The scale measures the generalized expectation of being able to rely on words and promises or oral or written utterances.
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Instruktion
Es liegen keine Angaben vor.
Items
Nr. |
Item |
|
1 |
Heuchelei ist in unserer Gesellschaft im Anwachsen begriffen. |
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2 |
Im Umgang mit Fremden kommt man besser voran, wenn man so lange vorsichtig ist, bis diese den Nachweis erbracht haben, dass man ihnen trauen kann. |
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3 |
Dieses Land hat eine dunkle Zukunft, so lange wir keine besseren Leute in die Politik bringen können. |
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4 |
Eher Furcht vor sozialer Schande oder Bestrafung als das Gewissen hält die Leute davon ab, das Gesetz zu brechen. |
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5 |
Die Vereinten Nationen werden niemals eine wirksame Kraft zur Wahrung des Weltfriedens sein. |
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6 |
Von den meisten Menschen kann man annehmen, dass sie das, was sie sagen, auch tun werden. |
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7 |
Das Gericht ist ein Ort, an dem uns allen unvoreingenommene Behandlung zuteil wird. |
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8 |
Es ist sicherer zu glauben, dass im Gegensatz zu dem, was die Leute sagen, diese in erster Linie an ihr eigenes Wohlergehen denken. |
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9 |
Die Zukunft erscheint vielversprechend. |
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10 |
Die meisten Leute wären erschreckt, wenn sie wüssten, wie viele Nachrichten, die die Öffentlichkeit zu hören und zu sehen bekommt, verfälscht sind. |
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11 |
Die meisten gewählten Volksvertreter sind in ihren Wahlkampfversprechungen wirklich vertrauenswürdig. |
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12 |
Obwohl Zeitungen, Radio und Fernsehen berichten, ist es schwierig, zu objektiven Einschätzungen öffentlicher Angelegenheiten zu gelangen. |
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13 |
Bei vielen Experten kann man sich darauf verlassen, dass sie die Wahrheit über die Begrenztheit ihres Wissens sagen. |
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14 |
In dieser, von Konkurrenzgedanken bestimmten Zeit muss man wachsam sein, oder irgendjemand nutzt einen wahrscheinlich aus. |
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15 |
Viele bedeutende nationale Sportwettkämpfe sind in der einen oder anderen Weise mehr oder weniger abgekartet. |
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16 |
Die meisten Idealisten sind aufrichtig und gewöhnlich praktizieren sie auch, was sie predigen. |
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17 |
Die meisten Verkäufer sind ehrlich im Beschreiben ihrer Ware. |
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18 |
Die meisten Reparaturarbeiter würden die Rechnung auch dann nicht zu hoch ausstellen, wenn sie wüssten, dass man sich in ihrem Fachgebiet nicht auskennt. |
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19 |
Die meisten Menschen beantworten Meinungsumfragen aufrichtig. |
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20 |
Wenn wir wirklich wüssten, was in der internationalen Politik vor sich geht, so hätte die Öffentlichkeit mehr Grund entsetzt zu sein als sie es jetzt zu sein scheint. |
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21 |
Bei den meisten Politikern klafft das Verhalten vor und nach der Wahl weit auseinander. |
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22 |
Es gibt nur wenige Menschen, auf die man sich verlassen kann. |
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23 |
Bei den Äußerungen unserer Mitmenschen muss man gewöhnlich aufpassen, das herauszuhören, was sie wirklich meinen. |
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24 |
Wort und Tat in unserer Umgebung stimmen selten überein. |
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25 |
Gewöhnlich warten die Berufskollegen nur darauf, dass einem ein Missgeschick passiert, damit sie selbst emporkommen. |
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26 |
Das Zusammenleben von uns allen wird mehr durch Gewalt und Macht als gegenseitiges Vertrauen geregelt. |
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27 |
Jeder, der sich selbst in einem Sachverhalt gut auskennt, ist bestürzt, wenn er liest, wie darüber Zeitungen berichten. |
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Antwortvorgaben
5-stufige Likertskala mit den Antwortvorgaben 5 = ++ = trifft voll zu, 4 = + = trifft zu, 3 = 0 = weiß nicht, 2 = - = trifft nicht zu, 1 = -- = trifft überhaupt nicht zu.
Auswertungshinweise
Die Itemrohwerte werden zu einem Skalengesamtwert aufaddiert.
"Interpersonal trust" beschreibt die generalisierte Erwartung eines Individuums oder einer Gruppe, sich auf Worte und Versprechen, mündliche oder schriftliche Äußerungen anderer Personen oder einer Gruppe verlassen zu können. Zwei Komponenten sind in der sozialen Lerntheorie Rotters von besonderer Bedeutung:
1) Der Bekräftigungswert (reinforcement), den eine Klasse von Stimuli für ein Individuum aufweist.
2) Die subjektive Erwartung, mit Hilfe bestimmter Klassen von Verhaltensweisen die angestrebten Beschäftigungen zu erreichen.
Itemkonstruktion und Itemselektion
Nach Rotter (1967) entspricht zwischenmenschliches Vertrauen einer generalisierten Erwartung, die in einer gegebenen Situation gegenläufig zur Anzahl konkreter Erfahrungen mit derselben oder mit ähnlichen Situationen variiert. Um zwischenmenschliches Vertrauen als generalisierte Erwartung im Sinne einer stabilen Persönlichkeitsdimension erfassen zu können, wählte Rotter für ein Instrument zur Operationalisierung dieses Konstrukts Items aus, die zwar einen möglichst breiten Bereich von sozialen Objekten einbeziehen, aber möglichst keine situationsspezifischen Erwartungen ansprechen. Dieses Instrument wurde N = 547 Studenten gemeinsam mit der "Social-Desirability" Skala von Crowne und Marlowe (1969) vorgelegt. In die Endform wurden dann nur solche Items einbezogen, die gering mit der "Social-Desirability" Skala korrelieren. Diese Fassung enthält 25 Items, von denen 12 positiv und 13 negativ formuliert sind. Amelang, Gold und Külbel (1984) übersetzten diese Skala ins Deutsche und fügten ihr weitere 17 Items hinzu. Die endgültige deutsche Fassung besteht aus 27 Items. 20 stammen aus der Originalfassung von Rotter, 7 aus der deutschen Zusatzfassung.
Stichproben
Für die Entwicklung der deutschen Fassung wurden N = 135 Studenten befragt.
Itemanalysen
Nach einer Faktorenanalyse (Tabelle 1) bilden die 27 Items 4 Dimensionen. Sie werden bezeichnet als:
- Faktor 1: Öffentliche Institutionen und deren Transparenz
- Faktor 2: Mitmenschen und die davon ausgehende Bedrohung
- Faktor 3: Experten, z.B. Verkäufer, Politiker, Reparateure
- Faktor 4: Kluft zwischen Verbal- und Realverhalten
Tabelle 1
Faktorladungen der Items
|
Faktor |
|||
Item |
I |
II |
III |
IV |
1 |
.44 |
|
|
|
2 |
|
.53 |
|
|
3 |
.68 |
|
|
|
4 |
|
|
|
|
5 |
|
|
.61 |
|
6 |
|
|
|
.59 |
7 |
.52 |
|
|
|
8 |
|
.59 |
|
|
9 |
|
|
.59 |
|
10 |
.59 |
|
|
|
11 |
.47 |
|
|
.55 |
12 |
|
|
.54 |
|
13 |
|
|
.47 |
|
14 |
|
.70 |
|
|
15 |
|
|
|
|
16 |
|
|
|
.70 |
17 |
|
|
.46 |
.51 |
18 |
|
|
.63 |
|
19 |
|
|
|
|
20 |
.66 |
|
|
|
21 |
.40 |
|
|
.41 |
22 |
|
.75 |
|
|
23 |
|
|
|
|
24 |
|
|
|
.49 |
25 |
|
.56 |
|
|
26 |
.56 |
|
|
|
27 |
.49 |
|
|
|
Eigenwert |
1.81 |
1.94 |
1.72 |
1.53 |
Itemkennwerte
Die Item-Gesamt-Korrelationen (Tabelle 2) sind aufgeführt. Die mittlere Item-Gesamt-Korrelation der 27 Items beträgt rit = .39.
Tabelle 2
Item-Gesamt-Korrelationen, Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (s) der Items
Item |
rit |
M |
s |
1 |
.48 |
2.52 |
1.03 |
2 |
.31 |
3.20 |
1.22 |
3 |
.51 |
2.70 |
1.19 |
4 |
.25 |
2.29 |
1.18 |
5 |
.25 |
2.67 |
1.15 |
6 |
.50 |
2.70 |
.98 |
7 |
.30 |
3.10 |
1.28 |
8 |
.45 |
2.35 |
1.06 |
9 |
.30 |
.27 |
1.14 |
10 |
.40 |
1.80 |
.91 |
11 |
.35 |
1.73 |
.87 |
12 |
.22 |
1.88 |
1.05 |
13 |
.38 |
2.50 |
1.17 |
14 |
.50 |
2.69 |
1.06 |
15 |
.26 |
3.13 |
1.18 |
16 |
.27 |
2.80 |
1.10 |
17 |
.37 |
1.93 |
.85 |
18 |
.39 |
2.53 |
1.03 |
19 |
.35 |
3.26 |
.96 |
20 |
.39 |
1.80 |
1.05 |
21 |
.40 |
2.04 |
1.05 |
22. |
.44 |
2.80 |
1.27 |
23 |
.28 |
2.30 |
.94 |
24 |
.51 |
2.55 |
.96 |
25 |
.41 |
3.36 |
1.09 |
26 |
.37 |
2.29 |
1.06 |
27 |
.36 |
2.24 |
1.05 |
Reliabilität
Die interne Konsistenz der Gesamtskala beträgt nach Cronbachs Alpha .85. Bei einer nach 1 1/2 Jahren durchgeführten Retest-Studie an N = 27 Personen ergab sich eine Retest-Korrelation von r = .74.
Validität
Zusätzlich zu dem hier beschriebenen Instrument bearbeiteten die N = 135 Personen Fragebogen zur Erfassung von
1) Locus of Control (Mikula, 1975)
2) Leistungsmotivation (Ehlers & Marz, 1966)
3) Extraversion und Neurotizismus nach dem Eysenck-Personality-Inventory (Eggert, 1974)
4) Manifester Angst (Lück & Timaeus, 1969)
5) Sozialer Erwünschtheit (Amelang & Bartussek, 1970)
Die Korrelationen zwischen diesen Instrumenten und dem hier dokumentierten werden aufgeführt. (Tabelle 3)
Tabelle 3
Korrelationen "Zwischenmenschliches Vertrauen" mit anderen Persönlichkeitsmerkmalen (n = 135)
Skala |
M |
s |
r |
S-D: "Luegen" |
36.95 |
6.89 |
.11 |
S-D: "Leugnen" |
50.88 |
9.85 |
.20 |
Locus of Control |
11.22 |
3.55 |
-.30 |
Leistungsmotiviertheit |
93.05 |
13.45 |
-.03 |
EPI-Extraversion |
74.10 |
11.33 |
.11 |
EPI-Neurotizismus |
74.76 |
14.95 |
-.31 |
Manifeste Angst |
66.49 |
15.67 |
-.30 |
Zwischenmenschliches Vertrauen |
67.87 |
13.13 |
|
M = Mittelwert, s = Standardabweichung
Mit einer weiteren Stichprobe von N = 110 anderen Studenten führten die Autoren eine Konstruktvalidierung (Tabelle 4) durch. Benutzt wurden dafür:
1) Die Subskalen "Cynicism" und "Trust" der "Philosophy of Human Nature Scale" von Wrightsman (1974) mit jeweils 10 Items.
2) 10 Machiavellismus-Items von Christie und Geis (1970).
3) 18 Machiavellismus-Items von Cloetta (1974).
4) 8 Fragen aus dem "Self Reported Trust" (Constantinople, 1974).
5) Die "Dogmatismus" und "Intoleranz gebenüber Ambiguität" Fragebogen von Brengelmann und Brengelmann (1960).
6) Die Extraversions- und Neurotizismus-Items aus dem "Eysenck-Personality-Inventory" nach Eggert (1974).
7) Das Instrument zur Erfassung "Sozialer Erwünschtheit" mit den Subskalen "Lügen" und "Leugnen" (Amelang & Bartussek, 1970).
Über weitere Ergebnisse zur Konstruktvalidierung durch eine Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdeinschätzungen berichten die Autoren in Amelang, Gold und Külbel (1984, S. 208-212).
Tabelle 4
Korrelationen (r) "Zwischenmenschliches Vertrauen" mit anderen Konstrukten (N = 110)
Skala |
M |
s |
r |
Zwischenmenschliches Vertrauen |
73.32 |
13.63 |
|
Self-Reported Trust |
26.46 |
5.11 |
.67 |
PHN-Cynicism |
33.48 |
6.02 |
- |
Machiavellism (Chri) |
55.48 |
10.41 |
- |
Machiavellism (cloe) |
49.12 |
10.63 |
- |
PHN-Trust |
26.27 |
5.57 |
.51 |
Dogmatismus |
34.39 |
5.62 |
- |
Intoleranz gegenüber Ambiguität |
36.21 |
6.44 |
- |
EPI-Neurotizismus |
61.10 |
13.42 |
- |
EPI-Extraversion |
78.08 |
10.66 |
.19 |
SD-Luegen |
40.02 |
8.38 |
.34 |
SD-Leugnen |
54.84 |
10.34 |
.35 |
M = Mittelwert, s = Standardabweichung
Deskriptive Statistiken
Mittelwert und Streuungen (Tabelle 2) der Items werden aufgeführt.