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Die Skala Impulsives-Verhalten-8 (I-8)

  • Author: Kovaleva, A., Beierlein, C., Kemper, C. J. & Rammstedt, B.
  • In ZIS since: 2014
  • DOI: https://doi.org/10.6102/zis183
  • Abstract: The I-8 is a highly economic scale for recording the psychological characteristic impulsivity. The scale is easy to use in different survey modes. The scale measures four facets of impulsive behaviour ... more: Urgency, intention, perseverance and risk appetite. The development of the scale was based on the Urgency Premeditation Perseverance and Sensation Seeking Impulsive Behavior Scale by Whiteside and Lynam (2001) as part of the short scale project at GESIS. less
  • Language Documentation: deutsch
  • Language Items: German (original), English
  • Number of Items: 8
  • Reliability: McDonalds Omega = .65 bis .92; Retest-Reliabilität = .46 bis .57
  • Validity: Hinweise auf die inhaltliche, konvergente, divergente und prädiktive Validität
  • Construct: Impulsivität
  • Catchwords: Verhalten, Kontrolle | behavior, control
  • Item(s) used in Representative Survey: ja
  • URL Website: http://www.gesis.org/kurzskalen-psychologischer-merkmale
  • Status of Development: validiert
    • Instruktion

      Die folgenden Aussagen können mehr oder weniger auf Sie zutreffen. Bitte geben Sie bei jeder Aussage an, inwieweit diese auf Sie persönlich zutrifft.

       

      Items

      Nr.

      Items (deutsch)

      Items (englisch)

      Subskala

      1

      Manchmal tue ich spontan Dinge, die ich besser nicht getan hätte.

      Sometimes I do things impulsively that I shouldn't do.

      Dringlichkeit

      2

      Um mich besser zu fühlen, mache ich manchmal Sachen, die ich später bereue.

      I sometimes do things to cheer myself up that I later regret.

      Dringlichkeit

      3

      Ich denke normalerweise genau nach, bevor ich etwas unternehme.

      I usually think carefully before I act.

      Absicht

      4

      Ich entscheide meist nach sorgfältigem und logischem Überlegen.

      I usually consider things carefully and logically before I make up my mind.

      Absicht

      5

      Was ich begonnen habe, führe ich auch zu Ende.

      I always bring to an end what I have started.

      Ausdauer

      6

      Ich teile meine Zeit gut ein, so dass ich Aufgaben rechtzeitig erledigen kann.

      I plan my schedule so that I get everything done on time.

      Ausdauer

      7

      Ich bin bereit Risiken einzugehen.

      I am willing to take risks.

      Risikobereitschaft

      8

      Ich bin gerne bereit, etwas zu wagen.

      I am happy to take chances.

      Risikobereitschaft

       

      Antwortvorgaben

      Die insgesamt acht Items werden jeweils mittels einer fünfstufigen Antwortskala von „trifft gar nicht zu“ (1) bis „trifft voll und ganz zu“ (5) beantwortet.

       

      Auswertungshinweise

      Die I-8 enthält vier Skalen zur Erfassung von Impulsivität: Dringlichkeit, Absicht, Ausdauer und Risikobereitschaft. Jeder der vier Faktoren wird mit zwei Items gemessen. Die Werte der beiden Items werden zu einem Skalenwert gemittelt, der die Ausprägung des Befragten in der jeweiligen Dimension bezeichnet. Der Wertebereich für die Mittelwerte liegt zwischen 1 und 5 (für Referenzwerte siehe Tabelle 6 – Tabelle 9). Für die Interpretation der Befunde ist zu beachten, dass die Skalen Dringlichkeit und Risikobereitschaft impulsives Verhalten per se erfassen, d. h. hohe Werte in diesen Dimensionen bedeuten eine hohe Ausprägung der Impulsivität. Demgegenüber sind die Skalen Absicht und Ausdauer konträre Indikatoren des impulsiven Verhaltens, d. h. niedrige Werte in diesen Skalen lassen sich als hohe Ausprägung des Konstrukts interpretieren.

       

      Anwendungsbereich

      Die I-8-Skala wurde als Forschungsinstrument für sozialwissenschaftliche Untersuchungen unterschiedlichster Art und Fragestellung entwickelt. Als Zielgruppe wurde die deutschsprachige Allgemeinbevölkerung ab 18 Jahren gewählt. Ausgenommen sind Personen, deren sprachliche oder kognitive Fähigkeiten oder deren Wahrnehmungsfähigkeiten, z. B. durch Seh- oder Hörschwäche, unzureichend sind, um die Items zu verstehen. Die Itemformulierungen wurden mittels kognitiver Pretests für die Zielgruppe optimiert. Auch die in empirisch ermittelten Gütekriterien beziehen sich auf diese Zielgruppe.

      Die I-8-Skala kann prinzipiell in unterschiedlichen Erhebungsmodi eingesetzt werden. Bei der Entwicklung der Skala wurden CAPI (Computer Assisted Personal Interview), CAWI (Computer Assisted Web Interview) und Paper-and-Pencil (Selbstausfüller) eingesetzt. Vor einem Einsatz der I-8 in Mixed-Mode-Designs sollte noch eine Prüfung der Invarianz erfolgen.

      Die Durchführungszeit der I-8 im CAPI-Modus setzt sich zusammen aus dem Vorlesen der Items durch den Interviewer und die Beantwortung durch die Befragungsperson. In 75% der CAPI-Interviews dauert die Durchführung 78 Sekunden oder weniger (Perzentil75 = 78). Die Durchführungsdauer in den anderen getesteten Erhebungsmodi war ähnlich lang.

       

    Das psychologische Konstrukt Impulsivität ist eine der Basisvariablen der Forschung und Diagnostik von Verhaltenskontrolle. Verhaltenskontrolle ist wiederum sehr eng an die Regulierung der physischen Realität des Individuums geknüpft. Dies beinhaltet die Interaktion des Individuums mit seiner Umwelt, wie es lebt, wie es seine Zeit verbringt, wie es arbeitet, wie seine Vorlieben und sonstige Interaktionen mit der Umwelt und mit anderen Individuen sind (Bieri & Blacker, 1956; Buss & Plomin, 1975; Eysenck, 1977).

    Trotz der vielfältigen Erkenntnisse auf dem Gebiet gibt es noch immer keine klare und einheitliche Definition des Konstrukts (Herpertz & Sass, 1997). Es wird angenommen, dass das Konstrukt Impulsivität multidimensional ist, und es wird davon ausgegangen, dass es verschiedene Aspekte impulsiven Verhaltens umfasst. Dazu gehören (1) das Handeln ohne nachzudenken bzw. ohne ausreichende Informationen für eine Entscheidung; (2) die Schwierigkeit, starke Impulse zu kontrollieren; (3) die Tendenz, eine geringere sofortige Belohnung einer größeren verzögerten vorzuziehen; (4) das Streben nach neuen und aufregenden Erfahrungen und die Tendenz, risikoreichere Alternativen zu wählen bzw. die Unfähigkeit, mit Entscheidungen oder Verhaltensweisen verbundene Risiken korrekt einzuschätzen (z. B. Buss & Plomin, 1975; Eysenck, 1977; Patton, Stanford & Barratt, 1995; Perales, Verdejo-García, Moya, Lozano & Pérez-García, 2009).

    Die Mehrdimensionalität und Breite des Forschungsfeldes zum Thema Impulsivität und impulsives Verhalten spiegelt sich in der Forschung zum UPPS-Fragebogen (Urgency Premeditation Perseverance and Sensation Seeking Impulsive Behavior Scale) von Whiteside und Lynam (2001) wider. Der UPPS-Ansatz basiert auf den empirischen Untersuchungen von Messinstrumenten zur Erfassung des Konstrukts Impulsivität, die in der psychologischen Forschung und Diagnostik etabliert sind (u. a. Barrat‘s Impulsiveness Scale BIS11, Patton et al., 1995; Impulsivity Scale EASI-III, Buss & Plomin, 1975; Dickman’s Functional and Dysfuncional Impulsivity Scales, Dickman, 1990; Sensation Seeking Scale SSS, Zuckerman, 1994). Eine Reihe von exploratorischen Faktorenanalysen mit den Daten von 10 solch etablierten Messinstrumenten führte zum strukturierten Modell der Impulsivität UPPS. Das UPPS-Modell umfasst vier Faktoren: Dringlichkeit, (Mangel an) Absicht, (Mangel an) Ausdauer und Risikobereitschaft (Whiteside & Lynam, 2001).

    Dabei erfassen die Dimensionen Dringlichkeit und Risikobereitschaft impulsives Verhalten per se. Hohe Werte in diesen Dimensionen sollen eine hohe Ausprägung in impulsivem Verhalten bezeichnen. Die Dimensionen Absicht und Ausdauer erfassen das Konstrukt Impulsivität in entgegengesetzter Richtung, und ihre Skalenwerte stehen in negativer Beziehung zu denen der beiden oben genannten Dimensionen. Das bedeutet, dass niedrige Werte in Absicht und Ausdauer eine hohe Ausprägung in impulsivem Verhalten beschreiben. Um das UPPS-Modell homogen zu repräsentieren, werden in späteren Publikationen keine unterschiedlichen Vorzeichen bei den Korrelations- bzw. Validitätskoeffizienten verwendet (vgl. Whiteside & Lynam, 2003; Whiteside, Lynam, Miller & Reynolds, 2005). Allerdings erläutern die Autoren die Umpolung der Skalenwerte in den Dimensionen Absicht und Ausdauer weniger ausführlich (vgl. Whiteside & Lynam, 2003; Whiteside et al., 2005). In weiteren Teilen der aktuellen Kurzbeschreibung werden die UPPS-Skalen nach der ersten Publikation (vgl. Whiteside & Lynam, 2001) benannt und die Vorzeichen von Korrelations- bzw. Validitätskoeffizienten beibehalten. Mehrere Studien, die das Modell validiert haben, belegen, dass die Skalen vier distinkte Faktoren erfassen und diese Faktoren verschiedene Zusammenhänge aufweisen (Keye, Wilhelm & Oberauer, 2009; Schmidt, Gay, d‘Acremont & van der Linden, 2008; Whiteside & Lynam, 2001, 2003; Whiteside et al., 2005). Ein übergeordneter Generalfaktor im Modell oberhalb der vier Dimensionen konnte empirisch nicht nachgewiesen werden (Keye et al., 2009).

    Empirische Befunde zeigen eine hohe prädiktive Validität von Impulsivität in Bezug auf wichtige sozialwissenschaftliche Variablen wie Delinquenz (Eysenck, 1998; Herpertz & Sass, 1997), selbstverletzendes Verhalten (Glenn & Klonsky, 2010), Alkoholmissbrauch (Whiteside & Lynam, 2003), gesundheitsgefährdendes Verhalten (Kalichman, Simbayi, Jooste, Cain & Cherry, 2006) und Drogenkonsum (Nower, Derevensky & Gupta, 2004; Trocki, Drabble & Midanik, 2009). Auch zahlreiche psychische Störungen und Verhaltensstörungen stehen in Verbindung mit impulsivem Verhalten (Dilling, 2005). Es liegen eindeutige empirische Belege für einen Zusammenhang zwischen den fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit (Big Five) und impulsivem Verhalten vor (vgl. Whiteside & Lynam, 2001; Whiteside et al., 2005). Das psychologische Konstrukt Impulsivität wird immer häufiger in großen Umfragen der sozialwissenschaftlichen Forschung erhoben (z. B. SOEP, 2009). Der enge zeitliche Rahmen in diesem Erhebungskontext erschwert den Einsatz von etablierten psychologischen Skalen, besonders bei solch komplexen mehrdimensionalen Konstrukten wie dem Konstrukt Impulsivität. Um eine effiziente und valide Skala auch bei zeitlichen Restriktionen einsetzen zu können, wurde die I-8-Skala entwickelt. Die I-8-Skala erfasst mit acht Items alle vier Faktoren des UPPS-Modells.

     

    Itemkonstruktion und Itemselektion

    Die Konstruktion der I-8-Skala basiert auf den beiden deutschen Übersetzungen der UPPS-Skala (Keye et al., 2009; Schmidt et al., 2008). Für die Entwicklung der Skalen Dringlichkeit, Ausdauer und Absicht wurden die publizierten Ergebnisse von Faktorenanalysen herangezogen und jeweils vier Items für jede Skala ausgewählt. Die Auswahlkriterien waren Höhe und Stabilität der Faktorladungen über die verschiedenen Untersuchungen hinweg, sowie inhaltlich-theoretische Aspekte. Die Items für die Skala Risikobereitschaft wurden nach den Itemformulierungen der UPPS-Skala Risikobereitschaft (Whiteside & Lynam, 2001) neu entwickelt. Alle Itemformulierungen der Vorversion der I-8 wurden in einer Reihe von kognitiven Interviews getestet und entsprechend deren Ergebnissen modifiziert. Drei umfangreiche Stichproben dienten der Konstruktion und Validierung der I-8-Skala. Die Charakteristika dieser Stichproben können Tabelle 1 entnommen werden.

    Um die Nutzung der Skala für englischsprachige Untersuchungen zu ermöglichen, wurde diese ins Englische übersetzt. Die International Test Commission (International Test Commission, 2010) empfiehlt hierbei ein zweistufiges Verfahren, das angewandt wurde. Zunächst übersetzten zwei hauptberufliche muttersprachliche Übersetzer die Items unabhängig voneinander. Dabei wurde eine Übersetzung in britischem Englisch und die andere in amerikanischem Englisch angefertigt. In der zweiten Phase des Übersetzungsprozesses fand ein Rekonziliationstreffen statt, in dessen Verlauf die Übersetzungsvorschläge in einer Gruppe von Experten für die psychologischen Merkmale, den Übersetzern und einem weiteren Experten für Fragebogenübersetzung diskutiert und überarbeitet wurden. Die Güte der Übersetzungen wurde bislang noch nicht getestet.

     

    Stichproben

    Stichprobe 1 ist eine Quotenstichprobe, geschichtet nach den Merkmalen Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesland (N = 539). Die Grundgesamtheit war definiert als „alle in der Bundesrepublik Deutschland in Privathaushalten lebenden deutschsprachigen Personen ab 18 Jahren“. Die Erhebung erfolgte in zwei Wellen mit einem zeitlichen Abstand von 6 bis 10 Wochen. An Welle 2 nahmen N = 338 Befragungspersonen der Welle 1 teil. Die Daten wurden im Rahmen eines persönlich-mündlichen Interviews (CAPI) oder durch die Vorgabe eines schriftlichen Fragebogens erhoben (die mittlere Gesamtdauer der Erhebung betrug 53 Minuten; SD = 12).

    Bei Stichprobe 2 handelt es sich ebenfalls um eine Quotenstichprobe, geschichtet nach Geschlecht, Alter und Bildung (N = 741), die im Internet erhoben wurde (CAWI). Grundgesamtheit waren die Teilnehmer eines Online-Access-Pools im Alter von 18 Jahren oder älter, die in Deutschland leben (mittlere Gesamtdauer der Erhebung: 23 Minuten; SD = 8).

    Stichprobe 3 mit N = 1134 Befragungspersonen ist eine Zufallsstichprobe, die repräsentativ für die Wohnbevölkerung über 18 Jahren in Deutschland ist. Sie wurde mithilfe des ADM-Stichprobensystems F2F (Random Route) der Arbeitsgemeinschaft deutscher Marktforschungsinstitute gezogen (ADM e. V., 2001). Die Daten dieses Interviews wurden vollständig im CAPI-Modus erhoben (mittlere Gesamtdauer: M = 43, SD = 13).

     

    Tabelle 1

    Charakteristika der drei Stichproben

     

     

    Stichprobe 1
    Welle 1

    Stichprobe 1
    Welle 2

    Stichprobe 2

    Stichprobe 3

    Stichprobe

    Umfang [N]

    539

    338

    741

    1134

    Art

    Quote

    Quote

    Quote

    Zufall

    Modus

    CAPI, Papier

    CAPI, Papier

    CAWI

    CAPI

    Zusammensetzung

    Geschlecht [% Frauen]

    52.5

    52.1

    51.8

    55.6

    Alter [M (SD)]

    47.2 (15.2)

    46.7 (15.1)

    48.3 (13.0)

    53.3 (18.4)

    Bildung  ≤ 9 Jahre

    44.7

    45.3

    40.1

    37.2

                    10 Jahre

    30.2

    27.9

    29.1

    37.0

                     ≥ 11 Jahre

    23.7

    25.4

    30.8

    25.8

    Anmerkung: CAPI = Computer Assisted Personal Interview, CAWI = Computer Assisted Web Interview, Papier = Papierversion (Selbstausfüller)

     

    Variablen und Auswertungsmethoden

    Mit den Befragungen wurden neben der I-8-Skala umfangreiche soziodemographische Angaben, weitere psychologische Maße sowie einige sozialwissenschaftliche Validierungsmaße erhoben. Die Items zu den soziodemographischen Angaben entsprachen größtenteils den demographischen Standards des Statistischen Bundesamtes (2010). Für die Validierung kamen etablierte Standardinstrumente, z. B. zur Erfassung von Lebenszufriedenheit (SWLS, Diener, Emmons, Larsen & Griffin, 1985), Kontrollüberzeugungen (KMKB, Jakoby & Jacob, 1999), den Hauptdimensionen der Persönlichkeit nach dem Fünf-Faktoren-Modell (BFI-10, Rammstedt & John, 2007), Selbstwert (Rosenberg, 1989), Impulsivität (UPPS, Keye et al., 2009) und eigens entwickelte Skalen zum Einsatz (siehe Publikationen). Folgende für die sozialwissenschaftliche Forschung relevanten Variablen wurden unter anderem erhoben: Arbeitszufriedenheit, Gesundheitszustand, durchschnittliches monatliches Einkommen, Risiko bei Geldanlagen, Wichtigkeit verschiedener Aspekte des Arbeitsplatzes (Borg & Noll, 1990) und selbstberichtete Delinquenz (ALLBUS, 2000). Alle Erhebungen wurden von unabhängigen kommerziellen Anbietern durchgeführt

    Um die psychometrische Güte der konstruierten Skala zu überprüfen, wurden, ausgehend von den beschriebenen Stichproben, Kennwerte für Reliabilität und verschiedene Aspekte der Validität berechnet (für Details zur Validierung von Persönlichkeitsskalen siehe Bühner, 2011 bzw. Lienert & Raatz, 1998)

     

    Itemanalysen

    Die I-8 enthält vier Skalen zur Erfassung von Impulsivität: Dringlichkeit, Absicht, Ausdauer und Risikobereitschaft. Jeder der vier Faktoren wird mit zwei Items gemessen. Die Faktorstruktur der Skala konnte bestätigt werden (siehe Validierung).

     

    Itemkennwerte

    In Tabelle 2 sind die Itemformulierungen und ihre deskriptiven Kennwerte dargestellt. Letztere basieren auf den Daten einer bevölkerungsrepräsentativen Zufallsstichprobe (Stichprobe 3).

     

    Tabelle 2

    Items und deskriptive Statistiken der I-8 aus Stichprobe 3

    Nr.

    Item und Skalen

    M

    SD

    Sch

    Kurt

     

    Skala Dringlichkeit

    2.50

    1.05

    .37

    -.61

    1

    Manchmal tue ich spontan Dinge, die ich besser nicht getan hätte.

    2.74

    1.23

    .23

    -.94

    2

    Um mich besser zu fühlen, mache ich manchmal Sachen, die ich später bereue.

    2.27

    1.14

    .58

    -.53

     

    Skala Absicht

    3.84

    .88

    -.55

    .09

    3

    Ich denke normalerweise genau nach, bevor ich etwas unternehme.

    3.86

    .97

    -.71

    .13

    4

    Ich entscheide meist nach sorgfältigem und logischem Überlegen.

    3.82

    .96

    -.52

    -.21

     

    Skala Ausdauer

    4.17

    .75

    -.89

    .71

    5

    Was ich begonnen habe, führe ich auch zu Ende.

    4.32

    .78

    -1.04

    .90

    6

    Ich teile meine Zeit gut ein, so dass ich Aufgaben rechtzeitig erledigen kann.

    4.01

    .95

    -.90

    .52

     

    Skala Risikobereitschaft

    2.87

    1.07

    .05

    -.70

    7

    Ich bin bereit Risiken einzugehen.

    2.76

    1.16

    .13

    -.83

    8

    Ich bin gerne bereit, etwas zu wagen.

    2.98

    1.11

    -.06

    -.69

    Anmerkung:  N = 1134, M = Mittelwert, SD = Standardabweichung, Sch = Schiefe, Kurt = Kurtosis; Kennwerte der einzelnen Skalen sind kursiv dargestellt

     

    Objektivität

    Unter Objektivität wird der Grad verstanden, in dem eine Messung unabhängig vom Untersucher ist (vgl. Lienert & Raatz, 1998). Diese bezieht sich auf verschiedene Phasen einer Untersuchung: Durchführung, Auswertung und Interpretation. Im Falle eines Face-to-Face-Interviews hängt die Durchführungsobjektivität von dem Interviewer ab. Sie ist gegeben, wenn dieser sich an die Instruktionen und den Wortlaut der Fragen und der Vorgaben hält. Bei entsprechend geschulten Interviewern ist die Durchführungsobjektivität üblicherweise gewährleistet (Rammstedt, 2010). Auswertungsobjektivität betrifft die numerische und kategoriale Auswertung des Antwortverhaltens der Befragten nach festgelegten Regeln (vgl. Lienert & Raatz, 1998). Diese ist bei der I-8 vollständig gegeben, da der Berechnungsmodus der Werte eindeutig vorgegeben ist und keinen Interpretationsspielraum zulässt. Interpretationsobjektivität ist gegeben, wenn die aus den Befragungsergebnissen gezogenen Schlüsse über verschiedene Forscher hinweg übereinstimmend sind. Zur Maximierung der Interpretationsobjektivität sollte das Wissen der Forscher über die Messintention der Skala und über die Interpretation der quantitativen Messwerte vergleichbar sein (Rammstedt, 2010). Durch die Normierung kann auch die Interpretationsobjektivität der I-8 als gegeben angesehen werden.

     

    Reliabilität

    Unter der Reliabilität oder Messgenauigkeit einer Skala versteht man den Grad der Genauigkeit, mit dem ein bestimmtes Merkmal erfasst wird (vgl. Lienert & Raatz, 1998). Die Reliabilität der I-8 wurde auf Grundlage der Strukturgleichungsmodelle (SEM; Jöreskog, 1969) mit den Ladungen und Fehlervarianzen aus den Messmodellen in den drei Stichproben geschätzt. Als Schätzer wurde der Omega-Koeffizient (ω) von McDonald (1999, S. 90) benutzt. Der Koeffizient gibt den Umfang an, in dem eine latente Variable (Konstrukt) die gemeinsame Varianz aller Items wiedergibt (Krohne & Hock, 2007). Laut Schweizer (2011) ist Omega hinsichtlich der Interpretation mit Cronbachs Alpha gleichzusetzen. Die Schätzer der Reliabilität für die I-8-Skalen wurden anhand der Ladungen der Skalenitems auf den vier Faktoren Dringlichkeit, Absicht, Ausdauer und Risikobereitschaft ermittelt. Tabelle 3 fasst die Reliabilität der I-8-Skalen der drei Untersuchungen zusammen.

    Die Reliabilität (Omega) liegt in allen drei Untersuchungen zwischen .65 und .92. Allerdings unterscheiden sich die vier Skalen auf charakteristische Weise. Die Reliabilitätskoeffizienten der Skala Ausdauer sind in allen drei Untersuchungen niedriger als die der anderen Skalen. Hingegen sind die Koeffizienten der Skala Risikobereitschaft durchgehend höher. Über die drei Untersuchungen hinweg bleiben die Omega-Koeffizienten der einzelnen Skalen auf dem vergleichbaren Niveau. Die mittlere Reliabilität der Skala Dringlichkeit beträgt .76; die der Skalen Absicht und Ausdauer ist .78 und .70. Die mittlere Reliabilität der Skala Risikobereitschaft ist .87. Die Reliabilität der einzelnen Skalen zum jeweiligen Zeitpunkt kann als befriedigend angesehen werden. Neben dem Omega-Koeffizienten wurde auch die Stabilität der Skalenwerte (rtt) der I-8 durch eine Korrelation zwischen den beiden Wellen der Stichprobe 1 ermittelt. Der Stabilität liegt zwischen .46 und .57. Diese ist in der letzten Spalte von Tabelle 3 zu finden. Insgesamt liegen die Reliabilitätskoeffizienten in einem Bereich, der für Gruppenuntersuchungen als gut bewertet wird (vgl. Aiken & Groth-Marnat, 2006).


     

    Tabelle 3

    Reliabilität der einzelnen Skalen von der I-8

     

    Skala

    ω¹

    ω²

    ω³

    rtt

    Dringlichkeit

    .75

    .80

    .72

    .53

    Absicht

    .70

    .86

    .79

    .46

    Ausdauer

    .69

    .76

    .65

    .54

    Risikobereitschaft

    .83

    .92

    .88

    .57

    Anmerkung: ω¹ = McDonald Omega Stichprobe 1; ω² = McDonald Omega Stichprobe 2, ω³ = McDonald Omega Stichprobe 3, rtt = Retest-Reliabilität (Stichprobe 1)

     

    Validität

    Inhaltliche Validität ist gegeben, wenn ein Item das zu messende Konstrukt genau oder hinreichend präzise abbildet (Bühner, 2011). Die inhaltliche Validität der Skalen der I-8 wurde sichergestellt, indem fünf der acht Items aus der validierten deutschen Übersetzung der UPPS-Skala (vgl. Keye et al., 2009) übernommen wurden und die drei weiteren Items in ihrer Formulierung an die Inhalte der UPPS-Items angeglichen wurden. Die Verständlichkeit der Itemformulierungen wurde anschließend in einer Reihe von kognitiven Interviews geprüft und die Formulierungen wurden gegebenenfalls modifiziert.

    Faktorielle Validität kann als gegeben gelten, wenn die Annahmen über die dimensionale Struktur des zu erfassenden Konstrukts überprüfbar sind und belegt werden können. Zur internalen Struktur des Konstrukts Impulsivität gibt es bislang keine einheitliche Meinung (vgl. Buss & Plomin, 1975; Eysenck, 1977; Herpertz & Sass, 1997; Perales et al., 2009; Whiteside & Lynam, 2001). Das strukturierte vierfaktorielle Modell des UPPS-Ansatzes (Whiteside & Lynam, 2001) wurde als Grundlage für die Modelle der konfirmatorischen Faktorenanalysen (CFA) der I-8-Skala genommen. Die CFA-Ergebnisse, die mit den Daten der Stichprobe 2 errechnet wurden, bestätigen die Struktur von vier distinkten Faktoren, die miteinander unterschiedlich hoch korrelieren (χ²/df = 5.72, RMSEA = .08 (90% CI = .06-.09), CFI = .97; TLI = 95; SRMR = .04). Auch in einer weiteren Untersuchung (Stichprobe 3) wurde das vierfaktorielle Modell erfolgreich validiert (χ²/df = 4.01, RMSEA = .05 (90% CI = .04-.07), CFI = .99; TLI = 97; SRMR = .03). Faktorladungen, quadrierte multiple Korrelationen sowie Korrelationen der latenten Dimensionen der vollstandardisierten Modelle, die mit den Daten der Stichprobe 2 und 3 berechnet wurden, sind in Abbildung 1 zu finden.

    Die Korrelationen der latenten Dimensionen bestätigen die vierfaktorielle Struktur des UPPS-Modells (vgl. Whiteside & Lynam, 2001). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die I-8 vier distinkte Faktoren des impulsiven Verhaltens erfasst, die verschiedene Zusammenhänge aufweisen.
    http://www.gesis.org/fileadmin/kurzskalen/misc/I8_faktorielleValiditaet_kl.jpg

    Abbildung 1. Konfirmatorische Faktorenanalyse (faktorielle Validität) der I-8-Skala. Vollständig standardisierte Ladungen aus der Untersuchung mit Stichprobe 2 (N = 741) sind vor dem Schrägstrich und die Ladungen aus der Untersuchung mit Stichprobe 3 (N = 1134) hinter dem Schrägstrich wiedergegeben. Als  Schätzer wurde Robust Maximum Likelihood angewendet. Die großen Ovale bilden die latenten Faktoren ab (Skalen), die Quadrate repräsentieren manifeste Variablen (Items), die Fehlervarianzen sind in den kleinen Kreisen zu finden. It = Item. Weitere Erläuterungen im Text.

     

    Bei der Konstruktvalidierung werden anhand theoretischer Überlegungen positive, negative und Nullbeziehungen einer zu validierenden Skala mit anderen empirischen Indikatoren postuliert (nomologisches Netzwerk) und getestet, ob sich das vorhergesagte Muster empirisch belegen lässt (Krohne & Hock, 2007). Zur Validierung der I-8 wurde zunächst die Korrelation mit den vier Skalen der UPPS-Skala (45-Item Version, deutsche Übersetzung von Keye et al., 2009) errechnet. Anschließend wurde versucht, weitere aus der Fachliteratur bekannte typische Korrelate von Impulsivität mit der I-8-Skala zu replizieren (siehe Tabelle 4). Die Interpretation der empirisch ermittelten Validitätskoeffizienten erfolgt nach den Vorgaben von Cohen (1992): kleiner Effekt (r = .10), mittlerer Effekt (r = .30), starker Effekt (r = .50).

    Die Korrelationskoeffizienten der einzelnen Skalen der I-8 und der UPPS befinden sich in den ersten vier Zeilen der Tabelle 4. Die Koeffizienten der Skalen, die die gleichen Dimensionen erfassen sollen, sind in der Diagonale der ersten vier Zeilen der Tabelle 4 in kursiv zu finden. Die Validität der Skalen reicht von .66 (Risikobereitschaft) bis .76 (Ausdauer). Somit kann die konvergente Validität der Skalen der I-8 als gut bewertet werden. Unter der Diagonale befinden sich die weiteren Korrelationen zwischen den vier Skalen der I-8 und der UPPS (diskriminante Validität). Erwartungsgemäß korreliert die UPPS-Skala Ausdauer mit der I-8-Skala Absicht (.48). Whiteside und Lynam (2001) dokumentieren in ihrer ersten Untersuchung eine Korrelation von .45. Auch Untersuchungen von anderen Autoren zeigen, dass diese Skalen in der Regel korrelieren (vgl. Schmidt et al., 2008; Keye et al., 2009). Die weiteren Skalen zeigen sich als unabhängig und weisen Interkorrelationen unter .30 auf. Das vorliegende Muster der Interkorrelationen ist aus der Literatur bekannt (vgl. Kämpfe & Mitte, 2009; Perales et al., 2009; Whiteside & Lynam, 2003).

    Die in der Literatur gefundenen Ergebnisse zu den Korrelationen zwischen den vier Skalen des UPPS-Models und den fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit (vgl. Herpertz, 2001; Whiteside & Lynam, 2001) wurden auch für die I-8-Skala gefunden: (1) die Skala Dringlichkeit weist einen positiven Zusammenhang mit der Dimension Neurotizismus (.20) und einen negativen Zusammenhang mit der Dimension Gewissenhaftigkeit (-.23) auf; (2) die Skala Absicht korreliert positiv mit der Dimension Gewissenhaftigkeit (.39) und negativ mit der Dimension Neurotizismus (-.23); (3) die Skala Ausdauer korreliert positiv mit Gewissenhaftigkeit (.51) und negativ mit Neurotizismus (-.19); (4) die Skala Risikobereitschaft schließlich korreliert positiv mit der Dimension Extraversion (.30).

    Auch die bekannten Korrelationen zwischen den Konstrukten Impulsivität und Kontrollüberzeugungen konnten mit der I-8 belegt werden. Hier zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen der internalen Kontrollüberzeugung und den Skalen Absicht (.22), Ausdauer (.37) und Risikobereitschaft (.23) und ein negativer Zusammenhang zwischen der externalen Kontrollüberzeugung und der Skala Dringlichkeit (-.24) (vgl. Altamirano, Fields, D’Esposito & Boettiger, 2011; Deming & Lochman, 2008).

     

    Tabelle 4

    Konstruktvalidität der I-8-Skalen für die psychologischen Variablen

     

    Validitätsmaße

    Dringlichkeit

    Absicht

    Ausdauer

    Risiko-bereitschaft

    UPPS¹

    Dringlichkeit

    .70**

    -

    -

    -

     

    Absicht

    -.19**

    .71**

    -

    -

     

    Ausdauer

    -.21**

    .48**

    .76**

    -

     

    Risikobereitschaft

    .22**

    -.03

    .12**

    .66**

    Big Five

    Neurozitismus

    .20**

    -.23**

    -.19**

    -.08**

     

    Extraversion

    .09**

    .01

    .14**

    -.30**

     

    Offenheit

    .05

    .14**

    .15**

    .21**

     

    Verträglichkeit

    -.10**

    .07*

    .11**

    -.07*

     

    Gewissenhaftigkeit

    -.23**

    .39**

    .51**

    -.03

    Kontrollüberzeugungen

    Internal

    -.01

    .22**

    .37**

    .23**

     

    External

    .24**

    -.17**

    -.22**

    -.06*

    Anmerkung: N = 1134; ¹= 741; Koeffizienten der konvergenten Validität sind kursiv dargestellt; * < .05; ** p < .01.

     

    Neben den Validitätskoeffizienten der I-8-Skalen für psychologische Variablen wurden auch Zusammenhänge mit sozialwissenschaftlichen Inhaltsvariablen (siehe Tabelle 5) ermittelt. Zunächst wurden die in der Literatur häufig publizierten Angaben über den Zusammenhang zwischen impulsivem und delinquentem Verhalten untersucht (vgl. Eysenck, 1977, 1998). Letzteres wurde mit der Skala zur Erfassung von vier Aspekten delinquenten Verhaltens (ALLBUS, 2000) gemessen. Alle vier Aspekte des delinquenten Verhaltens weisen positive Korrelationen mit den Skalen Dringlichkeit (.09 bis .23) und Risikobereitschaft (.12 bis .25) und negative Korrelationen mit den Skalen Absicht (-.07 bis -.25) und Ausdauer (-.14 bis -.25) auf. Im Weiteren wurde der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Aspekten der Wichtigkeit des Arbeitsplatzes (Borg & Noll, 1990) und den vier Faktoren der Impulsivität untersucht. Die Korrelationskoeffizienten zwischen Dringlichkeit und allen neun Aspekten der Wichtigkeit des Arbeitsplatzes liegen unter .10. Der Aspekt Abwechslung bei der Arbeit hängt bedeutsam mit dem Faktor Risikobereitschaft zusammen (.24). Der Zusammenhang zwischen dem Wichtigkeitsaspekt „Möglichkeiten zur selbständigen Gestaltung“ und „Einteilung der Arbeit“ und dem Faktor Risikobereitschaft ist .21, der Zusammenhang mit den Faktoren Absicht und Ausdauer beträgt jeweils .16.

    Ferner wurde die Beziehung der I-8-Skalen zu den soziodemographischen Variablen Geschlecht, Alter und allgemeinbildender Schulabschluss untersucht. Der Faktor Dringlichkeit weist einen negativen Zusammenhang mit der Variablen Alter (-.20) auf. Positive Zusammenhänge wurden zwischen der Variablen Alter und den Faktoren Absicht (.22) und Ausdauer (.14) gefunden. Der Faktor Risikobereitschaft hängt negativ mit den Variablen Geschlecht (-.13) und Alter (-.26) und positiv mit der Variablen allgemeinbildender Schulabschluss (.23) zusammen. Ein negativer Zusammenhang zeigt sich zwischen Risikobereitschaft und subjektiven physischen und psychischen Beeinträchtigungen (-.17 und -.10). Die subjektiv empfundenen psychischen Beeinträchtigungen korrelieren auch negativ mit den Faktoren Absicht (-.18) und Ausdauer (-.19) und positiv mit Dringlichkeit (.18). Ein positiver Zusammenhang besteht zwischen der aktuellen Arbeitszufriedenheit und den Faktoren Absicht (.25) und Ausdauer (.23). Die aus zahlreichen Untersuchungen zum Thema Risikobereitschaft bei Geldanlagen bekannte Beziehung zur Persönlichkeitseigenschaft Risikobereitschaft wurde mit der I-8-Skala bestätigt (Samuelson & Zeckhauser, 1988; Tversky & Kahneman, 1991). Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der Skala Risikobereitschaft und dem Risiko bei Geldanlagen (.16).

     

    Tabelle 5

    Konstruktvalidität der I-8 Skalen für die sozialwissenschaftlichen Variablen

     

     

    Validitätsmaße 

    Dringlichkeit

    Absicht

    Ausdauer

    Risiko-bereitschaft

    Selbstberichtete Delinquenz

     

    ... öffentliche Verkehrsmittel benutzt, ohne einen gültigen Fahrausweis zu besitzen.

    .23**

    -.25**

    -.25**

    .25**

    ... mit mehr als 0,5 Promille Alkohol im Blut ein Kraftfahrzeug fahren.

    .09**

    -.11**

    -.14**

    .19**

    ... in einem Kaufhaus oder Geschäft Waren mitgenommen, ohne zu bezahlen.

    .17**

    -.19**

    -.17**

    .16**

    ... falsche Angaben bei der Einkommensteuererklärung oder beim Lohnsteuerjahresausgleich gemacht, um weniger Steuern zahlen zu müssen.

    .11**

    -.07*

    -.15**

    .12**

    Wichtigkeit verschiedener Aspekte des Arbeitsplatzes

     

       

    Verdienstmöglichkeiten

    -.01

    .08**

    .09**

    .03

    Arbeitsbedingungen

    -.03

    .12**

    .14**

    .06*

    Abwechslung bei der Arbeit

    .02

    .09**

    .13**

    .24**

    Verhältnis zu Kollegen

    .02

    .11**

    .12**

    .07*

    Aufstiegschancen

    .03

    .13**

    .14**

    .15**

    Sicherheit vor Entlassung

    -.07

    .09**

    .09**

    -.11**

    Arbeitszeitregelung

    -.01

    .09**

    .09**

    -.02

    Ansehen der Tätigkeit in der Öffentlichkeit

    -.01

    .12**

    .10**

    .03

    Möglichkeiten zur selbstständigen Gestaltung und Einteilung der Arbeit

    .00

    .16**

    .16**

    .21**

    Weitere Variablen

     

    Geschlecht¹

    -.01

    -.06

    .07

    -.13**

    Alter

    -.20**

    .22**

    .14**

    -.26**

    Allgemeinbildender Schulabschluss

    .07

    .02

    .01

    .23**

    Gesundheit (Physisch)

    .03

    -.02

    -.04

    -.17**

    Gesundheit (Psychisch)

    .18**

    -.18**

    -.19**

    -.10**

    Arbeitszufriedenheit

    -.13**

    .25**

    .23**

    -.04

    Risiko der Geldanlagen

    .02

    -.02

    -.05

    .16**

               

    Anmerkung: N = 1134; ¹Frauen = 2; * p < .05, ** p < .01.

     

    Deskriptive Statistiken

    Im Tabelle 6 – Tabelle 9 sind die Referenzwerte in Form von Gruppenmittelwerten und Standardabweichungen für die I-8 wiedergegeben. Diese wurden anhand der Zufallsstichprobe (Stichprobe 3) ermittelt und erlauben dem Anwender einen Vergleich der I-8-Werte aus seiner Untersuchung mit denen relevanter Subgruppen aus einer bevölkerungsrepräsentativen Zufallsstichprobe. Es liegen sowohl die Referenzwerte für die Gesamtstichprobe als auch separate Referenzwerte für die soziodemographischen Variablen Geschlecht, Alter und Schulbildung vor. Die Altersgruppen in Tabelle 6 – Tabelle 9 wurden den Lebensphasen der bundesdeutschen Gesellschaft angepasst. Die Zeit von 18 bis 35 Jahren ist die der beruflichen Ausbildung und Familiengründung. Die Zeit der beruflichen Festigung, Karriere, Betreuung von heranwachsenden Kindern und Pflege von älteren Angehörigen fällt in die Zeit zwischen 36 und 65  Jahren. Die dritte Lebensphase beginnt im Alter von 65 Jahren, wenn die berufliche Tätigkeit in den meisten Fällen abgeschlossen ist. Die Aufteilung der Bildungsstufen wurde nach der Dauer der schulischen Allgemeinbildung vorgenommen. Dabei gilt die Dauer der schulischen Bildung bis einschließlich 9 Jahren als geringes Bildungsniveau. Bei einer Schuldauer von 10 oder 11 Jahren handelt es sich um ein mittleres Bildungsniveau und bei mehr als 11 Jahren um ein hohes Bildungsniveau.

     

    Tabelle 6

    Referenzwerte I-8: Dringlichkeit

    Geschlecht

    Bildung

    Altersgruppen

    Gesamt (Alter)

     

     

    18 - 35

    36 - 65

    > 65

    M

    SD

     

     

    M

    SD

    M

    SD

    M

    SD

     

     

    Männlich

    gering

    2.88

    1.18

    2.62

    1.09

    2.14

    1.03

    2.41

    1.10

     

    mittel

    2.45

    .93

    2.63

    .96

    2.40

    1.09

    2.53

    .99

     

    hoch

    2.79

    .98

    2.58

    1.06

    2.50

    .92

    2.63

    1.01

     

    Gesamt

    2.71

    1.03

    2.61

    1.03

    2.27

    1.03

    2.51

    1.04

    Weiblich

    gering

    2.89

    1.16

    2.60

    1.09

    2.15

    .97

    2.39

    1.06

     

    mittel

    2.84

    1.06

    2.56

    1.04

    2.07

    1.09

    2.55

    1.08

     

    hoch

    2.74

    .97

    2.45

    .98

    2.32

    .96

    2.54

    .98

     

    Gesamt

    2.81

    1.03

    2.54

    1.04

    2.15

    .99

    2.50

    1.05

                       

    Gesamt (Geschlecht)

    gering

    2.89

    1.16

    2.61

    1.08

    2.15

    1.00

    2.40

    1.08

     

    mittel

    2.72

    1.03

    2.58

    1.01

    2.24

    1.09

    2.55

    1.05

     

    hoch

    2.76

    .97

    2.51

    1.02

    2.42

    .93

    2.58

    .99

     

    Gesamt

    2.77

    1.03

    2.57

    1.03

    2.21

    1.01

    2.50

    1.05

    Anmerkung: N = 1134


     

    Tabelle 7

    Referenzwerte I-8: Absicht

    Geschlecht

    Bildung

    Altersgruppen

    Gesamt (Alter)

     

     

    18 - 35

    36 - 65

    > 65

    M

    SD

     

     

    M

    SD

    M

    SD

    M

    SD

     

     

    Männlich

    gering

    3.29

    1.01

    3.81

    .86

    4.04

    .85

    3.86

    .90

     

    mittel

    3.64

    .71

    3.83

    .91

    4.16

    .82

    3.89

    .87

     

    hoch

    3.72

    .97

    4.02

    .73

    4.13

    .79

    3.96

    .83

     

    Gesamt

    3.58

    .92

    3.88

    .85

    4.09

    .83

    3.90

    .87

    Weiblich

    gering

    3.29

    1.02

    3.67

    .88

    4.03

    .82

    3.82

    .89

     

    mittel

    3.57

    .88

    3.72

    .81

    4.04

    .92

    3.73

    .86

     

    hoch

    3.50

    .87

    4.03

    .91

    4.19

    .73

    3.85

    .91

     

    Gesamt

    3.51

    .89

    3.78

    .86

    4.05

    .83

    3.79

    .88

                       

    Gesamt (Geschlecht)

    gering

    3.29

    1.00

    3.74

    .87

    4.03

    .83

    3.84

    .90

     

    mittel

    3.59

    .83

    3.76

    .85

    4.10

    .86

    3.79

    .86

     

    hoch

    3.59

    .91

    4.03

    .83

    4.16

    .76

    3.90

    .87

     

    Gesamt

    3.53

    .90

    3.82

    .86

    4.07

    .83

    3.84

    .88

      Anmerkung: N = 1134

     

    Tabelle 8

    Referenzwerte I-8: Ausdauer

    Geschlecht

    Bildung

    Altersgruppen

    Gesamt (Alter)

     

     

    18 - 35

    36 - 65

    > 65

    M

    SD

     

     

    M

    SD

    M

    SD

    M

    SD

     

     

    Männlich

    gering

    3.92

    .74

    4.03

    .76

    4.27

    .69

    4.14

    .73

     

    mittel

    3.82

    .84

    4.13

    .81

    4.13

    .88

    4.08

    .84

     

    hoch

    4.14

    .76

    4.06

    .73

    4.22

    .81

    4.12

    .75

     

    Gesamt

    3.98

    .79

    4.08

    .77

    4.23

    .76

    4.11

    .77

    Weiblich

    gering

    3.58

    .95

    4.16

    .80

    4.31

    .71

    4.18

    .79

     

    mittel

    4.02

    .81

    4.24

    .63

    4.40

    .63

    4.21

    .69

     

    hoch

    4.09

    .70

    4.35

    .62

    4.36

    .74

    4.26

    .68

     

    Gesamt

    3.99

    .80

    4.25

    .68

    4.34

    .69

    4.21

    .72

                       

    Gesamt (Geschlecht)

    gering

    3.78

    .84

    4.10

    .78

    4.29

    .70

    4.16

    .76

     

    mittel

    3.96

    .82

    4.20

    .70

    4.26

    .77

    4.16

    .75

     

    hoch

    4.11

    .72

    4.21

    .69

    4.27

    .78

    4.19

    .71

     

    Gesamt

    3.99

    .79

    4.17

    .72

    4.28

    .73

    4.17

    .75

      Anmerkung: N = 1134


     

    Tabelle 9

    Referenzwerte I-8: Risikobereitschaft

    Geschlecht

    Bildung

    Altersgruppen

    Gesamt (Alter)

     

     

    18 - 35

    36 - 65

    > 65

    M

    SD

     

     

    M

    SD

    M

    SD

    M

    SD

     

     

    Männlich

    gering

    3.50

    1.08

    2.62

    1.05

    2.57

    1.08

    2.71

    1.11

     

    mittel

    3.41

    .98

    3.12

    1.04

    2.86

    1.00

    3.10

    1.03

     

    hoch

    3.76

    .94

    3.38

    .99

    3.08

    .93

    3.42

    .98

     

    Gesamt

    3.58

    .99

    3.03

    1.07

    2.73

    1.05

    3.03

    1.09

    Weiblich

    gering

    3.39

    .76

    2.67

    1.11

    2.15

    .95

    2.46

    1.07

     

    mittel

    3.03

    1.05

    2.82

    .99

    2.63

    1.08

    2.85

    1.02

     

    hoch

    3.25

    .78

    2.89

    1.04

    2.73

    1.00

    3.00

    .96

     

    Gesamt

    3.16

    .92

    2.80

    1.04

    2.33

    1.01

    2.75

    1.05

                       

    Gesamt (Geschlecht)

    gering

    3.46

    .95

    2.65

    1.08

    2.35

    1.03

    2.58

    1.09

     

    mittel

    3.14

    1.04

    2.93

    1.02

    2.75

    1.04

    2.94

    1.03

     

    hoch

    3.45

    .88

    3.12

    1.04

    2.93

    .97

    3.20

    .99

     

    Gesamt

    3.33

    .97

    2.90

    1.06

    2.53

    1.05

    2.87

    1.07

      Anmerkung: N = 1134


     

    Prof. Dr. Constanze Beierlein, Hochschule Hamm-Lippstadt, E-Mail: constanze.beierlein@hshl.de