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Persönlichkeits-Adjektiv Skalen PASK5

  • Author: Brandstätter, H.
  • In ZIS since: 2009
  • DOI: https://doi.org/10.6102/zis19
  • Abstract: The Personality Adjective Scales (PASK5) depict experiences and behaviours that are recorded in a different way and with greater time expenditure using the 16PF (Cattell, 1957; Schneewind & Graf, ... more1998) or the five global factors of the NEO-PI-R (Costa & McCrae, 1992; Ostendorf & Angleitner, 2004). The PASK5 should be particularly useful if the consideration of individual differences appears important in social, economic and educational psychology research, but there is not enough time for the use of the 16PF-R, NEO-PI-R or other comprehensive personality questionnaires. less
  • Language Documentation: deutsch
  • Language Items: German
  • Number of Items: 32
  • Reliability: Cronbachs Alpha = .57 bis .87; Retest-Reliabilität = .54 bis .87; Beurteilerübereinstimmung = .34 bis .41
  • Validity: Hinweise auf die konvergente und die divergente Validität
  • Construct: Persönlichkeit
  • Catchwords: Wärme, Logisch, Stabilität, Dominanz, Soziale Kompetenz | warmth, logic, stability, dominance, social competence
  • Item(s) used in Representative Survey: ja
  • Status of Development: validiert, normiert
    • Instruktion

      Auf dieser Seite finden Sie eine Liste von Persönlichkeitseigenschaften. Beschreiben Sie sich bitte selbst anhand dieser Liste, indem Sie in jeder Zeile auf der Skala ankreuzen (x), in welchem Ausmaß eher die linke oder eher die rechte Eigenschaft auf Sie zutrifft. Je weiter die angekreuzte Zahl links von der Skalenmitte liegt, desto mehr trifft die linke Eigenschaft zu, und je weiter die angekreuzte Zahl rechts von der Skalenmitte liegt, desto mehr trifft die rechte Eigenschaft zu. Auch wenn Sie mitunter sagen möchten, dass je nach Umständen beide Eigenschaften zutreffen oder dass die Eigenschaften keine Gegensätze darstellen, sollten Sie in jeder Zeile nur einen Wert zwischen 1 und 9 ankreuzen.

       

      Items

      Nr.

      Form A

       

      Primär-dimension

      1

      sachbezogen

      kontaktfreudig

      A

      2

      langsam im Denken      

      schnell im Denken

      B

      3

      leicht zu beunruhigen  

      seelisch stabil

      C

      4

      anpassungsbereit       

      eigenwillig

      E

      5

      ruhig                  

      lebhaft

      F

      6

      sorglos                

      gewissenhaft

      G

      7

      schüchtern             

      draufgängerisch

      H

      8

      dickfellig             

      feinfühlig

      I

      9

      gutgläubig             

      misstrauisch

      L

      10

      realistisch            

      träumerisch

      M

      11

      gerade heraus          

      diplomatisch

      N

      12

      mit mir zufrieden      

      an mir zweifelnd

      O

      13

      am Gewohnten festhaltend

      für Veränderungen aufgeschlossen

      Q1

      14

      anlehnungsbedürftig    

      eigenständig

      Q2

      15

      unbeherrscht           

      diszipliniert

      Q3

      16

      ausgeglichen           

      reizbar

      Q4

      17

      angespannt             

      gelassen

      Q4


       

      Nr.

      Form B

       

      Primär-dimension

      18

      experimentierfreudig       

      an Bewährtem orientiert

      Q1

      19

      geübt im Nachdenken        

      ungeübt im Nachdenken

      B

      20

      zartbesaitet               

      derb

      I

      21

      ängstlich-besorgt          

      unbeschwert

      O

      22

      phantasievoll              

      nüchtern

      M

      23

      auf Selbstbehauptung bedacht

      zur Unterordnung bereit

      E

      24

      an Menschen interessiert   

      an Dingen interessiert

      A

      25

      prinzipientreu             

      leichtlebig

      G

      26

      kritisch                   

      nachsichtig

      L

      27

      gerne unabhängig           

      gerne mit anderen

      Q2

      28

      überlegt                   

      unbefangen

      N

      29

      selbstbeherrscht           

      wechselhaft

      Q3

      30

      selbstsicher               

      scheu

      H

      31

      seelisch widerstandsfähig  

      seelisch wenig belastbar

      C

      32

      erlebnishungrig            

      stillebedürftig

      F

       

      Anmerkungen: Kürzel für 16 Primärdimensionen in Anlehnung an Cattel, die jeweils durch ein Item einer Form A und Form B erfasst werden. Vor der Aufsummierung der jeweils zwei Items einer Primärdimension müssen die Itemantworten zu Form B umgepolt werden, da sie entgegengesetzt zu Form A gepolt wurden.

      -       A  Wärme

      -       B  Logisches Schlussfolgern

      -       C  Emotionale Stabilität

      -       E  Dominanz

      -       F  Lebhaftigkeit

      -       G  Regelbewusstsein

      -       H  Soziale Kompetenz

      -       I  Empfindsamkeit

      -       L  Wachsamkeit

      -       M  Abgehobenheit

      -       N  Privatheit

      -       O Besorgtheit

      -       Q1 Offenheit für Veränderungen

      -       Q2 Selbstgenügsamkeit

      -       Q3 Perfektionismus

      -       Q4 Anspannung


       

      Antwortvorgaben

      9-stufiges Antwortformat mit den Benennungen 1 fortlaufend bis 9 jeweils zwischen den Adjektivpaaren. Beispiel: sachbezogen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 kontaktfreudig.

       

      Auswertungshinweise

      Die Werte für die jeweils beiden Items einer Primärdimension werden nach Umpolung der Items der Form B summiert und anhand einer Normtabelle in Standardwerte (Tabelle 1) transformiert. Einfacher zu ermitteln sind die Rohwerte und Standardwerte für die 16 Primärskalen mit einem SPSS Programm (vgl. Anhang C des Manuals). Im Abschnitt "Hinweise für die Anwendungspraxis" des Manuals werden die Auswertungsschritte noch genauer beschrieben. Erläuterungen zu den Globaldimensionen finden sich in Anhang G. Die im Manual mitgeteilten Regeln zur Berechnung von Standardwerten auf Zehner Skalen (STEN) und T Skalen erfordern bei Verfügbarkeit von SPSS kein Ablesen von Normwerten.

       

      Tabelle 1

      Primärskalenrohwerte (RW; Summe von je zwei Itemantworten), deren Standardwerte (SW) sowie STEN Werte (0 - 10) für die PASK5 Primärdimensionen (Eichstichprobe; N = 1032)

       

      RW

      SW

      0

      1

      2

      3

      4

      5

      6

      7

      8

      9

      10

      11

      A

      5

      2

      2

      3-4

      5

      6-7

      8-9

      10-11

      12

      13-14

      15-16

      17

      18

       

      B

      12

      5

      2-5

      6

      7-8

      9

      10-11

      12

      13-14

      15

      16-17

      18

       

       

      C

      12

      6

      2-3

      4

      5-6

      7-8

      9-10

      11

      12-13

      14-15

      16-17

      18

       

       

      E

      16

      10

      2

      3-4

      5

      6-7

      8

      9

      10-11

      12

      13-14

      15

      16-17

      18

      F

      8

      4

       

      2

      3-4

      5-6

      7-8

      9

      10-11

      12-13

      14-15

      16

      17-18

       

      G

      6

      1

      2-5

      6-7

      8

      9-10

      11

      12-13

      14

      15

      16-17

      18

       

       

      H

      10

      4

      2-4

      5-6

      7

      8

      9-10

      11

      12

      13-14

      15

      16

      17-18

       

      I

      8

      3

      2-4

      5

      6-7

      8

      9

      10-11

      12

      13-14

      15

      16

      17-18

       

      L

      13

      7

      2-3

      4

      5-6

      7

      8-9

      10

      11-12

      13

      14-15

      16

      17-18

       

      M

      7

      4

      2

      3

      4

      5-6

      7

      8-9

      10

      11

      12-13

      14

      15-16

      17-18

      N

      7

      4

      2

      3

      4

      5-6

      7

      8-9

      10

      11-12

      13

      14-15

      16

      17-18

      O

      9

      5

       

      2

      3

      4-5

      6

      7-8

      9

      10-11

      12

      13

      14-15

      16-18

      Q1

      14

      8

       

      2

      3

      4-5

      6-7

      8-9

      10-11

      12-13

      14-15

      16

      17-18

       

      Q2

      10

      5

      2

      3

      4-5

      6

      7-8

      9-10

      11-12

      13

      14-15

      16-17

      18

       

      Q3

      8

      2

      2-5

      6

      7-8

      9

      10-11

      12

      13

      14-15

      16

      17-18

       

       

      Q4

      5

      3

       

      2

      3

      4-5

      4

      7-8

      9

      10-11

      12

      13-14

      15

      16-18

      Anmerkungen. A  Wärme, B  Logisches Schlussfolgern, C  Emotionale Stabilität, E  Dominanz, F  Lebhaftigkeit, G  Regelbewusstsein, H  Soziale Kompetenz, I  Empfindsamkeit, L  Wachsamkeit, M  Abgehobenheit, N  Privatheit, O  Besorgtheit, Q1 Offenheit für Veränderungen, Q2 Selbstgenügsamkeit, Q3 Perfektionismus, Q4 Anspannung


       

    Die Persönlichkeits-Adjektiv Skalen (PASK5), ursprünglich unter dem Namen 16PA konzipiert (Brandstätter, 1988), sollen jene Erlebnis- und Verhaltensweisen abbilden, die auf andere Weise und mit größerem Zeitaufwand mit dem 16PF (Cattell, 1957; Cattell, Eber & Tatsuoka, 1970; Schneewind, Schröder & Cattell, 1983; Schneewind & Graf, 1998) oder den fünf Globalfaktoren des NEO-PI-R (Costa & McCrae, 1992; Ostendorf & Angleitner, 2004) erfasst werden. Im Text wird die Bezeichnung 16PA verwendet, wenn es sich um die ursprüngliche Fassung der Persönlichkeits-Adjektiv Skalen handelt, die sich auf die theoretischen Konstrukte des 16PF beziehen. Die im Jahr 2001 leicht modifizierte und seither vor allem zur Schätzung der 16PF-R und NEO-PI-R5 verwendete Fassung heißt PASK5. Die PASK5 (Persönlichkeits-Adjektiv-Skalen) sollten insbesondere dann verwendbar sein, wenn in der sozial-, wirtschafts- und bildungspsychologischen Forschung die Berücksichtigung individueller Unterschiede wichtig erscheint, aber nicht genügend Zeit für den Einsatz des 16PF-R, NEO-PI-R oder anderer umfangreicher Persönlichkeitsfragebogen zur Verfügung steht. Auch wenn es sich nicht um ein differentialpsychologisches Forschungsprojekt, sondern um die Prüfung allgemeinpsychologischer Hypothesen handelt, ist die Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen sinnvoll: Die Ergebnisse einer Serie von Experimenten oder Umfragen zu einem bestimmten Thema werden besser vergleichbar und eventuelle Widersprüche als Folge unterschiedlicher Zusammensetzung der Stichproben aufklärbar, wenn routinemäßig nicht nur demografische Daten (Alter, Geschlecht, Bildung), sondern auch Standardmesswerte grundlegender Persönlichkeitseigenschaften berichtet werden.

    Persönlichkeitspsychologische Studien beziehen sich zunehmend häufiger auf das System der Big Five (Costa & McCrae, 1992; Ostendorf & Angleitner, 2004) als auf die Konstrukte von Cattell’s 16PF, wie eine Abfrage über Web of Science eindeutig zeigt. Es sollte aber nicht übersehen werden, dass R. B. Cattell in vielen und vielfältigen theoretischen und empirischen Studien die theoretische und methodische Basis für das Modell der Big Five geschaffen hat (H. E. P. Cattell, 1993; John, 1990; Norman, 1963; zur Geschichte der Big Five vgl. Goldberg, 1993). Außerdem ist nicht zu verkennen, dass die jeweils fünf Globaldimensionen der beiden Systeme (16PF-R und NEO-PI-R) einander als theoretische Konstrukte und als Messverfahren sehr ähnlich sind. Folglich lassen sich diese, wie im PASK5 Manual näher erläutert, mit etwa gleicher Genauigkeit als Summe optimal gewichteter PASK5 Items rekonstruieren. Rekonstruktion, Vorhersage oder Schätzung der 16PF-R  oder NEO-PI-R Globalfaktoren mittels der PASK5 Items werden hier als Synonyme verwendet.

    Es war bei der Konzeption der 16PA Skalen (Brandstätter, 1988) nicht beabsichtigt, ein Kurzverfahren anzubieten, das die traditionellen Persönlichkeitsinventare in der Individualdiagnostik ersetzen könnte. Die seither durchgeführten Studien zeigen jedoch, nach Burisch (1984) nicht wirklich überraschend, eine so starke Übereinstimmung zwischen PASK5 und 16PF-R bzw. NEO-PI-R Skalen sowie eine so deutliche Invarianz der Faktorenstruktur der PASK5 gegenüber wechselnden Testzwecken, dass es auch in der Individualdiagnostik (z. B. für Bildungs-, Berufs- oder Partnerschaftsberatung, Auswahl von Studien- oder Stellenbewerbern) primär eine Frage der verfügbaren Zeit ist, welches Verfahren eingesetzt wird. Als Vorzüge der PASK5 können jedenfalls neben der Zeitersparnis die situationsspezifischen Normen (Forschung, Beratung, Bewerbung) und die individuellen Konsistenzkoeffizienten (Korrelation der Antwortprofile von zwei Teilformen A und B der PASK5) gelten, die eine personenspezifische Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit der Daten ermöglichen.

    In jedem Fall eignen sich die PASK5, ob zusammen mit traditionellen Persönlichkeitsinventaren oder allein verwendet, sehr gut als Verständigungsbasis im Gespräch des Diagnostikers mit den Probanden und für den Vergleich von Selbstbeurteilungen mit den Beurteilungen durch andere (z. B. Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter/innen). Solche Vergleiche können eine wirksame Maßnahme der Personalentwicklung und der Gestaltung sozialer Beziehungen in Arbeitsgruppen sein. Auch in der Partnerberatung ist es oft sinnvoll zu klären, wie man sich selbst und den Partner sieht und wie man vom Partner gesehen wird.

    Im allgemeinen können Menschen ein treffendes Bild von der eigenen Persönlichkeit aus den Erfahrungen mit sich selbst in den verschiedensten Lebenssituationen und aus den Reaktionen ihrer Interaktionspartner auf ihr Verhalten gewinnen und dies auch mitteilen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Mitteilung immer ein Kompromiss zwischen privatem Eindruck und Opportunität der Aussage ist. Daraus folgt, dass die Interpretation der mit dem hier dokumentierten Instrument erfassten Selbstbeurteilungen, wie auch die Interpretation der Antworten zu anderen Persönlichkeitsfragebogen, von der Erhebungssituation (anonyme Forschungssituation, Beratungssituation, Bewerbungssituation von Studierenden oder Stellensuchenden) abhängig und auf kontextspezifische Vergleichsnormen und Validitätsstudien angewiesen ist.

     

    Globaldimensionen

    Die fünf durch die PASK5 operationalisierten Globaldimensionen gemeinsam mit den sie am besten charakterisierenden PASK5 Eigenschaftspaaren.

    1.     Selbstkontrolle: Menschen mit ausgeprägter Selbstkontrolle lassen sich nicht gehen. Sie sind regelbewusst und haben einen Hang zum Perfektionismus. Gesellschaftliche Konventionen sind ihnen wichtig. Ihre Pflichten nehmen sie genau, ihre Arbeitsweise ist planvoll und systematisch. Menschen mit geringer Selbstkontrolle folgen ihren inneren Impulsen, machen sich nicht viel aus Regeln, durch die sie sich eingeschränkt fühlen. Sich gründlich vorzubereiten und etwas von langer Hand zu planen, ist nicht ihre Sache. Sie können durch unkonventionelle Ideen und Handlungsweisen überraschen.

    -       sorglos - gewissenhaft

    -       leichtlebig - prinzipientreu

    -       unbeherrscht - diszipliniert

    -       wechselhaft – selbstbeherrscht

    2.     Ängstlichkeit: Ängstliche (emotional instabile) Menschen sind leicht verstimmt und verletzlich. Sie sind von Selbstzweifeln und Stimmungsschwankungen geplagt. Herausforderungen empfinden sie oft als Bedrohung. Sie tendieren dazu, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen. Emotional stabile Menschen lassen sich nicht leicht aus der Fassung bringen. Sie sind gelassen, mit sich zufrieden, wirken im Umgang mit anderen sicher und unbeschwert. Mit Stress kommen sie ganz gut zurecht. Sie sind seelisch belastbar, mitunter geneigt, die Schwierigkeiten von Aufgaben zu unterschätzen.

    -       seelisch stabil - leicht zu beunruhigen

    -       seelisch widerstandsfähig - seelisch wenig belastbar

    -       ausgeglichen - reizbar

    -       gelassen – angespannt

    3.     Unabhängigkeit: Unabhängige Menschen gehen ihren Weg mit eigenen Ideen. Sie können und wollen sich selbst behaupten, wirken mitunter auch dominant und beanspruchen gerne die Führung. Sie weichen Konflikten nicht aus. Soziale Rücksichtnahme ist nicht ihre Stärke. Niedrige Werte auf dieser Dimension kennzeichnen Menschen, die Konflikten aus dem Wege gehen. In ihrem Streben nach Harmonie sind sie bereit sich anzupassen und anderen die Führung zu überlassen. Einflussversuchen setzen sie keinen großen Widerstand entgegen.

    -       anpassungsbereit - eigenwillig

    -       zur Unterordnung bereit - auf Selbstbehauptung bedacht

    -       anlehnungsbedürftig - eigenständig

    -       gerne mit anderen - gerne unabhängig

    4.     Unnachgiebigkeit: Menschen mit hohen Werten in Unnachgiebigkeit sind eher unsensibel, nüchtern und realistisch. Es geht ihnen nicht so leicht etwas "unter die Haut". Man könnte sagen, sie sind eher dickfellig und wenig beeindruckbar. Es besteht ein gewisser Mangel an Einfühlungsbereitschaft, Einfühlungsfähigkeit und Flexibilität. Menschen mit niedrigen Werten in Unnachgiebigkeit sind feinfühlig und zartbesaitet, sie sind offen für Ideen, schätzen Phantasie und eine mehr künstlerische Betrachtung der Welt. Weniger Interesse haben sie für handfeste und nüchterne Fakten. Es haftet ihnen etwas Träumerisches an.

    -       feinfühlig - dickfellig

    -       zartbesaitet - derb

    -       träumerisch - realistisch

    -       phantasievoll – nüchtern

    5.     Extraversion: Extravertierte suchen und finden leicht Kontakt. Sie gehen aus sich heraus, sind mitteilsam und gesellig, zugleich auch an den Gefühlen und Bedürfnissen anderer interessiert. Wenn "etwas los ist", sind sie in ihrem Element. Im Mittelpunkt zu stehen, macht ihnen Freude. Introvertierte ziehen sich immer wieder gerne zurück, um allein zu sein. Sie sind nicht so leicht zugänglich, wirken reserviert und zurückhaltend. In einer lauten und turbulenten Umgebung fühlen sie sich nicht lange wohl. Es liegt ihnen nicht, die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu ziehen.

    -       Sachbezogen - kontaktfreudig

    -       an Dingen interessiert - an Menschen interessiert

    -       ruhig - lebhaft

    -       stillebedürftig - erlebnishungrig


     

    Primärdimensionen

    Die Primärdimensionen nach Cattell sind in Tabelle 2 dargestellt.

     

    Tabelle 2

    Primärdimensionen

    Primär-dimension

    Beschreibung

    A

     Wärme: Legt Wert auf gute und freundschaftliche soziale Beziehungen

    B

     Logisches Schlussfolgern: Einschätzung der eigenen Denkfähigkeit

    C

     Emotionale Stabilität: Lässt sich nicht leicht beunruhigen

    E

     Dominanz: Ist darauf bedacht und dazu in der Lage, andere zu beeinflussen

    F

     Lebhaftigkeit: Äußert sich spontan und lebhaft

    G

     Regelbewusstsein: Hält sich an Vorschriften und/oder Forderungen des eigenen Gewissens

    H

     Soziale Kompetenz: Fühlt sich in sozialen Situationen sicher

    I

      Empfindsamkeit: Bleibt im Denken und Handeln für Empfindungen und Gefühle aufgeschlossen

    L

     Wachsamkeit: Ist bezüglich der Ziele und Absichten anderer Menschen auf der Hut

    M

     Abgehobenheit: Gibt der Phantasie Spielraum

    N

     Privatheit: Ist in der Mitteilung persönlicher Gedanken und Gefühle zurückhaltend

    O

     Besorgtheit: Neigt zur Selbstkritik und zu  Selbstzweifeln

    Q1

     Offenheit für Veränderungen: Ist an neuen Situationen und neuen Erfahrungen interessiert

    Q2

     Selbstgenügsamkeit: Ist im Denken und Handeln relativ unabhängig von anderen

    Q3

     Perfektionismus: Achtet auf Ordnung und Selbstdisziplin

    Q4

     Anspannung: Ist leicht gereizt und frustriert

     

    Itemkonstruktion und Itemselektion

    Eigenschaftspolaritäten:

    Die Items der Persönlichkeits-Adjektiv Skalen (in der ursprünglichen Version von 16PA und der revidierten Fassung als PASK5) sollten jeweils möglichst treffend jene Erlebnis- und Verhaltensweisen kennzeichnen, die in den entsprechenden Primärfaktoren des 16PF (Schneewind, Schröder & Cattell, 1983) erfasst werden. Im Zweifelsfalle wurden von mehreren Möglichkeiten, mit Adjektiven eine bestimmte 16PF Primärdimension abzubilden, jene bevorzugt, die sich von der psychologischen Bedeutung der übrigen Faktoren am klarsten abhoben. Um die verschiedenen Facetten einer 16PF Primärdimension besser zu repräsentieren und allzu starke Wertungen zu vermeiden, wurde nicht immer der direkte begriffliche Gegenpol eines Adjektivs gewählt, auch wenn dies beim Ausfüllen des Fragebogens manchen als logisch nicht ganz schlüssig erscheinen mag.

    Zwei Teilformen der PASK5:

    Um die durch den 16PF bzw. 16PF-R operationalisierten Primärdimensionen mit höherer Zuverlässigkeit zu erfassen, wurden zwei psychologisch möglichst äquivalente, sprachlich jedoch nicht zu eng auf Synonyme beschränkte Adjektivlisten (Form A und Form B) konstruiert. Die Reihenfolge und Polung der Items der Form A entspricht der Reihenfolge der 16PF Primärdimensionen. Die Items der Form B sind in Gegenrichtung gepolt und werden in einer nach Zufall variierten Reihenfolge dargeboten. Um eine höhere Konsistenz zwischen den beiden Formen zu erreichen, wurden in den PASK5 zwei Items der Form B geändert: Das Item "warmherzig vs. kühl" wurde durch "an Menschen interessiert vs. an Dingen interessiert" (-A) ersetzt und das Item "kultiviert vs. natürlich" durch "überlegt vs. unbefangen" (-N). Die Buchstaben in Klammern kennzeichnen die Cattell’schen Primärfaktoren, das Minuszeichen weist auf die gegenläufige Polung hin. Außerdem wurden die PASK5 nicht mehr auf die Skalen des 16PF, sondern auf die des 16PF-R (Schneewind & Graf, 1998) abgestimmt, die sich an der fünften Edition der englischen Version (Russell & Karol, 1994) orientieren.

     

    Globalfaktoren von 16PF-R und NEO-PI-R:

    Die fünf Globalfaktoren des 16PF-R (Selbstkontrolle, Ängstlichkeit, Unabhängigkeit, Unnachgiebigkeit und Extraversion) werden als optimal gewichtete Summe der Antworten auf die 32 PASK5 Items berechnet. Die Gewichte (Tabelle 3 & Tabelle 4) stammen aus multiplen Regressionsanalysen der Daten einer Stichprobe aus der Studienwahlberatung 2001 (N = 874), in welche die 16PF-R Globalfaktoren als abhängige und die 32 PASK5 Items jeweils als unabhängige Variablen einbezogen wurden. Mit multiplen Regressionsanalysen der Daten einer weiteren Stichprobe (N = 477 FH-Studienbewerber 2005) wurden analog Gewichte (Tabelle 3 & Tabelle 4) für die Schätzung der NEO-PI-R Globalfaktoren auf der Basis der 32 PASK5 Items ermittelt.


     

    Tabelle 3

    Schätzung (T-Werte) der a) 16PF-R Globaldimensionen Selbstkontrolle (SE), Ängstlichkeit (ÄN), Unabhängigkeit (UA), Unnachgiebigkeit (UN) und Extraversion (EV) sowie der b) NEO-PI-R Globaldimensionen Gewissenhaftigkeit (GE), Neurotizismus (NE), Verträglichkeit (VE), Offenheit (OF) und Extraversion (EV) auf der Basis der Antworten zu den 32 PA Items (A - Q4) aus einer Stichprobe a) Studienwahlberatung 2001 (N = 874) und b) FH-Studienbewerber 2005 (N = 477) für Form A

     

    a) N = 874

    b) N = 477

     

    SE

    ÄN

    UA

    UN

    EV

    GE

    NE

    VE

    OF

    EV

    Kon

    53.3

    61.1

    47.3

    18.1

    50.9

    38.7

    4.2

    57.6

    53.1

    35.4

    A

    .37

    .15

    -1.40

    .32

    1.38

    -.31

    .63

    .94

    -.42

    1.44

    B

    .01

    -.33

    .74

    -.27

    -.61

    1.06

    .67

    -.40

    1.37

    .43

    C

    -.04

    -1.06

    .33

    .23

    .38

    .74

    -1.50

    .09

    .52

    -.07

    E

    -.22

    .14

    .28

    -.48

    -.33

    -.16

    -.88

    -.57

    .58

    -.56

    F

    .15

    .59

    -.02

    .35

    1.00

    .39

    .30

    -.49

    -.63

    .79

    G

    2.00

    -.21

    -.81

    -.35

    .11

    1.49

    1.84

    .05

    .22

    .39

    H

    .22

    -.06

    1.09

    .01

    .96

    -.10

    .12

    -1.66

    -.41

    2.27

    I

    .15

    .56

    -.64

    .23

    -.01

    -.05

    .35

    -.12

    .97

    -.19

    L

    .07

    .34

    .63

    -.28

    -.23

    .28

    .34

    -.83

    .65

    -.30

    M

    -.78

    -.39

    -.38

    1.97

    -.24

    -1.14

    .02

    .44

    .70

    .05

    N

    -.09

    -.41

    -.66

    -.42

    -.29

    .28

    -.14

    -.13

    -.10

    -.24

    O

    -.57

    .78

    -.14

    -.48

    -.38

    .52

    .96

    1.06

    .35

    -.28

    Q1

    -.18

    -.52

    -.29

    -.96

    .31

    .56

    .14

    -1.15

    1.22

    .15

    Q2

    .41

    -.58

    .50

    -.57

    -.18

    1.20

    -.43

    .91

    -.25

    -.40

    Q3

    1.07

    -.30

    .06

    1.20

    -.50

    .58

    .31

    .04

    -1.30

    .48

    Q4

    -.53

     1.99

     1.12

     .95

    -.22

     -.64

      1.06

    -1.08

     -.50

     -.09

    Anmerkungen. A  Wärme, B  Logisches Schlussfolgern, C  Emotionale Stabilität, E  Dominanz, F  Lebhaftigkeit, G  Regelbewusstsein, H  Soziale Kompetenz, I  Empfindsamkeit, L  Wachsamkeit, M  Abgehobenheit, N  Privatheit, O  Besorgtheit, Q1 Offenheit für Veränderungen, Q2 Selbstgenügsamkeit, Q3 Perfektionismus, Q4 Anspannung


     

    Tabelle 4

    Schätzung (T-Werte) der a) 16PF-R Globaldimensionen Selbstkontrolle (SE), Ängstlichkeit (ÄN), Unabhängigkeit (UA), Unnachgiebigkeit (UN) und Extraversion (EV) sowie der b) NEO-PI-R Globaldimensionen Gewissenhaftigkeit (GE), Neurotizismus (NE), Verträglichkeit (VE), Offenheit (OF) und Extraversion (EV) auf der Basis der Antworten zu den 32 PA Items (A - Q4) aus einer Stichprobe a) Studienwahlberatung 2001 (N = 874) und b) FH-Studienbewerber 2005 (N = 477) für Form B

     

    a) N = 874

    b) N = 477

     

    SE

    ÄN

    UA

    UN

    EV

    GE

    NE

    VE

    OF

    EV

    Kon

    53.3

    61.1

    47.3

    18.1

    50.9

    38.7

    4.2

    57.6

    53.1

    35.4

    Q4

    -1.29

    -.87

    -.15

    .01

    -.13

    -.48

    -.74

    1.16

    .26

    .05

    Q1

    .24

    -.21

    -.55

    1.86

    .42

    .40

    -.26

    -.45

    -1.44

    .10

    B

    .10

    .05

    .34

    .63

    -.59

    -.90

    -.07

    -.04

    -.76

    .85

    I

    -.10

    .21

    1.65

    .53

    -.33

    -.52

    -.74

    -.65

    1.30

    -.52

    O

    -.26

    -.63

    .86

    .45

    .24

    -.51

    -.82

    .99

    -.25

    .21

    M

    -.18

    .06

    .50

    2.02

    -.04

    .30

    -.10

    -.55

    -2.19

    -.18

    E

    .43

    -.70

    -.67

    .08

    -.42

    .06

    -.34

    1.44

    .18

    -.58

    A

    .42

    -.06

    1.29

    .35

    1.05

    -.32

    -.43

    -2.33

    -.07

    -.70

    G

    -1.94

    -.31

    -.18

    .18

    -.02

    -.77

    .05

    -.36

    .28

    .93

    L

    -.89

    -.50

    -.52

    1.44

    -.39

    .04

    -.52

    .36

    -.47

    -.86

    Q2

    -.19

    -.17

    -.14

    .96

    .90

    .14

    .13

    .90

    -.34

    1.12

    N

    -1.28

    -.09

    -.57

    .17

    .48

    -.42

    -.19

    1.04

    -.24

    .11

    Q3

    -.01

    .42

    -.26

    -.12

    .13

    -.37

    .95

    -1.00

    -.15

    .28

    H

    -1.11

    .07

    -.47

    .81

    -.98

    -1.31

    .35

    -.38

    -.10

    -.68

    C

    .53

    .75

    -.19

    -.01

    .63

    .32

    1.33

    .81

    .72

    -.48

    F

    .55

    -.08

    -.70

    -.80

    -.86

    .04

    -.23

    .09

    -.17

    -1.27

    Anmerkungen. A  Wärme, B  Logisches Schlussfolgern, C  Emotionale Stabilität, E  Dominanz, F  Lebhaftigkeit, G  Regelbewusstsein, H  Soziale Kompetenz, I  Empfindsamkeit, L  Wachsamkeit, M  Abgehobenheit, N  Privatheit, O  Besorgtheit, Q1 Offenheit für Veränderungen, Q2 Selbstgenügsamkeit, Q3 Perfektionismus, Q4 Anspannung

     

    Stichproben

    Psychometrische Kennwerte der PASK5 wurden unter Rückgriff auf Daten aus verschiedenen Stichproben ermittelt. Diese schließen Teilnehmer/innen an der Studienwahlberatung der Universität Linz, FH-Studienbewerber/innen, Bewerber/innen für den öffentlichen Dienst (gehobene und höhere Laufbahn) und Teilnehmer/innen an sozial- und wirtschaftspsychologischen Experimenten ein. Die zum Teil noch mit der ersten Fassung der Fragebogen (16PA und 16PF) erhobenen Daten wurden, wenn möglich, zur Validitätsprüfung mit der revidierten PASK5 Gewichtung erneut analysiert. Dabei wurden die Unterschiede zwischen 16PA und PASK in zwei Items der Form B als geringfügig vernachlässigt.

    Zur Eichung der Persönlichkeits-Adjektiv Skalen (16PA) wurde 1998 von einem Marktforschungsinstitut eine demografisch repräsentative Stichprobe der Bundesrepublik Deutschland (Eichstichprobe; N = 1032; Alter 15 bis 85) befragt. Für diese Daten liegen im Manual nach Altersgruppen und Geschlecht differenzierte Normen vor, die selbstverständlich nur für Anwendungssituationen gelten, die der Situation der Testeichung (anonyme Datenerhebung zu Forschungszwecken) hinreichend ähnlich sind.

     

    Variablen und Auswertungsmethode

    Zehner Skala (Standard Ten, kurz STEN) und T-Skala: Da 16PF und 16PF-R die Primär- und Globalfaktoren auf STEN Skalen abbilden, wurde diese Skalenform (M = 5.5 und SD = 2) auch für die auf PASK5 basierenden Schätzungen dieser Faktoren verwendet. In einem ersten Schritt wurden mit den Daten der Stichprobe Studienwahlberatung 2001 (N = 874) optimale Gewichte zur Schätzung der 16PF-R-Dimensionen auf die Daten der Eichstichprobe (N = 1032) angewendet. Die so gewonnenen Werte wurden linear derart transformiert, dass alle Variablen einen Mittelwert von 5.5 und eine Standardabweichung von 2.0 aufwiesen. Die endgültigen Gewichte wurden für künftige Anwendungen dadurch gefunden, dass jede der geschätzten und in STEN Werte transformierten Skalen als abhängige Variable fungierte, die auf der Basis aller PASK5 Items erneut und jetzt ohne Fehlervarianz mittels Regressionsanalyse rekonstruiert wurde. Dieses Verfahren erreicht, dass sich die Normwerte auf die repräsentative Stichprobe beziehen. So wurde auch bei den Schätzungen der NEO-PI-R Globalfaktoren verfahren. Nur wurden dabei in Übereinstimmung mit dem NEO-PI-R Manual T Skalen (M = 50, SD = 50) verwendet.

     

    Itemanalysen

    Hauptkomponentenanalysen (Varimax-Rotation) u.a. unter Einbezug der Persönlichkeits-globalfaktoren nach der ersten und neuen Fassung der PASK5 sowie dem 16PF-R belegen deren fünffaktorielle Struktur (Tabelle 5). Weitere Angaben finden sich im Manual.


     

    Tabelle 5

    Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation unter Einbezug der Globalfaktoren nach 16FP-R und NEO-PI-R, beide rekonstruiert mit den PASK5 (N = 874 Teilnehmer/innen an der Studienwahlberatung in 2001)

     

    Hauptkomponenten

     

    1

    2

    3

    4

    5

    Extraversion 16PF-R        

    .96

     

     

     

     

    Extraversion NEO-P-IR      

    .96

     

     

     

     

    Selbstkontrolle 16PF-R     

     

    .95

     

     

     

    Gewissenhaftigkeit NEO-P-IR

     

    .91

     

     

     

    Verträglichkeit NEO-P-IR   

     

     

    .92

     

     

    Unabhängigkeit 16PF-R      

     

     

    -.90

     

     

    Neurotizismus NEO-P-IR     

     

     

     

    .91

     

    Ängstlichkeit 16PF-R       

     

     

     

    .90

     

    Unnachgiebigkeit 16PF-R    

     

     

     

     

    .93

    Offenheit NEO-P-IR         

     

     

     

     

    .93

    Anmerkungen. Die Globalfaktoren des 16PF-R und des NEO-PI-R wurden mit den PASK5 für die Daten der Eichstichprobe (N = 1032) geschätzt (93 % der Varianz erklärt).

    Zu sehr ähnlichen Ergebnissen führen die Daten von Stichproben aus der Beratung und Bewerbung.

     

    Itemkennwerte

    Da es sich nicht um einen Fähigkeitstest (mit richtigen und falschen Antworten) handelt, werden anstelle der üblichen Angaben zu Schwierigkeit und Trennschärfe der Items Mittelwerte und Standardabweichungen der 32 PASK5 Items für verschiedene Stichproben berichtet (z.B. Tabelle 11 & Tabelle 12). Die Gewichte der Items für die Schätzung der Globaldimensionen von 16PF-R und NEO-PI-R auf der Basis der PASK5 Items liegen ebenfalls vor.

     

    Reliabilität

    Zur Bewertung der Reliabilität der PASK5 Selbstbeurteilungen wurden deren interne Konsistenz und zeitliche Stabilität ermittelt. Zusätzlich wurde die Beurteilerübereinstimmung bei einer Verwendung der Eigenschaftslisten zur Fremdbeurteilung berechnet.

     

    Interne Konsistenz der Primär- und Globalfaktoren:

    Aus den Daten von Teilnehmer/innen an Studienberatungstests des Jahres 2001 (N = 874) ergibt sich im Median ein Cronbachs Alpha von .57 für die jeweils 16 Items der beiden PASK5 Formen A und B. Da bei der Konstruktion der beiden Formen (konsistenzfördernde) Synonyme vermieden wurden, um besser die verschiedenen Facetten der Konstrukte zu erfassen, ist die interne Konsistenz der PASK5 Formen als hinreichend zu beurteilen.

    Ein höherer Median für Cronbachs Alpha von .77 (.59 < Cronbachs Alpha < .87) ergibt sich für die 16 Primärdimensionen, wenn anhand derselben Daten die 16PF-R Primärfaktoren zum einen mit den Items der Form A, zum andern mit den Items der Form B der PASK5 mittels Regressionsanalyse geschätzt und jeweils über die beiden Schätzungen gemittelt werden. Für die PASK5 Globalfaktoren ergibt sich ein Median für Cronbachs Alpha von .80 (.65 < Cronbachs Alpha < .86). Auch wenn die multiplen Korrelationen bisher nicht an einer neuen Stichprobe überprüft werden konnten, ist wegen des großen Stichprobenumfangs (N = 874) keine bedeutsame zufallsbedingte Überschätzung der Koeffizienten zu befürchten. Weitere Angaben finden sich im Manual.

     

    Retest Reliabilität und Stabilität:

    Nach den Daten von 113 Teilnehmer/innen an Studienberatungstests beträgt der Median der Retest Reliabilität für die 16PA Primärskalen nach drei Monaten .72, der für die Globalskalen .73. Brandstätter (1988, S. 380) berichtet für eine Stichprobe von 34 Ehepaaren, die an einer Studie mit dem Zeitstichproben-Tagebuch teilgenommen haben und beide Fragebogen (16PA und 16PF) mit einem Zeitabstand von einem Monat zweimal ausgefüllt haben, .78 und .85 als Mediane der Retest Koeffizienten von jeweils fünf 16PA bzw. 16PF Globalfaktoren. Der Median der Retest Reliabilität der 16PA Primärdimensionen beträgt nach dieser Stichprobe .71 (.54 < Retest Reliabilität < .87). Schneewind und Graf (1998, S.15) berichten für die 16PF-R Primärdimensionen einen Median der Retest Reliabilität von .83. Für die amerikanische fünfte Version des 16PF wird die Retest Reliabilität der Primärdimensionen nach zwei Monaten mit .67 angegeben (Schneewind & Graf, 1998, S. 15). PASK5 und 16PF-R Skalen erzielen also ähnliche Retest Reliabilitäten.

    Die Stabilitätskoeffizienten betragen nach den Daten von 1340 Teilnehmer/innen der Studienwahlberatung der Universität Linz nach durchschnittlich 4½ Jahren .48 für die Primärdimensionen und .51 für die Globaldimensionen. Für diese Befragten wurden ein bis sieben Jahre nach Studienbeginn Studienerfolgsdaten und erneut 16PA Daten erhoben. Die Stabilitätskoeffizienten werden mit zunehmender Zeitdistanz (von einem bis zu sieben Jahren) nur wenig niedriger. Vergleichbare Stabilitätsdaten liegen für den 16PF-R nicht vor (vgl. Schneewind & Graf, 1998, S. 17).

     

    Beurteilerübereinstimmung:

    Die Übereinstimmung zwischen je zwei Mitschüler/innen als Fremdbeurteilern beträgt .41 (Median der fünf 16PA Globaldimensionen; N = 243; Brandstätter, Filipp & Drescher, 1992, S. 59). Der Median der Übereinstimmung für die fünf PASK5 Globaldimensionen zwischen je zwei Fremdbeurteilern von Schuldirektoren (N = 160 Lehrer/innen, Schulinspektoren und Mitarbeiter/innen der Schulverwaltung) beträgt .34 (Brandstätter & Riedl, 2006). Die Höhe der Übereinstimmung entspricht den in der Literatur berichteten Werten (vgl. z. B. Conway & Huffcutt, 1997).


     

    Validität

    Korrelation der PASK5 mit den entsprechenden 16PF-R Skalen:

    Nur wenn die PASK5 eine hinreichend genaue Rekonstruktion der 16PF-R Skalen ermöglichen, erfüllen sie ihren vorrangigen Verwendungszweck: den Einsatz in Experimenten und Umfragen, bei denen der 16PF-R oder ähnliche Persönlichkeitsinventare zu viel Zeit in Anspruch nehmen würden. In einem ersten Schritt wurden deshalb die Daten der Primärdimensionen des 16PF bzw. des 16PF-R als Validitätskriterien verwendet. Erwartet wurde, dass sie zufriedenstellend mit den entsprechenden 16PA bzw. PASK5 Werten korrelieren.

    Nach den ersten Fassungen der beiden Fragebogen (16PA und 16PF; Brandstätter, 1988, S. 376) korrelieren die Primärfaktoren im Median mit .40 und vergleichbar (Tabelle 6) im Median mit .41 nach den revidierten Fassungen.

     

    Tabelle 6

    Korrelationen der originären PASK Primärfaktoren (16Pa; a bis q4, gemittelt aus Form A und Form B) mit denen des 16PF-R (A bis Q4; N = 876 der Stichprobe Studienwahlberatung 2001)

     

    A

    B

    C

    E

    F

    G

    H

    I

    L

    M

    N

    O

    Q1

    Q2

    Q3

    Q4

    a

    .63

    -.09

    .04

    .13

    .49

    -.03

    .52

    .29

    -.07

    -.02

    -.38

    .00

    .09

    -.43

    -.16

    .06

    b

    .00

    .20

    .26

    .25

    .02

    .04

    .12

    -.03

    .00

    -.04

    -.02

    -.14

    .10

    .01

    .18

    -.16

    c

    .03

    .10

    .56

    .33

    .18

    .03

    .35

    -.26

    -.06

    -.19

    -.09

    -.53

    .06

    -.12

    .03

    -.39

    e

    .03

    .03

    -.04

    .43

    .15

    -.14

    .23

    .06

    .10

    .19

    -.15

    -.13

    .10

    .06

    -.03

    .26

    f

    .34

    -.07

    .13

    .39

    .59

    -.14

    .60

    .02

    .01

    .02

    -.38

    -.19

    .10

    -.31

    -.15

    .10

    g

    -.01

    -.01

    .03

    .01

    -.28

    .45

    -.05

    .09

    .10

    -.22

    .12

    .15

    -.16

    .10

    .43

    .00

    h

    .26

    -.01

    .35

    .54

    .39

    .00

    .75

    -.09

    .01

    -.06

    -.37

    -.39

    .09

    -.24

    .01

    -.09

    i

    .18

    -.04

    -.22

    -.27

    -.11

    .12

    -.18

    .40

    -.03

    .02

    .05

    .40

    -.01

    .03

    .11

    .12

    l

    -.01

    .00

    .03

    .39

    -.05

    .06

    .11

    .01

    .24

    .02

    .05

    -.06

    .08

    .09

    .19

    .13

    m

    .17

    .00

    -.24

    -.09

    .13

    -.18

    .03

    .28

    -.06

    .47

    -.11

    .13

    .28

    -.06

    -.27

    .09

    n

    -.07

    .07

    .10

    -.17

    -.22

    .20

    -.15

    -.02

    .00

    -.15

    .27

    .06

    -.07

    .11

    .25

    -.22

    o

    -.06

    -.05

    -.54

    -.36

    -.26

    .00

    -.40

    .22

    .11

    .17

    .25

    .55

    .00

    .22

    -.04

    .26

    q1

    .02

    .02

    .13

    .16

    .18

    -.15

    .21

    -.07

    -.05

    .15

    -.10

    -.21

    .34

    -.09

    -.07

    -.15

    q2

    -.19

    -.03

    .17

    .34

    -.07

    .02

    .14

    -.09

    .10

    .07

    .05

    -.28

    .13

    .27

    .16

    -.09

    q3

    -.07

    .09

    .36

    -.05

    -.19

    .30

    -.03

    -.16

    -.02

    -.34

    .14

    -.11

    -.15

    .01

    .34

    -.39

    q4

    -.09

    -.10

    -.46

    -.04

    -.10

    -.02

    -.19

    .08

    .13

    .12

    .06

    .35

    -.11

    .14

    .02

    .55

    Anmerkungen. A  Wärme, B  Logisches Schlussfolgern, C  Emotionale Stabilität, E  Dominanz, F  Lebhaftigkeit, G  Regelbewusstsein, H  Soziale Kompetenz, I  Empfindsamkeit, L  Wachsamkeit, M  Abgehobenheit, N  Privatheit, O  Besorgtheit, Q1 Offenheit für Veränderungen, Q2 Selbstgenügsamkeit, Q3 Perfektionismus, Q4 Anspannung

     

    Die Korrelationen fallen höher aus (Median =.59), wenn die Primärdimensionen nach dem 16PF über multiple Regression mit den einzelnen Items als Prädiktoren geschätzt und diese Schätzungen dann mit den 16PF-R Scores korreliert werden (Tabelle 7). Sowohl nach der ersten als auch nach der zweiten Analyse sind die Korrelationskoeffizienten in der Diagonalen mit wenigen Ausnahmen wesentlich höher als die übrigen Korrelationskoeffizienten in den entsprechenden Zeilen bzw. Spalten. Dies belegt eine zufriedenstellende konvergente und diskriminante Validität des Instruments.

     

    Tabelle 7

    Korrelationen zwischen PASK5 geschätzten (*A bis *Q4) und tatsächlichen 16PF-R Primärskalen (A bis Q4; N = 876 der Stichprobe Studienwahlberatung 2001)

     

    A

    B

    C

    E

    F

    G

    H

    I

    L

    M

    N

    O

    Q1

    Q2

    Q3

    Q4

    A*

    .68

    -.09

    .04

    .11

    .52

    -.03

    .54

    .34

    -.09

    .00

    -.41

    .03

    .10

    -.47

    -.18

    .04

    B*

    -.24

    .30

    .33

    .04

    -.18

    .01

    -.15

    -.20

    -.07

    -.06

    .15

    -.22

    .07

    .10

    .14

    -.37

    C*

    .04

    .11

    .69

    .34

    .17

    .12

    .41

    -.29

    -.08

    -.32

    -.12

    -.56

    -.02

    -.18

    .16

    -.48

    E*

    .10

    .01

    .34

    .71

    .33

    -.07

    .61

    -.15

    .09

    .00

    -.27

    -.46

    .13

    -.10

    .05

    .02

    F*

    .49

    -.07

    .17

    .35

    .68

    -.24

    .67

    .07

    -.09

    .07

    -.47

    -.26

    .17

    -.45

    -.31

    .03

    G*

    -.04

    .01

    .19

    -.11

    -.34

    .53

    -.09

    -.02

    .05

    -.41

    .16

    .11

    -.30

    .07

    .50

    -.17

    H*

    .42

    -.04

    .35

    .53

    .55

    -.05

    .81

    -.01

    -.03

    -.05

    -.45

    -.38

    .12

    -.37

    -.08

    -.07

    I*

    .42

    -.09

    -.39

    -.20

    .10

    -.01

    -.01

    .58

    -.02

    .24

    -.12

    .44

    .12

    -.11

    -.10

    .27

    L*

    -.21

    -.06

    -.23

    .25

    -.22

    .09

    -.08

    -.03

    .34

    .04

    .17

    .14

    -.06

    .31

    .23

    .33

    M*

    .00

    -.03

    -.43

    .00

    .09

    -.37

    -.08

    .23

    .02

    .60

    -.05

    .14

    .35

    .12

    -.36

    .29

    N*

    -.49

    .07

    -.17

    -.37

    -.60

    .14

    -.70

    -.12

    .09

    -.05

    .54

    .24

    -.13

    .44

    .22

    -.06

    O*

    .03

    -.08

    -.58

    -.48

    -.26

    .07

    -.46

    .34

    .05

    .11

    .18

    .66

    -.09

    .13

    .03

    .34

    Q1*

    .15

    .04

    -.03

    .22

    .27

    -.34

    .24

    .14

    -.04

    .44

    -.16

    -.15

    .49

    -.07

    -.28

    -.04

    Q2*

    -.56

    .04

    -.24

    -.14

    -.57

    .06

    -.57

    -.10

    .16

    .12

    .43

    .16

    -.06

    .57

    .20

    .11

    Q3*

    -.21

    .06

    .20

    .07

    -.38

    .43

    -.11

    -.09

    .11

    -.35

    .21

    .03

    -.21

    .20

    .58

    -.13

    Q4*

    .04

    -.15

    -.56

    .02

    .04

    -.13

    -.10

    .23

    .15

    .25

    -.05

    .38

    -.03

    .09

    -.12

    .64

    Anmerkungen. A  Wärme, B  Logisches Schlussfolgern, C  Emotionale Stabilität, E  Dominanz, F  Lebhaftigkeit, G  Regelbewusstsein, H  Soziale Kompetenz, I  Empfindsamkeit, L  Wachsamkeit, M  Abgehobenheit, N  Privatheit, O  Besorgtheit, Q1 Offenheit für Veränderungen, Q2 Selbstgenügsamkeit, Q3 Perfektionismus, Q4 Anspannung

     

    Der Median der Korrelationen zwischen den auf der Basis der 16PA Items geschätzten und den tatsächlichen 16PF Globalfaktoren beträgt .62 nach der ersten Fassung der beiden Verfahren (Brandstätter, 1988, S. 379). In einer anderen Stichprobe liegt er bei .72. Die entsprechende Korrelation (Tabelle 8) nach der zweiten Fassung beträgt .70.


     

    Tabelle 8

    Korrelationen zwischen den Globaldimensionen nach PASK5 und 16PF-R (N = 876 Teilnehmer/innen an der Studienwahlberatung 2001) sowie Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) jeweils für die beiden Instrumente

     

    16PF-R Globalfaktoren  (nicht Orthogonalisiert)

     

     

    PASK

    SK

    ÄN

    UA

    UN

    EV

    M

    SD

    SK 

    .61

    -.09

    .02

    .35

    -.14

    5.4

    1.2

    ÄN

    -.10

    .71

    -.27

    -.11

    -.07

    5.6

    1.4

    UA 

    .01

    -.26

    .70

    .00

    .03

    5.8

    1.4

    UN 

    .30

    -.08

    -.03

    .60

    -.03

    5.5

    1.1

    EV

    -.12

    -.10

    .04

    -.02

    .77

    5.7

    1.6

    M  

    5.1

    5.6

    6.0

    5.4

    4.8

     

     

    SD 

    1.9

    1.8

    1.9

    2.2

    2.0

     

     

    Anmerkungen. Fettdruck = Multiple, nicht adjustierte Korrelationen zwischen den vorhergesagten und den tatsächlichen 16PF-R Globalfaktoren, SK = Selbstkontrolle, ÄN = Ängstlichkeit, UA = Unabhängigkeit, UN = Unnachgiebigkeit, EV = Extraversion

     

    Kreuzvalidierung der Beziehung zwischen PASK5 und 16PF-R:

    Zur weiteren Absicherung der Übereinstimmung von PASK5 und 16PF-R wurde die Stichprobe Studienwahlberatung 2001 (N = 874) nach Zufall (gerade vs. ungerade fortlaufende Fallnummer) in zwei Gruppen aufgeteilt und die Regressionsgewichte der PASK5 Items für die Prognose der 16PF-R Globaldimensionen gesondert für die erste und zweite Gruppe bestimmt. Als Kreuzvalidierung wurden dann die in der einen Gruppe ermittelten Gewichte jeweils auf die Daten der anderen Gruppe angewendet. Ein Vergleich der so bestimmten multiplen Regressionskoeffizienten für Selbstkontrolle (.61 und .58), Ängstlichkeit (.71 und .68), Unabhängigkeit (.66 und .66), Unnachgiebigkeit (.57 und .57) und Extraversion (.78 und .76) zeigt, dass die Genauigkeit der beiden Serien von Schätzungen weitgehend übereinstimmt.

     

    NEO-FFI- und NEO-PI-R Globalskalen als Validitätskriterien

    Die 32 Persönlichkeits-Adjektiv Skalen, ursprünglich zur Schätzung der 16PF-Primär- und Globaldimensionen entworfen, ermöglichen auch eine gute Rekonstruktion (.61 < r < .74; Median .63) der NEO-PI-R Globaldimensionen, die vielfach auch als Big Five bezeichnet werden und seit den 80er Jahren zunehmend häufiger verwendet werden (Tabelle 9).


     

    Tabelle 9

    Korrelationen (Rohwerte) zwischen den PASK5 und NEO-PI-R Globaldimensionen Gewissenhaftigkeit (GE), Neurotizismus (NE), Verträglichkeit (VE), Offenheit (OF) und Extraversion (EV; N = 477 FH-Studienbewerber/innen des Jahres 2005)

     

    16PF-R Globalfaktoren  (nicht Orthogonalisiert)

     

     

    PASK

    C

    N

    A

    O

    E

     

    C

    .67

    -.43

    -.03

    -.11

    .27

     

    N

    -.08

    .63

    .04

    .08

    -.09

     

    A

    -.07

    .02

    .63

    .22

    -.01

     

    O

    -.05

    .04

    .02

    .61

    .06

     

    E

    .02

    -.22

    .00

    .16

    .74

     

    Anmerkungen. NEO Skalen auf Basis PA16 geschätzt, Fettdruck = Korrelationen zwischen begriffsverwandten Skalen.

     

    Die weitgehende Übereinstimmung der beiden Systeme (16PF-R und NEO-PI-R) belegt eine gemeinsame Hauptkomponentenanalyse (Tabelle 5) der 16PF-R und NEO-PI-R Globaldimensionen, beide mit den PASK5 Items rekonstruiert. Es ergibt sich eine Fünf-Faktoren Struktur mit einer psychologisch plausiblen paarweisen Zuordnung sinnverwandter Skalen. Die aufgrund der 32 Persönlichkeits-Adjektiv Skalen geschätzten Globalfaktoren des 16PF, 16PF-R und NEO-PI-R sind wie die Globalfaktoren nach Cattell und nach McCrae und Costa weitgehend orthogonal.

     

    Korrelationen mit anderen Persönlichkeitstests:

    Handlungs- und Lageorientierung

    Der Fragebogen zur Handlungskontrolle nach Erfolg, nach Misserfolg und prospektiv (HAKEMP 90; Kuhl & Kazén, 2003) wurde zusammen mit den ersten Versionen von 16PF (Schneewind, Schröder & Cattell, 1983) und 16PA von Studierenden verschiedener Studienrichtungen (N = 120, davon 60 Frauen) anonym beantwortet. Handlungsorientierung nach Misserfolgserfahrungen (HOM), d.h. die Fähigkeit, Handlungskontrolle trotz Misserfolgserfahrungen aufrecht zu erhalten, statt sich von misserfolgsbezogenen Gedanken und Gefühlen in weiteren Handlungen stören zu lassen (Kuhl, 1992), sowie Entscheidungs- und Handlungsplanung (HOP), die sich in der Umsetzung von Intentionen in realisierende Handlungen förderlich auswirken, korrelieren positiv mit Belastbarkeit (Gegenpol von Ängstlichkeit der neuen 16PF-R Fassung), gleichgültig ob diese mit dem 16PF (.54 bzw. .55) oder 16PA (.50 bzw. .42) erfasst wird. Handlungsorientierung bei Tätigkeitsausführung (HOT), die ein Aufgehen in der Tätigkeit impliziert, korreliert schwach negativ mit Unabhängigkeit nach 16PF bzw. 16PA (-.28 bzw. -.20). Bei optimaler Gewichtung der 16PA Primärfaktoren betragen die multiplen Korrelationen zwischen den 16PA Skalen als Prädiktoren und den HAKEMP Skalen als Kriterien .57, .58 und .47 für HOM, HOP und HOT (Tabelle 10).


     

    Tabelle 10

    Korrelationen zwischen den Globaldimensionen nach dem 16PF und den PASK5 (jeweils erste Fassung) und den drei Dimensionen Handlungsorientierung nach Misserfolgserfahrungen (HOM), Entscheidungs- und Handlungsplanung (HOP) und Handlungsorientierung bei Tätigkeitsausführung (HOT) nach dem HAKEMP 90 (N = 120)

     

    1

    2

    3

    4

    5

    6

    7

    8

    9

    10

    11

    12

    13

    -

    .17

    .05

    .07

    .11

    .58

    .21

    .03

    -.07

    -.02

    .15

    .19

    .07

    .17

    -

    .03

    .06

    .16

    .16

    .75

    .16

    .15

    .08

    .54

    .55

    .12

    .05

    .03

    -

    .24

    .20

    -.07

    .17

    .71

    .23

    .25

    .15

    .12

    -.28

    .07

    .06

    .24

    -

    .02

    -.07

    .13

    .14

    .44

    .07

    .13

    .02

    .16

    .11

    .16

    .20

    .02

    -

    .10

    .20

    .21

    .12

    .72

    .05

    .07

    -.07

    .58

    .16

    -.07

    -.07

    .10

    -

    .13

    -.05

    -.21

    -.05

    .01

    .20

    .19

    .21

    .75

    .17

    .13

    .20

    .13

    -

    .31

    .24

    .06

    .50

    .42

    .04

    .03

    .16

    .71

    .14

    .21

    -.05

    .31

    -

    .31

    .24

    .17

    .13

    -.20

    -.07

    .15

    .23

    .44

    .12

    -.21

    .24

    .31

    -

    -.01

    .12

    .08

    -.09

    10

    -.02

    .08

    .25

    .07

    .72

    -.05

    .06

    .24

    -.01

    -

    -.01

    .00

    -.01

    11

    .15

    .54

    .15

    .13

    .05

    .01

    .50

    .17

    .12

    -.01

    -

    .41

    -.04

    12

    .19

    .55

    .12

    .02

    .07

    .20

    .42

    .13

    .08

    .00

    .41

    -

    .09

    13

    .07

    .12

    -.28

    .16

    -.07

    .19

    .04

    -.20

    -.09

    -.01

    -.04

    .09

    -

    Anmerkungen. Fettdruck = Korrelationen begrifflich äquivalenter Skalen,  1 = 16PF-Normgebundenheit,  2 = 16PF-Belastbarkeit,  3 = 16PF-Unabhängigkeit,  4 = 16PF-Entschlussbereitschaft,  5 = 16PF-Kontaktbereitschaft,  6 = PASK5-Normgebundenheit,  7 = PASK5-Belastbarkeit,  8 = PASK5-Unabhängigkeit,  9 = P-Entschlussbereitschaft, 10 = P16-Kontaktbereitschaft, 11 = HOM, 12 = HOP, 13 = HOT

     

    In einer weiteren Stichprobe von 70 Studierenden verschiedener Fachrichtungen der Universität Zürich (davon 45 Frauen) wurden die auf PASK5 basierenden Schätzungen der NEO-PI-R Globalfaktoren mit den HAKEMP Skalen verglichen. In einer schrittweise durchgeführten Regressionsanalyse erwiesen sich Neurotizismus und Offenheit als signifikante Prädiktoren für Handlungsorientierung nach Misserfolgserfahrungen (HOM; -.62 bzw .22) sowie Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit als signifikante Prädiktoren für Entscheidungs- und Handlungsplanung (HOP; .34 bzw. .28). Handlungsorientierung bei Tätigkeitsausführung (HOT) wurde nicht erhoben.

     

    Korrelationen mit anderen Validitätskriterien:

    Weitere positive Belege für die Validität der PASK5 liefern Korrelations- und Regressionsanalysen zur Prüfung der Zusammenhänge der PASK5 mit Interessen und Motiven, der Lebenszufriedenheit, Wertauffassungen sowie der Leistungsmotivation und dem Arbeitsstil. Diese Analysen und ihre Ergebnisse sowie die dabei berücksichtigten Stichproben werden ausführlicher im PASK5 Manual beschrieben. Dort finden sich auch weitere Angaben zur Beurteilung der Validität der PASK5 bei Verwendung zur Fremd- im Vergleich zur Selbstbeurteilung (Mitschüler/innen, Vorgesetzte und Mitarbeiter/innen) sowie zu ihrer Eignung für Verhaltensprognosen (Schul- und Studienerfolg, Sparverhalten, Unternehmensgründung, Studienwahl, Einkommen, Beständigkeit von Partnerschaften, Befinden in Alltagssituationen und Verhalten in sozial- und wirtschaftspsychologischen Experimenten).

     

    Deskriptive Statistiken (Normierung)

    Es liegen z.B. die Mittelwerte und Standardabweichungen (Tabelle 11) der Rohwerte für die PASK5 Primärdimensionen aus einer Stichprobe von Teilnehmer/innen an Studienberatungstests im Jahr 2001 (N = 874) vor.

     

    Tabelle 11

    Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Rohwerte der PASK5 Primärdimensionen (N = 874 Teilnehmer/innen an der Studienwahlberatung 2001)

     

    M

    SD

    A

    6.6

    1.8

    B

    6.9

    1.3

    C

    6.4

    1.7

    E

    5.1

    1.6

    F

    6.1

    1.7

    G

    6.5

    1.4

    H

    5.7

    1.7

    I

    6.0

    1.5

    L

    6.0

    1.5

    M

    4.9

    1.6

    N

    5.8

    1.5

    O

    4.0

    1.6

    Q1

    6.4

    1.6

    Q2

    5.8

    1.7

    Q3

    6.4

    1.6

    Q4

    4.3

    1.5

    Anmerkungen. A  Wärme, B  Logisches Schlussfolgern, C  Emotionale Stabilität, E  Dominanz, F  Lebhaftigkeit, G  Regelbewusstsein, H  Soziale Kompetenz, I  Empfindsamkeit, L  Wachsamkeit, M  Abgehobenheit, N  Privatheit, O  Besorgtheit, Q1 Offenheit für Veränderungen, Q2 Selbstgenügsamkeit, Q3 Perfektionismus, Q4 Anspannung

     

    Mittelwerte und Standardabweichungen nach der Eichstichprobe und nach zwei weiteren Stichproben, in denen Daten mit namentlicher Kennzeichnung erhoben wurden (Studienwahlberatung, Studienplatz- oder Stellenbewerbung), liegen ebenfalls vor. Weitere Angaben finden sich im PASK5 Manual.

     

    Tabelle 12

    Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) für die PASK5 Globalfaktoren (STEN Skalen) Selbstkontrolle (SK), Ängstlichkeit (ÄN), Unabhängigkeit (UA), Unnachgiebigkeit (UN) und Extraversion (EV) nach Daten aus verschiedenen Stichproben

    Stichproben     

     

    SK

    ÄN

    UA

    UN

    EV

    Alter

    1 Marktforschung

    (N = 1032)     

    M

    5.5

    5.5

    5.5

    5.5

    5.5

    49.3

    SD

    1.9

    1.8

    1.8

    1.9

    1.9

    18.4

    2 Marktforschung

    (N = 53)*

    M

    5.8

    5.0

    5.1

    4.2

    7.0

    22.6

    SD

    1.7

    1.8

    2.3

    1.7

    2.2

    3.0

    3 Studienwahlberber

    (N = 4593)    

    . M

    5.3

    5.2

    5.6

    4.0

    6.1

    19.2

    SD

    2.0

    2.3

    1.8

    2.0

    2.5

    2.6

    4 Studien-/ Stellenbewerber

    (N = 7201)     

    M

    6.0

    3.6

    5.5

    3.8

    6.2

    25.9

    SD

    1.8

    2.0

    1.6

    1.9

    2.2

    7.5

    Anmerkungen. * Zur besseren Vergleichbarkeit mit den übrigen Stichproben, in die nur Abiturienten unter 30 Jahren einbezogen wurden, sind unter 2 Marktforschung nur die Angaben der 18- bis 29-jährigen Abiturienten der repräsentativen Stichprobe Marktforschung 1 wieder gegeben.

    Die Geschlechtsverteilung ist in jeder Stichprobe ausgewogen (ungefähr 50:50).

     

    Normierungsprobleme in Beratungs- und Bewerbungssituationen:

    In den über zwanzig Jahren der Verwendung von 16PA bzw. PASK5 in Forschungs-, Beratungs- und Bewerbungssituationen sind umfangreiche Datensätze entstanden. Sie bilden die Grundlage für situationsspezifische Normen, die in Bezug auf Forschungssituationen eine gewisse Allgemeingültigkeit beanspruchen können. Für nicht anonyme Beantwortungen des Fragebogens in Beratungs- und Bewerbungssituationen können die angebotenen Verteilungsnormen nur als ungefähre Orientierung verwendet werden, da sie aus Studien mit Maturanten und Hochschulabsolventen im Alter zwischen18 bis 29 Jahren stammen.

    Die ins Manual aufgenommenen Normen bedürfen einer gewissen Korrektur, wenn sie auf Personen höheren Alters (> 30 Jahre) und geringerer Bildung (mittlere Reife und Volks- oder Hauptschulabschluss) angewendet werden, da Selbstkontrolle (.19) und Unnachgiebigkeit (-.18) mit der Höhe des Schulabschlusses korrelieren und Alter mit Selbstkontrolle (.18), Unnachgiebigkeit (.26) und Extraversion (-.25). Frauen sind etwas ängstlicher (.14) und deutlich weniger unabhängig (-.35). Diese Korrelationen zeigen die Richtung an, in der die für Beratungs- und Bewerbungsteilnehmer/innen angebotenen Normen zu korrigieren sind. Angaben zur Ermittlung alters-, bildungs- und geschlechtsspezifischer Korrekturwerte sind aufgeführt. Dabei wird vereinfachend angenommen, dass die Effekte der Testsituation, des Alters, der Bildung und des Geschlechts auf die Persönlichkeitsmerkmale additiv sind, d.h. z. B., dass die Alterseffekte in jeder Bildungsstufe und Testsituation gleich sind. Die Additivität der Bildungs- (Tabelle 13), Geschlechts- (Tabelle 14) und Alterseffekte (Tabelle 15) wurde mit den Daten der Eichstichprobe geprüft und bestätigt. Additivität auch für die Effekte der Testssituation anzunehmen, erscheint zwar plausibel, ist aber mit den vorhandenen Daten nicht prüfbar.

    Ein Beispiel zur Erläuterung solcher Korrekturen liegt vor:

    Gesetzt den Fall, ein Proband (Frau oder Mann) im Alter von 52 Jahren habe als Stellenbewerber die PASK5 beantwortet und gemäß den SPSS-Programmen E2 und E3 (Anhang E im Manual) in Selbstkontrolle einen Stenwert von 4 zugewiesen bekommen. Tabelle B6 des Manuals zeigt, dass der Mittelwert in dieser Altersgruppe 5.8 ist, während der Mittelwert in der Altersklasse 20-29, der die weitaus meisten Personen der Stichprobe "Bewerbung" angehören, bei 4.8, also um einen Skalenpunkt (eine halbe Standardabweichung) unter dem Mittelwert der Altersgruppe 50-59 liegt. Bezogen auf die Altersnorm ist daher der Stenwert von 4 um einen Skalenpunkt auf 3 abzusenken. Hätte die gleiche Person in Extraversion einen Stenwert von 5 erreicht, wäre dieser unter Bezug auf die Altersnorm auf 6 zu erhöhen, da der Mittelwert der Altersgruppe 20-29 Jahre bei 6.2, der Mittelwert der Altersgruppe der 50-Jährigen dagegen bei 5.2 liegt. In analoger Weise können auch die bildungs- und geschlechtsspezifischen Mittelwerte in zwei weiteren Schritten als Referenzpunkte für die Anpassung der Normwerte herangezogen werden.

    Der Aufwand für solche partiellen Anpassungen kann vermieden werden, wann immer eine größere Anzahl von Personen für denselben Zweck getestet wird, so dass eigene Normen erstellt werden können. Dies ist insbesondere bei Verwendung der PASK5 oder eines beliebigen anderen Persönlichkeitsfragebogens in der Eignungsdiagnostik zu empfehlen. Solche Normen werden z. B. für Bewerber/innen um eine Spezialistenposition als Informatiker/in anders ausfallen als für Bewerber/innen um eine Führungsposition im Marketing.

     

    Tabelle 13

    Mittelwerte der mit den PASK5 Items geschätzten 16PF-R Globalfaktoren Selbstkontrolle (SK), Ängstlichkeit (ÄN), Unabhängigkeit (UA), Unnachgiebigkeit (UN) und Extraversion (EV) in der Eichstichprobe (N = 1032), differenziert nach Bildungsstufen

     

    1

    2

    3

    4

    SK

    5.5

    5.5

    5.6

    5.5

    ÄN

    5.6

    5.5

    5.0

    5.5

    UA

    5.3

    5.7

    5.9

    5.5

    UN

    6.0

    5.2

    4.6

    5.5

    EV

    5.3

    5.8

    5.8

    5.5

    Anmerkungen. 1 = Volks- und Hauptschule, 2 = Mittlere Reife, 3 = Abitur und Hochschulabschluss, 4 = Total


     

    Tabelle 14

    Mittelwerte der mit den PASK5 Items geschätzten 16PF-R Globalfaktoren Selbstkontrolle (SK), Ängstlichkeit (ÄN), Unabhängigkeit (UA), Unnachgiebigkeit (UN) und Extraversion (EV) in der Eichstichprobe (N = 1032), differenziert nach Geschlecht

     

    Männl.

    Weibl.

    Total

    SK

    5.6

    5.4

    5.5

    ÄN

    5.2

    5.7

    5.5

    UA

    6.3

    4.9

    5.5

    UN

    5.4

    5.6

    5.5

    EV

    5.4

    5.5

    5.5

     

    Tabelle 15

    Mittelwerte der mit den PASK5 Items geschätzten 16PF-R Globalfaktoren Selbstkontrolle (SK), Ängstlichkeit (ÄN), Unabhängigkeit (UA), Unnachgiebigkeit (UN) und Extraversion (EV) in der Eichstichprobe (N = 1032), differenziert nach Altersklassen

     

    1

    2

    3

    4

    5

    6

    7

    8

    9

    SK

    3.7

    4.8

    5.4

    5.3

    5.8

    5.9

    6.0

    6.0

    5.5

    ÄN

    5.2

    5.5

    5.4

    5.5

    5.6

    5.6

    5.3

    5.3

    5.5

    UA

    5.6

    5.7

    5.8

    5.7

    5.4

    5.3

    5.1

    4.7

    5.5

    UN

    4.2

    5.0

    5.0

    5.5

    5.4

    5.9

    6.4

    6.5

    5.5

    EV

    7.0

    6.2

    5.9

    5.7

    5.2

    5.0

    4.8

    4.6

    5.5

    Anm. 1 = <20, 2 = 20-29, 3 = 30-39, 4 = 40-49, 5 = 50-59, 6 = 60-69, 7 = 70-79, 8 = 80, 9 = Total

     

    Prof. em. Dr. Hermann Brandstätter, E-Mail: hermann.brandstaetter@jku.at