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Instruktion
Die folgenden Aussagen beziehen sich auf den Bereich der Erwerbstätigkeit. Wenn Sie ganztags, halbtags oder stundenweise erwerbstätig sind, beantworten Sie bitte die nachfolgenden Aussagen. Machen Sie bitte bei jeder Aussage durch Ankreuzen von "stimmt" oder "stimmt nicht" kenntlich, ob die Aussage für Sie zutrifft oder nicht zutrifft.
Items
Subskala "Arbeits- und Berufszufriedenheit": |
Polung |
|
1 |
Ich habe einen wirklich interessanten Beruf. |
+ |
2 |
Nach getaner Arbeit habe ich doch öfter das Gefühl, wirklich etwas geleistet zu haben. |
+ |
3 |
Ich glaube, ich habe mehr Spaß am Beruf als andere Leute. |
+ |
4 |
Ich glaube, dass ich mit meiner Arbeit zufriedener bin als andere. |
+ |
5 |
Wenn ich könnte, würde ich gerne den Beruf wechseln. |
- |
6 |
Meistens gehe ich gerne zur Arbeit. |
+ |
7 |
Das tägliche Betriebseinerlei geht mir oft auf die Nerven. |
- |
8 |
Mit meiner derzeitigen Arbeit bin ich ganz zufrieden. |
+ |
9 |
Ich habe oft eine Abneigung gegen meine Arbeit. |
- |
10 |
Ich langweile mich oft bei der Arbeit. |
- |
Nr. |
Subskala "Positives Betriebsklima" |
Polung |
1 |
Mit dem Verhältnis zu meinen Arbeitskollegen/kolleginnen bin ich sehr zufrieden. |
+ |
2 |
An meiner Arbeitsstelle herrscht ein ausgezeichnetes Betriebsklima. |
+ |
3 |
Wenn ich an meiner Arbeitsstelle etwas kritisieren wollte, wäre es noch am ehesten das Verhältnis zu den Arbeitskollegen/kolleginnen. |
- |
4 |
Auf meine Arbeitskollegen/kolleginnen kann ich mich in jeder Beziehung verlassen. |
+ |
5 |
Das Betriebsklima wird von einigen Arbeitskollegen/kolleginnen ziemlich gestört. |
- |
6 |
Es ist manchmal schwer, zu allen Arbeitskollegen/kolleginnen ein gutes Verhältnis zu haben. |
- |
7 |
Ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, mit denen ich lieber zusammenarbeiten würde als mit meinen derzeitigen Kollegen/Kolleginnen. |
- |
8 |
Das Betriebsklima ist nicht ganz so, wie ich es mir vorstelle. |
- |
9 |
Es würde mir nichts ausmachen, wenn einige meiner Arbeitskollegen/kolleginnen durch andere ersetzt würden. |
+ |
Nr. |
Subskala "Arbeits- und Berufsbelastung" |
Polung |
1 |
Abends nach der Arbeit bin ich erschöpft. |
+ |
2 |
Bei meiner Arbeit tauchen häufig Probleme auf, die sehr schwer zu überwinden sind. |
+ |
3 |
Manchmal denke ich, dass ich mir mit meiner Arbeit zu viel zumute. |
+ |
4 |
Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich mit meiner Arbeit einfach nicht mehr fertig werde. |
+ |
5 |
Bei meiner Arbeit fühle ich mich einem ständigen Druck ausgesetzt. |
+ |
6 |
Ich fühle mich oft etwas abgehetzt bei der Arbeit. |
+ |
7 |
Man wird vom Berufsleben doch ziemlich mitgenommen. |
+ |
8 |
Bei der Arbeit bin ich meist sehr angespannt. |
+ |
9 |
Ich arbeite unter starkem Zeitdruck. |
+ |
10 |
Manchmal fühle ich mich den Anforderungen, die die Arbeit an mich stellt, nicht gewachsen. |
+ |
11 |
Ich bräuchte mehr Verschnaufpausen bei der Arbeit. |
+ |
Antwortvorgaben
Dichotome Items mit den Ausprägungen "stimmt" und "stimmt nicht".
Auswertungshinweise
Die Skalen werden nach dem Rasch-Modell skaliert. Die Summation der Punktwerte, entsprechend der Polung (+/-), ergibt den Rohwert der jeweiligen Skala. Den einzelnen Rohwerten ist ein Personen-Parameter zugeordnet (siehe Tabelle 2)
Weyer, Hodapp und Neuhäuser (1980) gehen von der Stress-Theorie nach Lazarus (1966) aus. Erfasst werden sollen die Dimensionen "Zufriedenheit", "Belastung" und "Betriebsklima".
Itemkonstruktion und Itemselektion
Die Skalen zur Erfassung der subjektiven Belastung und Unzufriedenheit im beruflichen Bereich (Weyer, Hodapp und Neuhäuser, 1980) decken einige Bereiche der Skalen von Neuberger und Allerbeck (1978) ab. So entspricht die Subskala 'Arbeits- und Berufszufriedenheit' der Subskala 'Tätigkeiten', die Dimension 'Arbeits- und Berufsbelastung' entspricht teilweise der Dimension 'Arbeitsbedingungen' und die Subskala 'belastendes Betriebsklima' ist mit der Subskala 'Kollegen' vergleichbar. Das subjektive Erleben der Erwerbstätigkeit wird mit 60 dichotom gefassten Items abgefragt.
Stichproben
Über die Originalstudie von Weyer et al. liegen keine genaueren Angaben vor. Die Stichprobe für die Replikation durch Giegler (1984) umfaßte 160 Personen. Davon waren 54 Männer und 59 Frauen, also 113 Personen erwerbstätig. Giegler (1985) legte die Items von Weyer et al. 113 erwerbstätigen Personen zur Beantwortung vor.
Itemanalysen
Ausgehend von der Annahme, dass es sich bei den verwendeten Items um "theoretisch" normalverteilte, kontinuierliche Größen handelt, die nur dichotom gemessen werden, wurden Faktorenanalysen (Tabelle 1) auf der Basis einer Matrix mit tetrachorischen Korrelations-koeffizienten berechnet. Sie ergaben fünf interpretierbare Faktoren:
1. Faktor: Arbeits- und Berufzufriedenheit,
2. Faktor: Belastendes Betriebsklima,
3. Faktor: Arbeits- und Berufsbelastung,
4. Faktor: Mangelnde Erholung von der Berufsbelastung,
5. Faktor: Karrierestreben.
Für die Rasch-Skalierung wurden nur die ersten drei Faktoren verwendet, da bei den Faktoren 4 und 5 entweder die Anzahl oder die Ladungen der Items zu gering waren. Giegler (1985) konnte das von Weyer et al. ermittelte Faktorenmuster replizieren. Die Skalenitems machen also weitgehend homogene Aussagen. Die ersten drei Faktoren sind auch dort mit zufriedenstellenden Resultaten nach dem Rasch-Modell skaliert worden.
Faktorladungen und part-whole korrigierte Item-Gesamt-Korrelationen (rit) der Items der Subskalen "Arbeits- und Berufs-zufriedenheit (ABZ)", "Betriebsklima (BK)" und "Arbeits- und Berufsbelastung (ABL)"
Item |
Skala |
Ladung |
rit |
01 |
ABZ |
.83 |
.80 |
02 |
ABZ |
.64 |
.61 |
03 |
ABZ |
.78 |
.76 |
04 |
ABZ |
.80 |
.77 |
05 |
ABZ |
.79 |
.77 |
06 |
ABZ |
.91 |
.80 |
07 |
ABZ |
.71 |
.68 |
08 |
ABZ |
.79 |
.76 |
09 |
ABZ |
.80 |
.77 |
10 |
ABZ |
.68 |
.67 |
01 |
BK |
.84 |
.67 |
02 |
BK |
.83 |
.80 |
03 |
BK |
.89 |
.66 |
04 |
BK |
.88 |
.85 |
05 |
BK |
.76 |
.73 |
06 |
BK |
.76 |
.73 |
07 |
BK |
.82 |
.80 |
08 |
BK |
.94 |
.91 |
09 |
BK |
.79 |
.78 |
01 |
ABB |
.67 |
.64 |
02 |
ABB |
.68 |
.66 |
03 |
ABB |
.77 |
.75 |
04 |
ABB |
.81 |
.74 |
05 |
ABB |
.87 |
.85 |
06 |
ABB |
.76 |
.73 |
07 |
ABB |
.69 |
.65 |
08 |
ABB |
.77 |
.75 |
09 |
ABB |
.67 |
.64 |
10 |
ABB |
.71 |
.64 |
11 |
ABB |
.85 |
.82 |
Itemkennwerte
Es werden Item-Gesamt-Korrelationen angegeben (Tabelle 1). Die faktorenanalytisch ermittelten Subskalen sind nach dem Rasch-Modell skalierbar und weisen zufriedenstellende Rasch-Itemparameter (Tabelle 2) als auch Kennwerte im Sinne der klassischen Testtheorie auf (Tabelle 3).
Nach dem Rasch-Modell ermittelte Personenparameterwerte der Subskalen "Arbeits- und Berufszufriedenheit (ABZ)", "Betriebsklima (BK)" und "Arbeits- und Berufsbelastung (ABL)"
Skala |
Rohwert |
Personen-Parameter |
Nat. Log |
Info in % |
ABZ |
1 |
.12 |
-2.12 |
41 |
|
2 |
.26 |
-1.36 |
66 |
|
3 |
.43 |
- .85 |
81 |
|
4 |
.66 |
- .41 |
90 |
|
5 |
.99 |
- .01 |
92 |
|
6 |
1.48 |
.39 |
89 |
|
7 |
2.30 |
.83 |
79 |
|
8 |
3.94 |
1.37 |
63 |
|
9 |
8.67 |
2.16 |
40 |
BK |
1 |
.08 |
-2.59 |
34 |
|
2 |
.21 |
-1.57 |
53 |
|
3 |
.43 |
- .84 |
64 |
|
4 |
.80 |
- .22 |
71 |
|
5 |
1.42 |
.35 |
74 |
|
6 |
2.51 |
.92 |
71 |
|
7 |
.72 |
1.55 |
61 |
|
8 |
11.09 |
2.41 |
41 |
ABL |
1 |
.11 |
-2.25 |
37 |
|
2 |
.23 |
-1.49 |
61 |
|
3 |
.38 |
- .98 |
76 |
|
4 |
.57 |
- .56 |
86 |
|
5 |
.83 |
- .18 |
91 |
|
6 |
1.20 |
.19 |
91 |
|
7 |
1.76 |
.56 |
86 |
|
8 |
2.67 |
.98 |
77 |
|
9 |
4.44 |
1.49 |
61 |
|
10 |
9.49 |
2.25 |
37 |
Statistische Kennwerte der Subskalen "Arbeits- und Berufszufriedenheit (ABZ)", "Betriebsklima (BK)" und "Arbeits- und Berufsbelastung (ABL)"
|
Subskala |
|
|
|
ABZ |
BK |
ABL |
Zahl der Items: |
10 |
9 |
11 |
Summenscores: |
|
|
|
M |
6.75 |
4.25 |
4.94 |
s |
3.69 |
3.53 |
4.15 |
Itemschwierigkeit: |
|
|
|
größte |
.49 |
.27 |
.34 |
geringste |
.80 |
.83 |
.57 |
M |
.68 |
.50 |
.45 |
S |
.09 |
.18 |
.10 |
Item-Interkorrelation: |
|
|
|
größte |
.83 |
.89 |
.86 |
geringste |
.33 |
.36 |
.17 |
M |
.60 |
.65 |
.55 |
s |
.12 |
.13 |
.14 |
Maximale Information: |
9.25 |
3.25 |
23.00 |
Korrelation der beiden Itemparameterschätzungen |
.87 |
.90 |
.81 |
Reliabilität
Die Reliabilitätskoeffizienten für die drei Subskalen betragen α = .94 bzw. α = .93.
Validität
Die Rasch-Skalierbarkeit der drei ersten Faktoren wurde mit dem von Fischer und Scheiblechner (1970) entwickelten "Modellverträglichkeitstest" geprüft (Tabelle 4). Dieser schätzt die Itemparameter aus zwei gleich großen Untergruppen unabhängig voneinander und testet die Differenzen dieser Schätzungen über die standardnormalverteilte Prüfgröße "z". Je größer der z-Wert, desto unverträglicher ist das entsprechende Item. Die Ergebnisse sprechen für eine Rasch-Skalierbarkeit der drei Dimensionen (latenten Variablen) "Arbeits- und Berufszufriedenheit", "Betriebsklima" und "Arbeits- und Berufsbelastung".
Chi-Quadrat-Modelltests zur Prüfung des Rasch-Modells für die Subskalen "Arbeits- und Berufszufriedenheit (ABZ)", "Betriebsklima (BK)" und "Arbeits- und Berufsbelastung (ABL)"
Skala |
Chi-Quadrat |
Freiheitsgrade |
p |
ABZ |
6.07 |
9 |
<=.73 |
BK |
1.69 |
8 |
<=.99 |
ABL |
4.64 |
10 |
<=.91 |
Deskriptive Statistiken (Normierung)
Die statistischen Kennwerte der Items liegen in Tabelle 5 vor. Die Rohwerte der Skalen "Arbeits- und Berufsbelastung" sowie "Betriebsklima" sind annähernd normalverteilt, die Skala "Arbeits- und Berufszufriedenheit weist dagegen eine leicht rechtsschiefe Verteilung auf, d.h. hier überwiegen 'leichte' Items.
Tabelle 5
Item-Kennwerte der Subskalen "Arbeits- und Berufszufriedenheit (ABZ)", "Betriebsklima (BK)" und "Arbeits- und Berufsbelastung (ABL)"
Item |
Skala |
IS |
IP<=Me |
IP>Me |
z |
p |
IP |
IB% |
01 |
ABZ |
.73 |
.87 |
.59 |
.52 |
.61 |
.81 |
65 |
02 |
ABZ |
.72 |
.65 |
1.21 |
-1.02 |
.31 |
.75 |
65 |
03 |
ABZ |
.49 |
4.72 |
3.29 |
.64 |
.53 |
3.94 |
71 |
04 |
ABZ |
.64 |
1.27 |
1.93 |
-. 76 |
.55 |
1.43 |
72 |
05 |
ABZ |
.69 |
1.27 |
.59 |
1.03 |
.31 |
1.08 |
70 |
06 |
ABZ |
.71 |
.72 |
.30 |
.91 |
.64 |
.64 |
62 |
07 |
ABZ |
.59 |
1.87 |
1.93 |
-. 06 |
.95 |
1.88 |
73 |
08 |
ABZ |
.71 |
.59 |
1.21 |
1.18 |
.24 |
.69 |
64 |
09 |
ABZ |
.68 |
.87 |
.89 |
- .04 |
.97 |
.87 |
67 |
10 |
ABZ |
.80 |
.35 |
.35 |
- .71 |
.51 |
.38 |
54 |
01 |
BK |
.65 |
.37 |
.33 |
.21 |
.83 |
.36 |
63 |
02 |
BK |
.38 |
2.14 |
2.64 |
- .38 |
.71 |
2.47 |
58 |
03 |
BK |
.83 |
.07 |
.08 |
- .13 |
.89 |
.07 |
42 |
04 |
BK |
.38 |
2.64 |
2.37 |
.19 |
.85 |
2.47 |
58 |
05 |
BK |
.62 |
.34 |
.42 |
- .37 |
.71 |
.36 |
63 |
06 |
BK |
.27 |
4.57 |
6.84 |
-. 61 |
.55 |
6.23 |
47 |
07 |
BK |
.58 |
.59 |
.52 |
.22 |
.82 |
.56 |
64 |
08 |
BK |
.39 |
3.37 |
1.89 |
.94 |
.65 |
2.30 |
57 |
09 |
BK |
.42 |
2.14 |
2.12 |
.02 |
.93 |
2.14 |
59 |
01 |
ABB |
.57 |
.51 |
.48 |
.19 |
.90 |
.49 |
76 |
02 |
ABB |
.51 |
.63 |
.80 |
-. 52 |
.61 |
.72 |
77 |
03 |
ABB |
.34 |
2.57 |
2.16 |
.22 |
.77 |
2.26 |
64 |
04 |
ABB |
.34 |
2.57 |
1.98 |
.45 |
.66 |
2.12 |
65 |
05 |
ABB |
.43 |
1.66 |
.96 |
1.02 |
.31 |
1.17 |
74 |
06 |
ABB |
.53 |
.63 |
.48 |
.56 |
.58 |
.55 |
77 |
07 |
ABB |
.57 |
.37 |
.43 |
- .28 |
.78 |
.40 |
75 |
08 |
ABB |
.53 |
.70 |
.53 |
.57 |
.58 |
.61 |
77 |
09 |
ABB |
.35 |
1.19 |
1.98 |
-1.02 |
.31 |
1.65 |
69 |
10 |
ABB |
.43 |
.90 |
1.51 |
-1.08 |
.28 |
1.24 |
73 |
11 |
ABB |
.35 |
1.66 |
1.98 |
- .33 |
.74 |
1.87 |
67 |
Anmerkungen. IS = Itemschwierigkeit, IP<=Me = Item-Parameterschätzung aus der Gruppe der Personen, deren Rohsummenwerte niedriger sind als der Median der Rohsummenwerte der Gesamtgruppe, IP>Me = Item-Parameterschätzung aus der Gruppe der Personen, deren Rohsummenwerte höher sind als der Median der Rohsummenwerte der Gesamtgruppe, z = die transformierte Höhe der Differenzen zwischen den beiden Parameterschätzungen, p = Signifikanzniveau von z, IP = Item-Parameterschätzung aus der Gesamtstichprobe (ein Item mit dem Parameter .200 ist zehnmal leichter als ein Item mit dem Parameter 2.000). IB% = Informationsbetrag in %; Maß für die Diskriminationsfähigkeit eines Items.
Nach relativ kleinen Chi-Quadrat-Werten (gemessen an der Zahl der Freiheitsgrade) für die Modellverträglichkeit sind alle drei Skalen nach dem Rasch-Modell skalierbar (Tabelle 4).
Es liegen keine Autorenkontaktadressen vor!