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Wahrnehmung der Wohlstandskosten

  • Autor/in: Scherhorn, G., Haas, H., Hellenthal, F., & Seibold, S.
  • In ZIS seit: 1999
  • DOI: https://doi.org/10.6102/zis203
  • Zusammenfassung: Diese Skala erfasst mit zwölf Items die Wahrnehmung von Wohlstandskosten. Als Wohlstandskosten werden von Scherhorn, Haas, Hellenthal & Seibold (1997) die Aufwendungen und Nachteile bezeichnet, ... mehr die über die Preise der Güter hinaus für den Wohlstand in Kauf genommen werden.Sie entwerten also den Wohlstand. weniger
    Abstract: This scale measures the perception of wealth costs with twelve items. Scherhorn, Haas, Hellenthal & Seibold (1997) describe prosperity costs as the expenses and disadvantages that are accepted for ... mehr prosperity beyond the prices of the goods. They thus devalue prosperity. weniger
  • Sprache Dokumentation: deutsch
  • Sprache Items: deutsch
  • Anzahl der Items: 12
  • Reliabilität: Cronbachs Alpha = .59 bis .75
  • Validität: Es liegen keine Angaben vor.
  • Konstrukt: Wahrnehmung von Wohlstandskosten, Umweltbewusstsein
  • Schlagwörter: Verantwortung, Lebensqualität | responsibility, quality of life
  • Item(s) in Bevölkerungsumfrage eingesetzt: nein
  • Entwicklungsstand: erprobt
    • Instruktion

      Bitte überlegen Sie bei jeder Aussage, in welchem Ausmaß diese auf Sie persönlich zutrifft oder nicht zutrifft, und kreuzen Sie dann die passende Zahl an. Die verschiedenen Zahlen haben dabei die folgende Bedeutung:

       

      1 = "trifft überhaupt nicht zu"

      2 = "trifft überwiegend nicht zu"

      3 = "trifft eher nicht zu"

      4=  "trifft einigermaßen zu"

      5 = "trifft überwiegend zu"

      6 = "trifft vollständig zu"

       

      Items

      Nr.

      Item

      Polung

      Themenbereich: Ressourcenverschwendung

       

      1

      Flugreisen sind im Grunde zu billig, weil wir für die Luftverschmutzung nicht zahlen müssen. Das wird uns schon bald teuer zu stehen kommen.

      +

      2

      Einwegverpackungen schaden mehr als sie nützen. Sie sind zwar praktisch, billig und hygienisch, aber umweltschädlich.

      +

      3

      Billige Nahrungsmittel schaden mehr als sie nützen, denn sie werden umweltschädlich produziert. Zudem sind sie qualitativ schlechter.

      +

      4

      Billiges Benzin schadet mehr als es nützt, denn es ermöglicht schnelles und häufiges Autofahren; dadurch wird die Umwelt schwer geschädigt.

      +

      Themenbereich: Kostenprogression

       

      5

      Trotz gestiegenen Einkommens geht es uns heute insgesamt nicht besser als vor 20 Jahren. Damals waren viele Probleme, die uns heute belasten, noch nicht so erdrückend (z.B. Ozonloch, Verkehr in den Innenstädten, Waldsterben, Allergien, Sommersmog, etc.).

      +

      6

      Alles in allem betrachtet denke ich, dass unsere Lebensqualität eher ab- als zunimmt.

      +

      7

      Wir vergessen immer wieder, wie teuer wir eigentlich für unseren Wohlstand bezahlen.

      +

      8

      Ich würde auf einen Teil meines Wohlstands verzichten, wenn ich dafür in einer intakten Umwelt leben könnte (gute Luft, sauberes Wasser, usw.).

      +

      Themenbereich: Gemeinschaftsaufgabe

       

      9

      Ich merke nicht viel von der Umweltverschmutzung - warum sollte ich mein Verhalten ändern?

      -

      10

      Wenn ich nichts für die Umwelt tue, kann ich auch nicht erwarten, dass die anderen etwas tun.

      +

      11

      Ich sehe es als meine Pflicht an, die Umwelt zu schonen, auch wenn andere es nicht tun.

      +

      12

      Auf den einzelnen kommt es nicht so sehr an; wenn die Umwelt gerettet wird, dann auch ohne mein Zutun.

      -

       

      Antwortvorgaben

      6-stufige Kategorial-Skalen mit Benennung der Endpole 1 = „trifft überhaupt nicht zu“ und 6 = „trifft vollständig zu“.

       

      Auswertungshinweise

      Die Probanden geben auf einer sechsstufigen Ratingskala das Ausmaß ihrer Zustimmung zu jedem der 12 Items an (1 = keine Zustimmung; 6 = völlige Zustimmung). Zwei Items sind negativ gepolt und werden deshalb umgepolt. Die Ratingwerte werden dann für die Items aufsummiert.

       

    Als Wohlstandskosten werden von Scherhorn, Haas, Hellenthal & Seibold (1997) die Aufwendungen und Nachteile bezeichnet, die über die Preise der Güter hinaus für den Wohlstand in Kauf genommen werden. Sie entwerten also den Wohlstand. Diese Entwertung geschieht zum einen dadurch, dass ein Teil der volkswirtschaftlichen Produktion darauf verwendet wird, Schäden zu verhüten oder zu kompensieren, die bei der Produktion der Wohlstandsgüter entstehen. Zum anderen wird der Wohlstand auch dadurch entwertet, dass die Produktion oder der Konsum der Wohlstandsgüter Einbußen an Lebensqualität mit sich bringen, die von den Menschen hingenommen werden müssen.

     

    Itemkonstruktion und Itemselektion

    Das hier vorgestellte Instrument "Wahrnehmung der Wohlstandskosten" wurde vom Hohenheimer Projekt "Wohlstandskosten und verantwortliches Handeln" der Arbeitsgruppe "Multidisziplinäre Ansätze zur Verhaltensveränderung" des DFG-Schwerpunktprogramms "Mensch und globale Umweltveränderungen" entwickelt. Das Instrument soll das Bewusstsein für die Themenbereiche "Ressourcenverschwendung", "Kostenprogression" und "Naturschonung als Gemeinschaftsaufgabe" erfassen. Am Lehrstuhl für Konsumtheorie und Verbraucherpolitik der Universität Hohenheim wurden dazu 12 Items zu diesen drei Themenbereichen neu entwickelt (Seibold, 1997).

     

     

    Stichproben

    Die Stichprobe umfasste 392 Probanden aus zehn Experimenten, denen jeweils nach der Durchführung des Experiments u.a. das  hier dokumentierte Instrument zur Bearbeitung vorgelegt wurde.

    Diese Stichprobe ist zwar nicht repräsentativ für die bundesdeutsche Bevölkerung. Sie weicht aber auch nicht gravierend von dieser ab: Das Durchschnittsalter liegt bei 39 Jahren, der Anteil weiblicher Probanden bei 62%. Personen mit Hauptschulabschluss sind unter-, Personen mit Hochschulabschluss dagegen überrepräsentiert.

     

    Itemanalysen

    Es liegen keine Angaben zur statistischen Prüfung der angenommenen faktoriellen Struktur des Instruments vor.

     

    Itemkennwerte

    Die Trennschärfenkoeffizienten der Items werden in Tabelle 1 angegeben.

     

    Reliabilität

    Cronbachs Alpha für die drei Teilskalen und die Gesamtskala "Wahrnehmung der Wohlstandskosten" beträgt .75. Für die Items zum Themenbereich "Ressourcenverschwendung" (Items 1 bis Item 4) beträgt Cronbachs Alpha .61, für die zum Themenbereich "Kostenprogression" (Items 5 bis Item 8) .67 und für die Items zum Themenbereich "Gemeinschaftsaufgabe" (Items 9 bis Item 13) .59.

     

    Validität

    Es liegen keine Angaben vor.

     

    Deskriptive Statistiken

    Die Probanden gaben auf einer sechsstufigen Ratingskala das Ausmaß ihrer Zustimmung zu jedem der 12 Items an (1 = keine Zustimmung; 6 = völlige Zustimmung). Die Mittelwerte und die Standardabweichungen der Ratings für jedes Item und die drei Themenbereiche werden in Tabelle 1 angegeben. Die mit (-) gekennzeichneten Items 9 und 12 wurden rekodiert, so dass ein hoher Wert eine hohe Wahrnehmung der Wohlstandskosten anzeigt


     

    Tabelle 1

    Mittelwerte (M), Standardabweichungen (SD) und Trennschärfekoeffizienten (T) der Items für die drei Themenbereiche des Instruments "Wahrnehmung der Wohlstandskosten"

    Nr.

    Item

    M

    SD

    T

    Themenbereich: Ressourcenverschwendung

    17.07

    3.96

     

    1

    Flugreisen sind im Grunde zu billig, weil wir für die Luftverschmutzung nicht zahlen müssen. Das wird uns schon bald teuer zu stehen kommen.

    4.29

    1.47

    .43

    2

    Einwegverpackungen schaden mehr als sie nützen. Sie sind zwar praktisch, billig und hygienisch, aber umweltschädlich.

    4.83

    1.30

    .47

    3

    Billige Nahrungsmittel schaden mehr als sie nützen, denn sie werden umweltschädlich produziert. Zudem sind sie qualitativ schlechter.

    3.66

    1.52

    .31

    4

    Billiges Benzin schadet mehr als es nützt, denn es ermöglicht schnelles und häufiges Autofahren; dadurch wird die Umwelt schwer geschädigt.

    4.09

    1.56

    .42

    Themenbereich: Kostenprogression

    18.23

    4.05

     

    5

    Trotz gestiegenen Einkommens geht es uns heute insgesamt nicht besser als vor 20 Jahren. Damals waren viele Probleme, die uns heute belasten, noch nicht so erdrückend (z.B. Ozonloch, Verkehr in den Innenstädten, Waldsterben, Allergien, Sommersmog, etc.).

    4.35

    1.53

    .30

    6

    Alles in allem betrachtet denke ich, dass unsere Lebensqualität eher ab- als zunimmt.

    4.06

    1.51

    .39

    7

    Wir vergessen immer wieder, wie teuer wir eigentlich für unseren Wohlstand bezahlen.

    4.85

    1.23

    .45

    8

    Ich würde auf einen Teil meines Wohlstands verzichten, wenn ich dafür in einer intakten Umwelt leben könnte (gute Luft, sauberes Wasser, usw.).

    4.70

    1.24

    .55

    Themenbereich: Gemeinschaftsaufgabe

    19.86

    3.56

     

    9

    Ich merke nicht viel von der Umweltverschmutzung - warum sollte ich mein Verhalten ändern? (-)

    5.06

    1.17

    .29

    10

    Wenn ich nichts für die Umwelt tue, kann ich auch nicht erwarten, dass die anderen etwas tun.

    4.74

    1.57

    .26

    11

    Ich sehe es als meine Pflicht an, die Umwelt zu schonen, auch wenn andere es nicht tun.

    4.94

    1.32

    .46

    12

    Auf den einzelnen kommt es nicht so sehr an; wenn die Umwelt gerettet wird, dann auch ohne mein Zutun. (-)

    5.08

    1.30

    .27