen Bereich kann man Einfluss nehmen auf Ereignisse von weltweiter Bedeutung.

      b

      18

      a)     Die meisten Menschen sind sich gar nicht bewusst, wie sehr ihr Leben von Zufällen beeinflusst wird.

      b)     So etwas wie "Zufall" gibt es gar nicht.

      b

      19

      a)     Man sollte immer bereit sein, Fehler einzugestehen.

      b)     Gewöhnlich ist es am besten, Fehler zu vertuschen.

      0

      20

      a)     Es ist schwer zu erkennen, ob dich jemand wirklich gerne mag.

      b)     Je netter einer ist, desto mehr Freunde hat er.

      b

      21

      a)     Auf die Dauer gesehen gleichen sich die guten und schlechten Dinge in unserem Leben aus.

      b)     Die meisten Misserfolge sind das Ergebnis von Mangel an Fähigkeit, Dummheit, Faulheit oder allem zusammen.

      b

      22

      a)     Mit genügend Anstrengung kann man politische Korruption ausmerzen.

      b)     Für den einzelnen ist es schwierig, Einfluss darauf auszuüben, was die Politiker in ihrem Amt leisten.

      a

      23

      a)     Manchmal kann ich nicht verstehen, wie die Lehrer zu ihren Noten kommen.

      b)     Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen meinem Arbeitsaufwand und meinen Noten.

      b

      24

      a)     Ein guter Führer erwartet von anderen, dass sie selbst entscheiden, was sie zu tun haben.

      b)     Ein guter Führer macht jedem klar, was er zu tun hat.

      0

      25

      a)     Ich habe häufig das Gefühl, dass ich wenig Einfluss darauf habe, was mit mir passiert.

      b)     Ich kann unmöglich glauben, dass Zufall oder Glück eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen.

      b

      26

      a)     Die Menschen sind einsam, weil sie sich nicht bemühen, freundlich zu sein.

      b)     Es hat nicht viel Sinn, sich anzustrengen, den Leuten zu gefallen; wenn sie dich mögen, mögen sie dich.

      a

      27

      a)     Was mit mir geschieht, dafür bin ich selbst verantwortlich.

      b)     Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nicht genügend Einfluss darauf habe, welche Entwicklung mein Leben nimmt.

      a

      28

      a)     Meist kann ich das Verhalten der Politiker nicht durchschauen.

      b)     Auf lange Sicht sind die Leute für eine schlechte Verwaltung auf Bundes- und Landesebene selbst verantwortlich.

      b

       

      Antwortvorgaben

      In einer ersten Version wurden forced-choice Items verwendet, d.h. man musste sich zwischen Alternative a) und Alternative b) entscheiden. In der zweiten Version wurden Likert-Skalen mit sieben Stufen vorgegeben. Die Autoren raten von diesen aufgrund der empirischen Ergebnisse jedoch ab.

       

      Auswertungshinweise

      Alle externen Antwortkategorien werden mit 0, alle internen Antwortkategorien mit 1 kodiert. Anschließend wird über alle 23 Paare (Items) die Summe aller internen Reaktionen gebildet. Somit liegt der Maximalwert der Gesamtskala bei 23, der Minimalwert bei 0.


       

    Das Konzept der internen/externen Kontrollerwartung (IEC) wurde von Rotter in die lerntheoretisch orientierte Persönlichkeitspsychologie eingeführt, um das zielgerichtete Verhalten von Personen nicht lediglich als eine Funktion eines spezifischen Bedürfnisses zu erklären. Nach Rotters sozialer Lerntheorie bilden Personen vielmehr eine generalisierte Kontrollerwartung über ihre Fähigkeit aus, die Ereignisse in ihrem Leben selbst bestimmen zu können. Dabei bildet die Erwartung der Konsequenzen des eigenen Verhaltens eine zentrale unabhängige Variable zur Erklärung von Handlungen bzw. Entscheidungen von Personen: Interne Kontrollerwartung liegt vor, wenn Personen erwarten, dass ihr eigenes Verhalten den Verlauf ihres Lebens bestimmt. Externe Kontrollerwartung liegt vor, wenn Personen glauben, durch eigenes Verhalten die Ereignisse in ihrem Leben kaum oder gar nicht beeinflussen zu können. Wenn eine interne Kontrollerwartung vorliegt,  werden eher eigene "Fähigkeiten" und "Anstrengungen" für die kausale Erklärung von Umweltereignissen herangezogen, während "Zufall", "Schicksal", "Glück", "die sozialen Verhältnisse" usw. Kontrollfaktoren für einen externen Erwartungsstil darstellen.

     

     

    Itemkonstruktion und Itemselektion

    Das hier vorgestellte Instrument (IEC-Skala) von Rost-Schaude, Kumpf und Frey (1978) basiert auf den Annahmen und den Instrumenten Rotters: Rotter (1966) entwickelte eine erste Fassung zur Operationalisierung seines Konstruktes "Internal-External Locus of Control", die I-E Skala. Rotter, Chance und Phares (1972) erweiterten diese theoretisch durch Integration in eine lerntheoretisch orientierten Persönlichkeitspsychologie. Wendt (1967) übersetzte die I-E Skala ins Deutsche. Fischer (1976) fertigte eine weitere Übersetzung an. Kurzfassungen erstellten Luhmann und Mayntz (1973), Sandberger (1981) - nur persönliche Kontrollitems - und Barnes und Kaase (1979) - Items zur politischen Kontrolle. Modifikationen für eine Anwendung auf den Hochschulbereich formulierten Piontkowski (1976), Simon (1982) und Kunow, Schloz und Simon (1979).

     

    Stichproben

    Die Stichprobe umfasste 114 Personen weiblichen Geschlechts und 172 Personen männlichen Geschlechts. Alle Personen waren Gymnasiasten oder Studenten der Anfangssemester in Mannheim.

     

    Itemanalysen

    Es wurde eine Faktorenanalyse (Hauptachsenmethode mit anschließender Varimax-Rotation) durchgeführt. Für die "forced-choice" Version des Fragebogens ergaben sich für die Gesamtstichprobe drei Faktoren (vermutlich nach Eigenwertkriterium). Faktor I bezieht sich auf die Kontrolle über das persönliche Schicksal (9,23 % der Gesamtvarianz), Faktor II speziell auf Kontrolle über Schul- und Berufserfolg (8,5 % der Gesamtvarianz) und Faktor III auf die wahrgenommene Kontrolle über politische Ereignisse (6,7 % der Gesamtvarianz).

    Die Faktoren der männlichen Vpn sind annähernd identisch mit denen der Gesamtstichprobe, nicht aber die der weiblichen Vpn: Für diese wurden fünf Faktoren (Tabelle 1) extrahiert. Der erste Faktor (8,4 %) enthält fast alle Items des Faktors "Kontrolle über politische Ereignisse" der männlichen Vpn. Die Items des Faktors "Kontrolle über das persönliche Schicksal" für die männlichen Vpn finden sich in zwei Faktoren der Frauen wieder: Faktor III (7,3 %) betrifft die Rolle des Zufalls im persönlichen Schicksal, Faktor IV (6,9 %) betrifft die Kontrolle über Beliebtheit. Die Items des Faktors "Kontrolle über Schul- und Berufserfolg" der männlichen Vpn laden bei den Frauen auf den Faktoren II (7,6 %) und V (6,8 %). Der erste bezieht sich auf den Schul-, der zweite nur auf den Berufserfolg.

    Der Fragebogen wird also offenbar geschlechtsabhängig beantwortet. Frauen differenzieren dabei verschiedene Bereiche stärker als Männer und tragen damit zu einem heterogeneren Bild der Skala bei. Da die Varimax-Rotation angewendet wurde, ist die Korrelation der Faktoren per Annahme Null. Die Faktorenladungen der Stichprobe der weiblichen Vpn werden hinter jedem Item einzeln aufgeführt.

     

    Tabelle 1

    Faktorladung der weiblichen Stichprobe

     

     

    Faktoren

    Item

    Dim

    I

    II

    III

    IV

    V

    2a/b

    III

    -.08

    -.01

    -.28

    .23

    -.08

    3a/b

    I

    .56

    .06

    .08

    .17

    .21

    4a/b

    IV

    -.16

    -.13

    -.19

    .39

    -.13

    5a/b

    II

    .01

    -.67

    -.01

    -.09

    -.14

    6a/b

    V

    .07

    -.14

    .05

    .23

    -.54

    7a/b

    IV

    .08

    -.03

    .04

    .60

    -.27

    9a/b

    III

    .26

    -.22

    -.47

    .10

    .15

    10a/b

    II

    .01

    -.70

    -.00

    .12

    .15

    11a/b

    V

    .01

    .05

    -.10

    .07

    -.63

    12a/b

    I

    .59

    -.05

    .02

    -.11

    -.28

    13a/b

    III

    .05

    -.05

    -.55

    .27*

    -.15

    15a/b

    III

    .15

    .01

    -.60

    -.13

    -.27

    16a/b

    V

    .12

    -.13

    -.14

    .02

    -.53

    17a/b

    I

    .58

    .03

    .02

    .06

    -.23

    18a/b

    III

    .10

    .07

    -.60

    -.09

    .06

    20a/b

    II

    .09

    -.24

    .04

    .22

    -.03

    21a/b

    IV

    .04

    .06

    -.20

    .35

    .02

    22a/b

    I

    .51

    -.08

    -.13

    .06

    -.13

    23a/b

    II

    -.01

    -.59

    .10

    -.19

    -.35

    25a/b

    I

    .47

    -.13

    -.37

    -.05

    -.04

    26a/b

    IV

    .14

    -.01

    .15

    .74

    .06

    27a/b

    II

    .14

    -.49

    -.22

    .15

    -.07

    28a/b

    I

    .49

    -.10

    -.07

    .02

    .09

    Eigenwert

     

    1.92

    1.75

    1.68

    1.58

    1.57

    % Gesamt-Varianz

     

    8.36

    7.59

    7.32

    6.89

    6.82

    Anm. I= Kontrolle über politische Ereignisse, II = Kontrolle über Schulerfolg, III = Rolle des Zufalls im persönlichen Schicksal, IV = Kontrolle über Beliebtheit, V = Kontrolle über Berufserfolg.* = Faktorladung > .10 auf Fremddimension

     

    Itemkennwerte

    Reliabilitätskoeffizienten werden nicht angegeben. Die inhaltliche Gültigkeit der Items kann aus deren Faktorenladungen (Tabelle 1) auf dem Zielfaktor abgeleitet werden.

     

     

    Objektivität

    Durchführungs- und Auswertungsobjektivität sind gegeben. Für die Interpretation gilt zwar generell, dass Personen umso interner orientiert sind, je höher der Punktwert auf der Gesamtskala ist. Genauere Angaben werden aber nicht gegeben.

     

    Reliabilität

    Die nach der varianzanalytischen Methode der Reliabilitätsschätzung nach Hoydt und Stunkard ermittelte Reliabilität beträgt für den Gesamtfragebogen r = .75.

     

    Validität

    Eine Untersuchung zu sozial angepasstem Antwortverhalten in einer weiteren Stichprobe von 63 Studenten erbrachte keine signifikanten Mittelwertsunterschiede zwischen einer Untergruppe mit Standard-Instruktion gegenüber Untergruppen mit Instruktionen, einen sozial möglichst gut bzw. möglichst schlecht angepassten Eindruck zu erwecken. Die Punktwerte liegen bei der Instruktion "schlechte Anpassung" am weitesten in Richtung externer Kontrolle, bei der Instruktion "gute Anpassung" am weitesten in Richtung interner Kontrolle und bei der Standard-Instruktion dazwischen. Eine signifikant höhere Varianz in der Gruppe "schlechte Anpassung" gegenüber der Kontrollgruppe weist darauf hin, dass große Meinungsunterschiede hinsichtlich der sozialen Erwünschtheit interner bzw. externer Kontrollerwartungen bestehen. Die Wichtigkeit einer getrennten Behandlung der einzelnen IEC-Faktoren zeigt sich in den Beziehungen zwischen IEC und einigen Verhaltensdimensionen. Vpn, die schon mindestens einmal an einer Demonstration teilgenommen hatten, haben eine externere Kontrollwahrnehmung hinsichtlich Schul- und Berufserfolg (t = 3.26, p<.001), aber eine internere Kontrollwahrnehmung hinsichtlich politischer Ereignisse (t = 3.08, p<.002) als "Nicht-Demonstranten". Vpn mit Drogen- oder Sexualerfahrung nehmen das persönliche Schicksal als interner kontrollierbar wahr als Vpn ohne solche Erfahrungen (t = 2.05, p<.01 bzw. t = 2.20, p<.03). Hingegen unterscheiden sich die Punktwerte des Gesamtfragebogens in keinem Fall signifikant. Eine Frage zum politischen Interesse der Vpn korrelierte signifikant mit dem Faktor "Kontrolle über politische Ereignisse". Je stärker diese Kontrollmöglichkeit perzipiert wird, desto höher ist das politische Interesse. Eine deutliche Beziehung konnte auch zwischen dem Faktor "Kontrolle über das persönliche Schicksal" und einem Fragebogen zur Messung der Wahrnehmung eines "Sinnes im Leben" nachgewiesen werden. Je mehr interne Kontrolle über das persönliche Schicksal kogniziert wird, desto mehr Sinn wird im eigenen Leben gesehen.

     

    Deskriptive Statistiken

    Der Mittelwert der Gesamtpunktwerte liegt in den deutschen Stichproben stärker in der externen Richtung als in vergleichbaren amerikanischen Stichproben. Der IEC-Gesamtwert variierte im Gegensatz zu den Ergebnissen einiger amerikanischer Untersuchungen auch nicht systematisch mit dem Alter der Vpn. Die Antworten der weiblichen Vpn liegen stärker in Richtung externer Kontrolle als die der männlichen Vpn (t = 2.08, p<.05).

     

     

     

    •        Prof. Dr. Edith Rost-Schaude, FH Darmstadt, Haardtring 100, 64295 Darmstadt, E-Mail: schaude@fh-darmstadt.de
    •       Prof. Dr. Dieter Frey, Ludwigs-Maximilians Universität, Department Psychologie, 80802 München, E-Mail: dieter.frey@psy.lmu.de