Open Access Repository for Measurement Instruments

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Positionalität

  • Author: Scherhorn, G., Haas, H., Hellenthal, F., & Seibold, S.
  • In ZIS since: 1999
  • DOI: https://doi.org/10.6102/zis200
  • Abstract: With nine items, this scale measures the development of positional behaviour and thinking. This is aimed at extending one's own priority over others or corresponding to a self-image instead of meeting ... more the situational requirements in a flexible manner. Positional people usually remain at their point of view and refuse to rethink it. less
  • Language Documentation: deutsch
  • Language Items: German
  • Number of Items: 9
  • Reliability: Cronbachs Alpha = .84
  • Validity: Es liegen Hinweise auf die faktorielle Validität vor.
  • Construct: Positionalität
  • Catchwords: Selbstschutz, Selbstwert, Selbstbild, Einstellung, Meinung, Umweltbewusstsein | self-protection, self-esteem, self-image, attitude, opinion, environmental awareness
  • Item(s) used in Representative Survey: nein
  • URL Data archive: http://dx.doi.org/10.4232/1.2421
  • Status of Development: validiert
    • Instruktion

      Bitte überlegen Sie bei jeder Aussage, in welchem Ausmaß diese auf Sie persönlich zutrifft oder nicht zutrifft, und kreuzen Sie dann die passende Zahl an. Die verschiedenen Zahlen haben dabei die folgende Bedeutung:

       

      1 = "trifft überhaupt nicht zu"

      2 = "trifft überwiegend nicht zu"

      3 = "trifft eher nicht zu"

      4=  "trifft einigermaßen zu"

      5 = "trifft überwiegend zu"

      6 = "trifft vollständig zu"

       

      Items

      Nr.

      Item

      1

      Im Beruf ist es mir wichtig, dass ich Anordnungen erteilen kann.    

      2

      Ich genieße es, wenn man mich beachtet und zu mir aufschaut.  

      3

      Ich brauche den Wettbewerb mit anderen, um sehen zu können, wie gut ich bin.

      4

      Ich bin sehr ehrgeizig und möchte eigentlich immer besser sein als meine "Mitstreiter", egal, ob im Sport, im Beruf oder in der Freizeit.

      5

      Es ist mir wichtig, meinen eigenen Standpunkt durchzusetzen.    

      6

      Von meinen Mitarbeitern erwarte ich in erster Linie, dass sie meine Anweisungen befolgen.

      7

      Ich genieße es sehr, wenn ich schneller als andere im Beruf vorankomme.        

      8

      Wenn ich einmal von etwas überzeugt bin, gehe ich nicht mehr davon ab.

      9

      Ich möchte unbedingt in meinem Beruf vorwärts kommen und Karriere machen.

       

      Antwortvorgaben

      6-stufige Kategorial-Skalen mit Benennung der Endpole 1= trifft überhaupt nicht zu“ und 6 = „trifft vollständig zu“.

       

      Auswertungshinweise

      Die Probanden geben auf einer sechsstufigen Ratingskala das Ausmaß ihrer Zustimmung zu jedem der 9 Items an (1 = keine Zustimmung; 6 = völlige Zustimmung). Diese Werte werden für die Items aufsummiert. Ein hoher Punktwert zeigt also eine hohe Positionalität an.

       

    Positionales Verhalten oder Denken ist darauf gerichtet, den eigenen Vorrang gegenüber anderen auszubauen bzw. zu verteidigen oder einem Leitbild oder Selbstbild zu entsprechen, statt den situativen Anforderungen in einer flexiblen und kreativen Weise gerecht zu werden. Positionale Menschen folgen einem solchen Leitbild, weil ihr Selbstwert davon abhängig ist. Häufig handeln sie aus einer festgefügten Meinung heraus und sind nicht bereit, diese zu überdenken, denn eine solche Position stellt das Selbst positiv dar, sie verleiht Vorrang und Sicherheit. Das Abrücken von dieser Position wird als selbstwertbedrohlich erlebt (Gläser, Neuner, Raab, Reisch & Scherhorn, 1993, S. 51).

    Das Problematische an positionalem Handeln und Denken ist, dass es auf Dauer zu unzweckmäßigen, ja sogar schädlichen Ergebnissen führt. Dies wurde von mehreren Autoren eindrucksvoll belegt: So hat beispielsweise Hirsch (1980) gezeigt, dass eine ungebremste Nachfrage nach positionalen Gütern zu unreflektiertem Wachstumsdenken und einem überdimensionalen Anstieg von Defensivausgaben führt, was konkrete negative Auswirkungen auf die Nettowohlfahrt hat. Umfassend ist der theoretische Hintergrund des Konstrukts Positionalität dargelegt bei Reisch (1995). Die Skala Positionalität wurde von Gläser, Neuner, Raab, Reisch & Scherhorn (1993) entwickelt.

     

     

    Itemkonstruktion und Itemselektion

    Das hier vorgestellte Instrument "Gütergebundenheit" wurde vom Hohenheimer Projekt "Wohlstandskosten und verantwortliches Handeln" der Arbeitsgruppe "Multidisziplinäre Ansätze zur Verhaltensveränderung" des DFG-Schwerpunktprogramms "Mensch und globale Umweltveränderungen" entwickelt.

    Basis für die Testkonstruktion waren die 14 Items der ursprünglichen Skala "Positionalität" von Gläser, Neuner, Raab, Reisch & Scherhorn (1993). Von dieser Version wurde eine Kurzfassung erstellt. Auf Basis der Daten einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage von 1991 (n = 1001) wurden die folgenden fünf Items eliminiert, da sie die geringsten Trennschärfekoeffizienten aufwiesen bzw. Cronbachs Alpha sich nach ihrer Entfernung erhöhte:

    -       2. Ich würde nach Möglichkeit immer einen Wagen fahren, der meiner sozialen Position entspricht.

    -       4. Meine Wohnung soll einen guten Eindruck machen

    -       5. Ich lege viel Wert darauf, immer richtig angezogen zu sein.

    -       7. Was ich einmal gesagt habe, das gilt.

    -       10. Ich kann es nur schlecht ertragen, von einem kleinen Auto überholt zu werden.

     

    Die verbleibenden neun Items des Instruments sind alle positiv gepolt.

     

    Stichproben

    Die Stichprobe umfasste 392 Probanden aus zehn Experimenten, denen jeweils vor der Durchführung des Experiments u.a. das  hier dokumentierte Instrument zur Bearbeitung vorgelegt wurde.

    Diese Stichprobe ist zwar nicht repräsentativ für die bundesdeutsche Bevölkerung. Sie weicht aber auch nicht gravierend von dieser ab: Das Durchschnittsalter liegt bei 39 Jahren, der Anteil weiblicher Probanden bei 62%. Personen mit Hauptschulabschluss sind unter-, Personen mit Hochschulabschluss dagegen überrepräsentiert.

     

    Itemanalysen

    Durch eine Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation) wurden nach dem Kaiser-Kriterium zwei Faktoren extrahiert, die 56.5% der Varianz erklären (siehe Tabelle 1).

     

    Tabelle 1

    Komponenten (K), Eigenwerte € und erklärte Varianzen (%V) für das Instrument „Positionalität“ nach einer Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation

    K

    E

    %V

    1

    4.0

    44.3

    2

    1.1

    12.1

     

    Itemkennwerte

    Die Trennschärfekoeffizienten und die Ladungen der Items auf den zwei Faktoren werden in Tabelle 2 angegeben.


     

    Tabelle 2

    Trennschärfekoeffizienten (T) und Komponentenladungen (K1 – K3) für die Items des Instruments „Positionalität“

    Itemnr.

    Item

    T

    K1

    K2

    1

    Im Beruf ist es mir wichtig, dass ich Anordnungen erteilen kann.    

    .54

     

    .48

    2

    Ich genieße es, wenn man mich beachtet und zu mir aufschaut.  

    .52

    .75

     

    3

    Ich brauche den Wettbewerb mit anderen, um sehen zu     

    können, wie gut ich bin.

    .56

    .82

     

    4

    Ich bin sehr ehrgeizig und möchte eigentlich immer besser sein als meine "Mitstreiter", egal, ob im Sport, im Beruf oder in der Freizeit.

    .67

    .71

     

    5

    Es ist mir wichtig, meinen eigenen Standpunkt durchzusetzen.    

    .49

     

    .67

    6

    Von meinen Mitarbeitern erwarte ich in erster Linie, dass sie meine Anweisungen befolgen.

    .45

     

    .63

    7

    Ich genieße es sehr, wenn ich schneller als andere im Beruf vorankomme.  

    .70

    .72

     

    8

    Wenn ich einmal von etwas überzeugt bin, gehe ich nicht mehr davon ab.

    .38

     

    .78

    9

    Ich möchte unbedingt in meinem Beruf vorwärts kommen und Karriere machen.

    .64

    .61

     

     

    Reliabilität

    Cronbachs Alpha beträgt für die Skala "Positionalität" 0.84.

     

    Validität

    Die Autoren verweisen nur auf die Ergebnisse einer Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation, siehe Tabelle 1). Durch sie wurden nach dem Kaiser-Kriterium drei Faktoren extrahiert, die 56.5 % der Varianz erklären.

     

    Deskriptive Statistiken

    Die Probanden gaben auf einer sechsstufigen Ratingskala das Ausmaß ihrer Zustimmung zu jedem der 9 Items an (1 = keine Zustimmung; 6 = völlige Zustimmung). Die Mittelwerte und die Standardabweichungen für jedes Item und das Gesamtinstrument liegen in Tabelle 3 vor.


     

    Tabelle 3

    Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) für die Items und das Instrument „Positionalität“

    Itemnr.

    Item

    M

    SD

    1

    Im Beruf ist es mir wichtig, dass ich Anordnungen erteilen kann.

    2.60

    1.41

    2

    Ich genieße es, wenn man mich beachtet und zu mir aufschaut.

    3.13

    1.46

    3

    Ich brauche den Wettbewerb mit anderen, um sehen zu können, wie gut ich bin.

    3.00

    1.60

    4

    Ich bin sehr ehrgeizig und möchte eigentlich immer besser sein als meine "Mitstreiter", egal, ob im Sport, im Beruf oder in der Freizeit.

    2.79

    1.47

    5

    Es ist mir wichtig, meinen eigenen Standpunkt durchzusetzen.

    3.61

    1.40

    6

    Von meinen Mitarbeitern erwarte ich in erster Linie, dass sie meine Anweisungen befolgen.

    3.15

    1.52

    7

    Ich genieße es sehr, wenn ich schneller als andere im Beruf vorankomme.

    3.02

    1.51

    8

    Wenn ich einmal von etwas überzeugt bin, gehe ich nicht mehr davon ab.

    3.35

    1.52

    9

    Ich möchte unbedingt in meinem Beruf vorwärts kommen und Karriere machen.

    3.33

    1.65

    Gesamtskala

    27.98

    8.93


     

    Die Skala wurde unter anderem in folgenden Studien eingesetzt:

    -       ZA2421: Promaterielle und postmaterielle Lebensstile, 1991