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Naturverträglichkeit

  • Author: Scherhorn, G., Haas, H., Hellenthal, F., & Seibold, S.
  • In ZIS since: 1999
  • DOI: https://doi.org/10.6102/zis172
  • Abstract:

    The item covers various aspects of nature compatibility with 14 items and was developed in the Mannheim project "Prosperity costs and responsible action".

  • Language Documentation: deutsch
  • Language Items: German
  • Number of Items: 14
  • Reliability: Cronbachs Alpha = .84
  • Validity: Es liegen Hinweise auf die faktorielle Validität vor.
  • Construct: Umweltbewusstsein
  • Catchwords: Verantwortung, Veränderung | responsibility, change
  • Item(s) used in Representative Survey: nein
  • URL Data archive: http://dx.doi.org/10.4232/1.2421
  • Status of Development: validiert
    • Instruktion

      Bitte überlegen Sie bei jeder Aussage, in welchem Ausmaß diese auf Sie persönlich zutrifft oder nicht zutrifft, und kreuzen Sie dann die passende Zahl an. Die verschiedenen Zahlen haben dabei die folgende Bedeutung:

      1 = trifft überhaupt nicht zu

      2 = trifft überwiegend nicht zu

      3 = trifft eher nicht zu

      4=  trifft einigermaßen zu

      5 = trifft überwiegend zu

      6 = trifft vollständig zu

       

      Items

      Nr.

      Item

      Polung

      1

      Ich bin dafür, dass man von Firmen, die sich nachweislich umweltschädigend verhalten, keine Produkte mehr kauft, auch wenn man dann in Zukunft auf einige Dinge verzichten müsste.

      +

      2

      Ich bin nicht so ohne weiteres bereit, mein bewährtes Wasch- oder Reinigungsmittel zu wechseln, nur weil ein anderes Produkt umweltfreundlicher ist.

      -

      3

      Ich bin froh, dass ich für Reisen, Wanderungen oder fürs Picknick Erfrischungsgetränke in leichten Dosen oder Plastikflaschen kaufen kann.

      -

      4

      Ich mache mir beim Einkaufen keine unnötigen Sorgen darüber, ob ein Produkt die Umwelt in irgendeiner Weise schädigen könnte.

      -

      5

      Ich rege mich über die Leute auf, die Berge von Konservendosen aus den Supermärkten schleppen.

      +

      6

      Beim Einkaufen lasse ich mir lieber eine Plastiktüte geben, als dass ich eine Einkaufstasche mitnehme.

      -

      7

      Ich habe mich informiert, welche Wasch- und Reinigungsmittel wirklich umweltverträglich sind, und kaufe bevorzugt diese Produkte.

      +

      8

      Ich achte beim Einkaufen darauf, dass Produkte für Hobby, Heim und Garten das Umweltschutzzeichen des Umweltbundesamtes tragen.

      +

      9

      Das Umweltproblem wird heute künstlich hochgespielt.

      -

      10

      Ich würde einen höheren Strompreis in Kauf nehmen, wenn ich wüsste, dass zur Stromerzeugung alternative Energien eingesetzt werden.

      +

      11

      Eigentlich gebe ich mir keine Mühe, mich umweltbewusst zu verhalten.

      -

      12

      Als einzelner kann ich wenig für den Umweltschutz tun.

      -

      13

      Die Rolle des Autos als Umweltverschmutzer wird übertrieben.

      -

      14

      Mit einem Tempolimit ist der Umwelt auch nicht geholfen.

      -

       

      Antwortvorgaben

      6-stufige Kategorial-Skalen mit Benennung der Endpole: 1 = trifft überhaupt nicht zu, 2 = trifft überwiegend nicht zu, 3 = trifft eher nicht zu, 4 =  trifft einigermaßen zu, 5 = trifft überwiegend zu, 6 = trifft vollständig zu

       

      Auswertungshinweise

      Die Probanden geben auf einer sechsstufigen Ratingskala das Ausmaß ihrer Zustimmung zu jedem der 14 Items an (1 = keine Zustimmung; 6 = völlige Zustimmung). Neun mit (-) gekennzeichnete Items sind negativ gepolt und müssen für die Auswertungen umgepolt bzw. rekodiert werden. Ein hoher Skalenwert zeigt also eine hohe Naturverträglichkeit an.

       

    Gläser, Neuner, Raab, Reisch & Scherhorn (1993) verwendeten bereits 1991 einen Indikator Naturverträglichkeit, der zum einen auf der Skala "Umweltbewusstes Einkaufen" von Schahn & Holzer (1988), zum anderen auf dem mehrdimensionalen Ansatz von Maloney & Ward (1973) basiert. Damit orientierten sie sich an Arbeiten, die sich mit der Entwicklung von Messinstrumenten zum Thema Umweltbewusstsein und umweltbewusstes Verhalten befassen.

    Maloney & Ward (1973) gehen in ihrem sozialwissenschaftlichen Konzept des Konstrukts Umweltbewusstsein von einem mehrdimensionalen Ansatz aus: "Verbal Commitment", "Actual Commitment", "Affect" und "Knowledge". Diesem Ansatz entspricht auch die von ihnen entwickelte "Ecology Scale". Für die Studie von Gläser, Neuner, Raab, Reisch & Scherhorn erschien es wünschenswert, konkrete Inhalte des umweltbewussten Verhaltens zu erfassen, die die theoretischen Konzepte Affekt, Einstellung und Verhalten umfassen. Ein solcher Ansatz wurde von Schahn & Holzer (1988) gewählt. Aufbauend auf der Arbeit von Maloney & Ward haben sie sieben Inhaltsskalen unter Berücksichtigung der Konzepte entwickelt. Aus diesen Skalen wurde von Gläser, Neuner, Raab, Reisch & Scherhorn die Skala "Umweltbewusstes Einkaufen" ausgewählt, die das Ausmaß von umweltrelevanten Affekten, Einstellungen und Verhaltensweisen beim Wareneinkauf angibt.

     

    Itemkonstruktion und Itemselektion

    Das hier vorgestellte Instrument "Gütergebundenheit" wurde vom Hohenheimer Projekt "Wohlstandskosten und verantwortliches Handeln" der Arbeitsgruppe "Multidisziplinäre Ansätze zur Verhaltensveränderung" des DFG-Schwerpunktprogramms "Mensch und globale Umweltveränderungen" entwickelt.

    Es soll das Ausmaß von umweltrelevanten Affekten, Einstellungen und Verhaltensweisen erfassen.

    Für die Testkonstruktion wurden dazu zunächst analog zu Gläser, Neuner, Raab, Reisch & Scherhorn (1993) die zwölf Items der Skala "Umweltbewusstes Einkaufen" von Schahn & Holzer (1988) ausgewählt (Items 1-8 der EndversionName=naturverträglichkeit; HotwordStyle=BookDefault;  und die aus der 20-Item-Originalversion gelöschten Items 3, 4, 8 und 18 s.u. ). Sie wurden um acht Items aus der Spiegel-Dokumentation "Auto, Verkehr und Umwelt" (Augstein, Hrsg., 1993, S. 122ff) ergänzt (Items 9-14 der EndversionName=naturverträglichkeit; HotwordStyle=BookDefault;  und die aus der 20-Item-Originalversion gelöschten Items 12 und 14 s.u.). Die ursprüngliche Version der Skala Naturverträglichkeit umfasste somit 20 Items. Auf Basis der Daten eines Pretests (n = 81) wurden dann die folgenden sechs Items eliminiert, da sie die geringsten Trennschärfekoeffizienten aufwiesen bzw. Cronbachs Alpha sich nach ihrer Entfernung erhöhte:

    3. Ich bin dafür, dass man unnötige Verpackung an den Ladenkassen der Geschäfte zurücklässt.

    4. Ich finde, man sollte Milch in Zukunft nur noch in Pfandflaschen anbieten.

    8. Ich kaufe Getränke wie Bier, Sprudel und Fruchtsäfte nur in Pfandflaschen.

    12. Ich fürchte, dass der technische Fortschritt unser Leben zerstört.

    14. Es bringt wenig für die Umwelt, wenn ich meinen Hausmüll sortiere.

    18. Es ist schon erschreckend, wie viele umweltschädliche Produkte immer noch in den Regalen der Geschäfte stehen.

    Die Endversion der SkalaName=naturverträglichkeit; HotwordStyle=BookDefault;  besteht somit aus 14 Items. Neun von ihnen sind negativ gepolt.

     

    Stichproben

    Die Stichprobe umfasste 392 Probanden aus zehn ExperimentenHotwordStyle=BookDefault; , denen jeweils vor der Durchführung des Experiments u.a. das  hier dokumentierte Instrument zur Bearbeitung vorgelegt wurde. Diese Stichprobe ist zwar nicht repräsentativ für die bundesdeutsche Bevölkerung. Sie weicht aber auch nicht gravierend von dieser ab: Das Durchschnittsalter liegt bei 39 Jahren, der Anteil weiblicher Probanden bei 62%. Personen mit Hauptschulabschluss sind unter-, Personen mit Hochschulabschluss dagegen überrepräsentiert.

     

    Itemanalysen

    Durch eine Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation, siehe Tabelle 1)HotwordStyle=BookDefault;  wurden nach dem Kaiser-Kriterium drei Faktoren extrahiert, die 52.6% der Varianz erklären.

     

    Tabelle 1

    Komponenten (K), Eigenwerte (E) und erklärte Varianzen (%V) für das Instrument "Naturverträglichkeit" nach einer Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation

    K

    E

    %V

    1

    4.7

    33.2

    2

    1.6

    11.7

    3

    1.1

    7.7

     

    Itemkennwerte

    Die Trennschärfekoeffizienten und die Ladungen der Items (siehe Tabelle 2)HotwordStyle=BookDefault;  auf den drei Faktoren liegen vor.


     

    Tabelle 2

    Trennschärfekoeffizienten (T) und Komponentenladungen (K1 - K3) für die Items des Instruments "Naturverträglichkeit"

    Nr.

    Items

    T

    K1

    K2

    K3

    1

    Ich bin dafür, dass man von Firmen, die sich nachweislich umweltschädigend verhalten, keine Produkte mehr kauft, auch wenn man dann in Zukunft auf einige Dinge verzichten müsste.

    .54

    .63

     

     

    2

    Ich bin nicht so ohne weiteres bereit, mein bewährtes Wasch- oder Reinigungsmittel zu wechseln, nur weil ein anderes Produkt umweltfreundlicher ist.

    .44

     

    .44

     

    3

    Ich bin froh, dass ich für Reisen, Wanderungen oder fürs Picknick Erfrischungsgetränke in leichten Dosen oder Plastikflaschen kaufen kann.

    .45

     

    .54

     

    4

    Ich mache mir beim Einkaufen keine unnötigen Sorgen darüber, ob ein Produkt die Umwelt in irgendeiner Weise schädigen könnte.

    .61

     

    .66

     

    5

    Ich rege mich über die Leute auf, die Berge von Konservendosen aus den Supermärkten schleppen.

    .36

    .72

     

     

    6

    Beim Einkaufen lasse ich mir lieber eine Plastiktüte geben, als dass ich eine Einkaufstasche mitnehme.

    .37

     

    .66

     

    7

    Ich habe mich informiert, welche Wasch- und Reinigungsmittel wirklich umweltverträglich sind, und kaufe bevorzugt diese Produkte.

    .56

    .79

     

     

    8

    Ich achte beim Einkaufen darauf, dass Produkte für Hobby, Heim und Garten das Umweltschutzzeichen des Umweltbundesamtes tragen.

    .52

    .72

     

     

    9

    Das Umweltproblem wird heute künstlich hochgespielt.

    .52

     

     

    .61

    10

    Ich würde einen höheren Strompreis in Kauf nehmen, wenn ich wüsste, dass zur Stromerzeugung alternative Energien eingesetzt werden.

    .50

     

     

    .55

    11

    Eigentlich gebe ich mir keine Mühe, mich umweltbewusst zu verhalten.

    .49

    .51

     

     

    12

    Als einzelner kann ich wenig für den Umweltschutz tun.

    .45

    .44

     

     

    13

    Die Rolle des Autos als Umweltverschmutzer wird übertrieben.

    .44

     

     

    .75

    14

    Mit einem Tempolimit ist der Umwelt auch nicht geholfen.

    .47

     

     

    .75

     

     

    Reliabilität

    Cronbachs Alpha beträgt für die Skala "Naturverträglichkeit" 0.84.

     

    Validität

    Die Autoren verweisen nur auf die Ergebnisse einer Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation, siehe Tabelle 1)HotwordStyle=BookDefault; . Durch sie wurden nach dem Kaiser-Kriterium drei Faktoren extrahiert, die 52.6% der Varianz erklären.

     

    Deskriptive Statistiken

    Die Probanden gaben auf einer sechsstufigen Ratingskala das Ausmaß ihrer Zustimmung zu jedem der 14 Items an (1 = keine Zustimmung; 6 = völlige Zustimmung). Die Mittelwerte und die Standardabweichungen für jedes Item und für die GesamtskalaHotwordStyle=BookDefault;  liegen vor (siehe Tabelle 3). Die negativ gepolten Items wurden recodiert, so dass ein hoher Wert eine hohe Naturverträglichkeit anzeigt.

     


     

    Tabelle 3

    Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) für die Items und das Instrument "Naturverträglichkeit"

    Nr.

    Items

    M

    s

    1

    Ich bin dafür, dass man von Firmen, die sich nachweislich umweltschädigend verhalten, keine Produkte mehr kauft, auch wenn man dann in Zukunft auf einige Dinge verzichten müsste.

    4.58

    1.34

    2

    Ich bin nicht so ohne weiteres bereit, mein bewährtes Wasch- oder Reinigungsmittel zu wechseln, nur weil ein anderes Produkt umweltfreundlicher ist.

    4.52

    1.50

    3

    Ich bin froh, dass ich für Reisen, Wanderungen oder fürs Picknick Erfrischungsgetränke in leichten Dosen oder Plastikflaschen kaufen kann.

    4.52

    1.70

    4

    Ich mache mir beim Einkaufen keine unnötigen Sorgen darüber, ob ein Produkt die Umwelt in irgendeiner Weise schädigen könnte.

    4.47

    1.49

    5

    Ich rege mich über die Leute auf, die Berge von Konservendosen aus den Supermärkten schleppen.

    4.13

    1.67

    6

    Beim Einkaufen lasse ich mir lieber eine Plastiktüte geben, als dass ich eine Einkaufstasche mitnehme.

    5.34

    1.23

    7

    Ich habe mich informiert, welche Wasch- und Reinigungsmittel wirklich umweltverträglich sind, und kaufe bevorzugt diese Produkte.

    3.86

    1.58

    8

    Ich achte beim Einkaufen darauf, dass Produkte für Hobby, Heim und Garten das Umweltschutzzeichen des Umweltbundesamtes tragen.

    3.83

    1.51

    9

    Das Umweltproblem wird heute künstlich hochgespielt.

    4.76

    1.44

    10

    Ich würde einen höheren Strompreis in Kauf nehmen, wenn ich wüsste, dass zur Stromerzeugung alternative Energien eingesetzt werden.

    4.07

    1.62

    11

    Eigentlich gebe ich mir keine Mühe, mich umweltbewusst zu verhalten.

    4.83

    1.42

    12

    Als einzelner kann ich wenig für den Umweltschutz tun.

    4.68

    1.55

    13

    Die Rolle des Autos als Umweltverschmutzer wird übertrieben.

    4.04

    1.61

    14

    Mit einem Tempolimit ist der Umwelt auch nicht geholfen.

    3.76

    1.52

     

    Gesamtskala

    61.49

    12.23

     

     

     

    Die Skala wurde unter anderem in folgender Studie eingesetzt:

    -           Promaterielle und postmaterielle Lebensstile, 1993